Am Start passte bei Polesetter Wittmann alles zusammen und er fuhr in Führung liegend in die erste Kurve. Nach einer Runde konnte er sich bereits einen Vorsprung von einer Sekunde herausarbeiten, den er während des acht Runden dauernden Rennens zwischenzeitlich bis auf fünf Sekunden ausbaute. Die Positionskämpfe hinter ihm forderten ihre Opfer. Doru Sechelariu (RO/Fortec Motorsport), der von Position zwei gestartet war, duellierte sich mit seinem Teamkollegen William Buller (GB) und beide landeten in der letzten Runde gemeinsam neben der Strecke. Die Zuschauer sahen 27 engagierte Fahrer mit zahlreichen Überholmanövern und guten Zweikämpfen. Besonders beeindruckend war die Aufholjagd des BMW Juniors Ramon Pineiro (ES/Fortec Motorsport). Er startete vom 24 Platz und kam als Achter ins Ziel.
Mit seinem Sieg verkürzte Wittmann den Abstand zum Führenden der Gesamtwertung. An der Spitze liegt Gutierrez mit 305 Punkten vor Wittmann (269) und Tambay (236). In der Rookiewertung ist die Spitze nur vier Zähler auseinander. Michael Christensen (DK/Double R Racing) führt mit 124 Punkten vor David Mengesdorf (DE/Mücke Motorsport). Im 14. Lauf am Sonntag (9.15 bis 9.45 Uhr) geht der Brasilianer Geronimi erstmals in seiner Formel-Karriere von der Pole Position ins Rennen.
1.Platz: Marco Wittmann (DE/Josef Kaufmann Racing):
"Viele Leute haben zu mir während der Saison gesagt: Du musst gewinnen. Ich habe mich aber nicht verrückt machen lassen. Die Freude über meinen ersten Sieg ist jetzt natürlich riesengroß. Als ich vor den Rennen in Budapest in der Gesamtwertung schon viele Punkte hinten lag, sagte ich mir: Nicht aufgeben. So lange etwas rechnerisch möglich ist, kämpfe ich."
2. Platz: Tiago Geronimi (BR/Eifelland Racing):
"Dieses Rennen war voller Herzklopfen für mich. Um ehrlich zu sein, von der ersten bis zur letzten Runde. Gleich in der ersten Runde kam ich etwas neben die Strecke und sammelte viel Schmutz auf. Philipp Eng und Adrien Tambay schossen plötzlich sehr schnell von hinten heran. Wir kämpften um unsere Positionen, aber ich blieb vorn. Wenn ich im Rennen am Sonntag von der Pole Position starte, möchte ich natürlich gewinnen."
3. Platz: Adrien Tambay (FR/Eifelland Racing):
"Mein Start war sehr gut. In den ersten Runden kämpfte ich dann mit der Reifentemperatur. Bei meinem Zweikampf mit Philipp Eng dachte ich nicht an die Punkte, sondern fuhr auf Risiko, als ich ihn außen überholte. Schließlich sind wir Racer. Das muss man versuchen. Über Funk hörte ich, dass es bei Daniel Juncadella nicht so gut lief. Wir hatten vor dem Rennen die gleiche Punktzahl und ich wollte unbedingt Boden gut machen. Das ist mir gelungen."