Während das restliche WRC-Feld in Australien am Start war, hat das MINI WRC Team im Prodrive-Hauptquartier in Banbury (GB) weiter an den beiden MINI John Cooper Works WRC mit den Startnummern 37 und 52 gearbeitet. Auch in den Wochen nach der Rallye Deutschland verbrachten die Piloten viel Zeit am Steuer: Kris Meeke (GB) nahm am "Rallyday" am Castle Combe teil, während Sordo den Shakedown des Autos auf dem Prodrive-Testgelände in Warwickshire (GB) übernahm. Vor dem offiziellen Start in Frankreich steht dort an diesem Wochenende zudem noch ein eintägiger Test auf dem Programm.
David Richards, Teamchef:
"Dani und Kris haben bewiesen, dass der MINI auf Asphalt absolut konkurrenzfähig ist. Wie schon in Deutschland wollen wir die Leistungsfähigkeit des Autos auch in Frankreich unter Beweis stellen und mit beiden Fahrern auf guten Positionen ins Ziel kommen. Ob wir wie in Trier auf dem Podium stehen, lässt sich nicht vorhersagen. In jedem Fall mag Dani die Veranstaltung sehr. Kris betritt hingegen Neuland. Allerdings bin ich überzeugt, dass er wie in Deutschland binnen kürzester Zeit ein hohes Tempo gehen kann."
Dani Sordo:
"Der Fahrbahnbelag wechselt in Frankreich dauernd, was die Rallye technisch anspruchsvoll macht. Uns erwartet ein hügeliger Rallyeverlauf, vor allem in den Waldabschnitten. Dort entscheidet allein das Wetter darüber, wie hart man attackieren kann. Im vergangenen Jahr hat es heftig geregnet, entsprechend rutschig war die Piste. Die Rallye Frankreich ähnelt in vielerlei Hinsicht der Veranstaltung in Deutschland. Persönlich mag ich die Rallye. Man muss sehr konzentriert zu Werke gehen. Gleichzeitig ist aber auch Flexibilität gefragt, wenn das Wetter plötzlich umschlägt. Die Recce spielt eine wichtige Rolle. Der Aufschrieb muss sehr präzise sein, und der Beifahrer sollte perfekte Anweisungen geben."
Kris Meeke:
"2010 war ich bei dieser Rallye nicht am Start. Für mich ist deshalb nahezu alles bei dieser Veranstaltung neu. Ich habe jedoch früher in dieser Region schon viel getestet und weiß deshalb in groben Zügen, was mich erwartet. Es gibt viele Parallelen zur Rallye Deutschland, vor allem auf den Abschnitten durch die Weinberge und auf den Straßen mit losem Untergrund. Die Rallye ist technisch eine Herausforderung. Man kann es sich nicht erlauben, auch nur für einen kurzen Augenblick die Konzentration zu verlieren. Der Aufschrieb sollte einhundertprozentig passen."
Geschichte und Hintergrund:
Die Rallye Frankreich ist das Heimspiel von Rekord-Weltmeister Sébastien Loeb (FR), die "Power Stage" führt sogar durch seine Heimatstadt. Loebs Triumph vor heimischer Kulisse im vergangenen Jahr war somit keine große Überraschung. Erst zum zweiten Mal ist das Elsass Schauplatz der Rallye. Die Wertungsprüfungen werden rund um Straßburg ausgetragen. Zwischen 1973 und 2008 hatte der französische WM-Lauf alljährlich auf der Mittelmeer-Insel Korsika stattgefunden.
Die Veranstaltung beginnt in Straßburg Zénith am Freitag, den 30. September, um 7.00 Uhr. Am ersten Tag sind acht Prüfungen über insgesamt 148,38 Wertungskilometer vorgesehen. Im Tagesverlauf kehren die Autos zum Service nach Straßburg zurück. Am Abend wird das erste Fahrzeug dort um 18.20 Uhr im "Parc Fermé" erwartet. Tag zwei startet bereits um 6.45 Uhr, zudem ist ein "Remote Service" in Colmar (FR) geplant. Neun Wertungsprüfungen warten auf die Piloten, auf denen sie 148,39 Wertungskilometer zurücklegen. Um 18.36 Uhr kehrt das erste Auto in den "Parc Fermé" zurück. Am Schlusstag sind noch früher Höchstleistungen gefragt: Schon um 6.20 Uhr geht der erste Fahrer auf die Piste. Das letzte der sechs Teilstücke am dritten Tag ist die 4,20 Kilometer lange "Power Stage" rund um Haguenau (FR). 51,36 Wertungskilometer stehen an Tag drei auf dem Programm. Der Sieger der Rallye Frankreich kann sich nach insgesamt 348,13 Wertungskilometern und einer Gesamtdistanz von 1.296,08 Kilometern feiern lassen.