Nachdem sowohl das Freie Training als auch das Qualifying bei widrigen Wetterbedingungen abgehalten worden waren, konnte der erste Lauf des Wochenendes glücklicherweise bei trockenen Verhältnissen gestartet werden. Auf der Strecke befanden sich allerdings noch einige feuchte Stellen, und Zwischenfälle blieben nicht aus: Schon auf der Anfahrt zur ersten Kurve kam es zum ersten Unfall. Als sich die Fahrzeuge in die schwierige und für Kollisionen in der Startrunde bekannte La Source einfädelten, gerieten mehrere Autos aneinander. Carlos Sainz (ES/Eurointernational) wurde von einem anderen Rennwagen getroffen und drehte sich. Der junge Spanier kam entgegen der Fahrtrichtung zum Stehen, und Maciej Bernacik (PL/Mücke Motorsport) krachte frontal in dessen Fahrzeug. Sainz musste das Rennen sofort aufgeben, Bernacik und Michael Lewis (US/Eurointernational) schafften es indes zurück in die Boxengasse. Der Pole konnte das Rennen anschließend fortsetzen, der US-Amerikaner schied aus.
Nach einem Umlauf schickte die Rennleitung das Safety-Car auf die Strecke, während das Autos von Sainz geborgen wurde. Polesitter Côme Ledogar (FR/Eifelland Racing) hielt zu diesem Zeitpunkt die Spitzenposition und führte vor van Asseldonk und Tarancon. Frijns hatte sich von seinem achten Startplatz bereits um zwei Ränge verbessert, während Marc Coleselli (AT/Eifelland Racing) vom 13. auf den achten Platz nach vorn gefahren war.
Im Verlauf der ersten Runde war es Daniil Kyvat (RU/Eurointernational) gelungen, fünf Positionen gutzumachen. Im weiteren Verlauf des Rennens sollte der russische Rookie weitere vier Plätze erobern.
In der dritten Runde leistete sich Facu Regalia (AR/Eifelland Racing) einen Dreher und landete in der Streckenbegrenzung, als er an fünfter Stelle liegend einen Überholversuch gegen Harvey wagte. Nur einen Umlauf später manövrierte sich Frijns an Harvey vorbei auf Platz vier, während sein Stallgefährte van Asseldonk im Rennen übernommen hatte.
In der selben Runde rückte Frijns noch auf den zweiten Rang nach vorn, wenige Augenblicke danach griff Tarancon nach Platz eins: Der Spanier überholte van Asseldonk und hielt die Spitzenposition bis zur Zieldurchfahrt.
Formula BMW Europe Rookie van Asseldonk fiel in den folgenden Runden auch noch hinter Frijns und Harvey zurück.
Spa-Francorchamps mag bei einer Länge von 7,004 Kilometern der längste Kurs im Rennkalender der Formula BMW Europe sein, doch knappe Abstände waren an der Tagesordnung: Die Autos der Nachwuchspiloten waren während des Rennens meist nur durch Sekundenbruchteile voneinander getrennt.
Sieger Rennen 13: Javier Tarancon (ES/DAMS): "Dieser Lauf war richtig klasse. Ich feierte meinen ersten Sieg und darüber freue ich mich natürlich sehr. Wir hatten ein verrücktes Rennen, denn die Strecke war halb feucht und halb trocken - und dann gab es auch noch eine Safety-Car-Phase.
Das Auto war hier überaus gut. Im vergangenen Jahr hat mein DAMSTeamkollege auf diesem Kurs gewonnen, also ist es eine gute Strecke für uns. Anfangs fand ich mich inmitten des Feldes wieder und begann erst nach der Safety-Car-Phase damit, Druck zu machen. Ich holte die Führenden ein und überholte Hannes auf der Gegengeraden. Das war spitze, denn er blockierte mich nicht. Danach konzentrierte ich mich einzig und alleine darauf, einen Vorsprung herauszufahren."
Zweiter Rennen 13: Robin Frijns (NL/Josef Kaufmann Racing): "In Spa vom achten Startplatz aus ins Rennen zu gehen, macht immer großen Spaß. Es gibt hier so viele lange Geraden, dass das Überholen sehr leicht fällt.
Was beim Start genau passiert ist, weiß ich gar nicht. Ich musste einfach in die Eisen steigen. Als das Safety-Car auf die Strecke kam, lag ich an Position sechs. Es war ziemlich lustig, die Ereignisse an der Spitze zu verfolgen. Ich konnte einige gute Rundenzeiten hinlegen, ein paar Autos überholen und kam letztendlich als Zweiter ins Ziel. Das ist gut, denn Jack war hinter mir, und das ist das Wichtigste. Unter diesen Bedingungen, wenn es noch ein paar feuchte Stellen auf der Strecke gibt, habe ich richtig viel Spaß, weil es dann sehr knifflig ist."
