Bei seinem ersten internationalen Einsatz des Jahres 2010 tat sich "Letti" beim schwierigen Fünf-Stunden-Qualifying noch relativ leicht. Er belegte hier in der Summe der Qualifikations-Sonderprüfungen hinter dem Polen Taddy Blazusiak und dem Briten Graham Jarvis den dritten Rang, bevor es an die echte erste Standortbestimmung des neuen Jahres im Hauptrennen ging.
Schon beim Start am Morgen war klar geworden, dass die 2010er Ausgabe des Hell's Gate extrem schwierig werden würde; Lettenbichler zeigte sich aber relativ unbeeindruckt von den fast unfahrbaren Streckenbedingungen und beendete die Vier-Runden-Qualifikation auf seiner BMW G 450 X in der Addition nur 38 Sekunden hinter Blazusiak und 11 Sekunden hinter Jarvis. Bei zwei der Spezialtests landete Letti auf dem zweiten Platz, bei einem weiteren auf dem dritten und sicherte sich damit einen Platz in der ersten Startreihe des zermürbenden Hauptrennens.
Im Hauptrennen rangierte der BMW-Werksfahrer nach einem guten Start zunächst auf der vierten Position. Allerdings erwiesen sich einige Passagen wegen vereister Felsen und Wurzeln als unfahrbar. Frustriert musste Letti immer wieder seine Maschine abstellen und zusehen, wie die Fahrer vor ihm einer nach dem anderen von Helfern eine schwierige Felsenauffahrt hinauf gezerrt wurden. Lettenbichler gab alles, um sich auf den dritten Platz vorzuschieben, den er auch bis zum Ende des Rennens hielt. Am Ende wurde Lettenbichler wegen Zeitüberschreitung nicht offiziell als "Finisher" in der Ergebnisliste geführt. Letti war allerdings neben den beiden Briten der einzige Fahrer, der es bis in die dritte und vierte Runde schaffte.
Auch der Österreicher Rudi Pöschl fuhr mit seiner BMW G 450 X ein tolles Ergebnis ein. Der von BMW Motorrad und Speedbrain unterstützte Fahrer lag bei seinem ersten Hell's Gate bis zur Überschreitung des 40-Minuten-Zeitlimits auf dem 8. Platz.
Andreas Lettenbichler: "Das Qualifying am Morgen lief ganz gut für mich. Man weiß natürlich, wenn man bei einem Event wie dem Hell's Gate antritt, dass es schwer wird. Deshalb setzt man möglichst wenig Energie beim Qualifying ein. Ich hatte einige gute Sonderprüfungen und fand gute Linien. Als Dritter hinter Blazusiak und Jarvis zu liegen, ließ auf mehr hoffen. Das bedeutete allerdings nicht mehr viel, als es in das Hauptrennen ging. Ich denke, das war dieses Jahr einfach zu schwer. Die meisten Fahrer, mit denen ich gesprochen habe, sagten dasselbe. Es ist nicht unbedingt toll, wenn nur zwei Fahrer ins Ziel kommen. Wie auch immer, ich fand ganz gut ins Rennen und freute mich darauf. Es gab dann allerdings Sektionen, wo Du dein Bike nicht fahren konntest und warten musstest, bis dich jemand mit dem Seil hinauf zieht. Es gab keine andere Möglichkeit, als einfach nur zu warten. Oben angekommen waren die Fahrer vor dir schon lange weg. Ich war nach der ersten Runde Vierter und schob mich dann einen Platz vor. Ich weiß, dass ich Dritter war und letzter Fahrer im Rennen, als es in die dritte Runde ging. Es ist natürlich schwer, unter diesen Umständen motiviert zu bleiben. Auch in die vierte Runde startete ich als Dritter. Weil ich aber zu weit hinter den beiden Führenden lag, nahm mich der Veranstalter irgendwann aus der Wertung. Das ist natürlich ziemlich enttäuschend; sehr positiv ist allerdings, dass ich am Morgen den dritten Platz einfahren konnte und dann der dritte Fahrer im Finale war."
Ergebnisse - Hell's Gate '10
Morning Enduro (Stage 1)
1.Taddy Blazusiak (KTM) 34.02:70; 2. Graham Jarvis (Sherco) 34.30:22; 3. Andreas Lettenbichler (BMW Motorrad Motorsport) 34.41.15; 4. Dougie Lampkin (Beta) 36.19.70; 5. Cory Graffunder (Husqvarna) 36.40:89; 6. Xavi Galindo (Husaberg) 36.48:86; 7. Mikael Vukcevic (Sherco) 37.43:43; 8. Chris Birch (KTM) 38.11:54; 9. Daniele Maurino (Gas Gas) 39.47:82; 10. Daniel Gibert (Sherco) 40:00.05...13. Rudolf Pöschl (BMW) 40.23:44
Main Event (stage 2 - official finishers)
1. Dougie Lampkin (Beta) 4 laps; 2. Graham Jarvis (Sherco) 4 laps