Dritter Rennen 13: Jack Harvey (GB/Fortec Motorsports): "Das Rennen war schwierig, denn der Kurs war halb trocken und halb feucht. Das machte meine Aufgabe besonders hart, ging ich doch von Rang fünf aus ins Rennen. In der ersten Kurve befand ich mich daher in der Gefahrenzone, hatte aber das Glück, nicht in einen Zwischenfall verwickelt zu werden. Mehr als Platz drei war nicht drin für mich, doch das ist ein weiteres gutes Ergebnis.
Meiner Meinung nach ist die Herangehensweise an dieses Wochenende eine andere als sonst, weil Robin und ich um den Titel kämpfen. Du darfst nicht zu vorsichtig sein, solltest aber auch nicht zu viele Risiken eingehen."
Vierter Rennen 13 und bester Rookie: Hannes van Asseldonk (NL/Josef Kaufmann Racing): "Ich startete von Position sieben und die Strecke war auf meiner Seite etwas trockener. Ich kam prima von der Linie und konnte Jack sofort überholen. Alle entschieden sich für die Innenseite, also fuhr ich nach links und bremste auf der trockenen Linie an. Michael kollidierte mit mir, doch ich konnte weiterfahren und lag an Rang vier. Javier und Jack lieferten sich auf der ersten Runde ein Duell. Ich war aber viel schneller und hatte ein großartiges Auto, daher ging ich an ihnen vorbei. Nach der Safety-Car-Phase lag ich nicht sofort hinter Côme, hing allerdings bald in seinem Getriebe. Ich wollte ihn am Ende der Kemmel-Geraden überholen, doch das gelang nicht. Er konnte aber erkennen, dass ich deutlich schneller war, und ließ mich in der folgenden Runde passieren. Dadurch lag ich in Führung. Mir war allerdings klar, dass ich nicht schnell genug sein würde, um auch als Erster ins Ziel zu kommen. So wurde ich in den Schlussrunden noch von Javier und Robin eingefangen. Anschließend hatte ich einen Zweikampf mit Jack, doch auf der letzten Runde überholte auch er mich. Ich bin enttäuscht, nicht auf dem Podium zu stehen."
Vorläufiges Endergebnis Lauf 1 – Rennen 13.
1. Javier Tarancon (ES/DAMS) 24:06,695
2. Robin Frijns (NL/Josef Kaufmann Racing) 24:08,430
3. Jack Harvey (GB/Fortec Motorsports) 24:14,224
4. Hannes Van Asseldonk (NL/Josef Kaufmann Racing) R 24:14,438
5. Timmy Hansen (SE/Mücke Motorsport) 24:15,293
6. Daniil Kvyat (RU/Eurointernation) R 24:15,490
7. Côme Ledogar (FR/Eifelland Racing) 24:15,690
8. Marc Coleselli (AT/Eifelland Racing) R 24:16,325
9. George Katsinis (GR/Fortec Motorsports) 24:17,117
10. Petri Suvanto (FI/Josef Kaufmann Racing) R 24:25,321
11. Luciano Bacheta (GB/DAMS) G 25:17,059
12. Christof von Grünigen (CH/Fortec Motorsports) 25:38,431
13. Maciej Bernacik (PL/Mücke Motorsport) R 8 Runden
Nicht gewertet
Facu Regalia (AR/Eifelland Racing) 2 Runden
Michael Lewis (US/Eurointernational) 1 Runde
Carlos Sainz (ES/Eurointernational) R 0 Runde
Schnellste Runde: Javier Tarancon (ES/DAMS) 2:31,597 (166,325 km/h) in Runde sieben.
R=Rookie
G=Guest
Gesamtwertung nach 13 Läufen:
Fahrer:
1. Jack Harvey 322,
2. Robin Frijns 303,
3. Carlos Sainz R 201,
4. Timmy Hansen 196,
5. Javier Tarancon 161,
6. Facu Regalia 154,
7. Côme Ledogar 138,
8. George Katsinis 129,
9. Hannes Van Asseldonk R 126,
10. Daniil Kvyat R 98,
11. Fahmi Ilyas 88,
12. Petri Suvanto R 74,
13. Maciej Bernancik R 73,
14. Michael Lewis 62,
15. Christof von Grünigen 60,
16. Marc Coleselli R 44.
Teams:
1. Fortec Motorsports 505,
2. Josef Kaufmann Racing 500 ,
3. Eurointernational 359,
4. Eifelland 335,
5. Mücke Motorsport 268,
6. DAMS 249.