Meekes Rückstand auf den drittplatzierten Ford-Pilot Henning Solberg (NO) betrug vor Beginn des Schlusstags 45 Sekunden. Der Lokalmatador war jedoch fest entschlossen, die Lücke zu schließen und um einen Podestplatz vor heimischem Publikum zu kämpfen. Seine Mission verlief lange erfolgreich: Vor Beginn der letzten Wertungsprüfung trennten Meeke nur noch 1,8 Sekunden von Solberg. Ein halber Dreher auf der "Power Stage" bedeutete allerdings, dass sich der MINI Pilot letztlich mit Platz vier zufrieden geben musste.
David Richards (Teamchef):
"Wie so viele der anderen Events in diesem Jahr hatte auch diese Rallye für uns Höhen und Tiefen. Kris dürfte noch eine Weile über seinen halben Dreher auf der letzten Prüfung und all das nachdenken, was hätte sein können. Das war jedoch nicht die einzige Situation, in der uns diesmal einfach das nötige Quäntchen Glück gefehlt hat. Wenn ich aber auf diese Rallye und unsere fünf Top-5-Platzierungen bei nur sechs Starts zurückschaue und mir überlege, was wir in nur sechs Monaten erreicht haben, dann kann ich nur sagen: Das MINI WRC Team hat seine Reifeprüfung bestanden. Und das war erst der Anfang."
Dirk Hollweg (Leiter MINI Motorsport):
"Wir sind sehr zufrieden mit den sportlichen Erfolgen des Teams, die unsere Erwartungen weit übertroffen haben. Die Performance von Mannschaft und Fahrern stimmt, außerdem ist der Teamgeist klasse. All das wirkt sich positiv auf MINI und John Cooper Works aus. Das ist genau das, worum es uns geht."
Dave Wilcock (Technischer Direktor):
"Das war ein guter Tag für uns. Kris stand vor der großen Aufgabe, 45 Sekunden auf Henning Solberg aufzuholen. Das entspricht etwas mehr als einer halben Sekunde pro Kilometer. Bis zur Power Stage lag er genau auf Kurs. Lediglich 1,8 Sekunden trennten ihn noch von Henning und dem Podestplatz. Leider leistete er sich nach wenigen Kurven einen halben Dreher auf einer der tiefen Spurrillen, so dass Rang drei an Henning ging. Trotzdem sind wir mit diesem vierten Platz und der Leistung von Kris bei dieser Rallye sehr zufrieden. Der für ihn äußerst seltene Fehler am Freitag bedeutete für Dani die Teilnahme an der SupeRally. Wir hatten uns vorgenommen, sein Selbstvertrauen bei derartigen Bedingungen für die Zukunft zu stärken. Das ist uns gelungen, denn er fuhr auch heute starke Zeiten und belegte auf der Power Stage sogar Platz zwei. Das freut uns sehr. Wir haben beide Autos weitgehend unbeschadet ins Ziel gebracht und eine ganze Menge gelernt. Für die Fahrer war diese Rallye körperlich anstrengend, denn zwischen den Prüfungen waren einige sehr lange Verbindungsstrecken zu absolvieren. Das haben sie aber gut gemeistert. Auch für das Auto war es eine harte Rallye. Mit der Zuverlässigkeit sind wir insgesamt zufrieden. Das war für uns der Abschluss unseres Test- und Lehrjahrs, und das Ergebnis ist noch einmal ein schöner Lohn für die harte Arbeit aller Teammitglieder. Ein wichtiger Faktor in der abgelaufenen Saison war die Zusammenarbeit mit Michelin. Das Verhältnis war sehr gut, und wir harmonieren klasse miteinander. Wir teilen unsere gesamten Informationen mit Michelin, um das Maximum aus den Reifen herauszuholen. Die Ergebnisse haben gezeigt, wie gut das funktioniert."
Dani Sordo (MINI John Cooper Works WRC Nr. 37):
"Ich habe auf der Power Stage ein bisschen was riskiert - aber Sébastien Ogier war einfach sehr schnell unterwegs. Heute hat mir vor allem die zweite Durchfahrt der Prüfungen gefallen. Allerdings ist es gar nicht so einfach, nach einem Unfall am ersten Tag voll anzugreifen, denn es gibt ja eigentlich nichts mehr zu gewinnen. Trotzdem bin ich zufrieden und sollte ab jetzt bei Verhältnissen wie hier in Wales viel größeres Vertrauen in unser Auto haben. Trotz des Sonnenscheins waren viele der Asphaltabschnitte mit den Schotterreifen sehr rutschig und schwierig zu fahren. Insgesamt war es eine interessante Saison. Das Auto ist immer besser geworden. Jetzt müssen wir es einfach nur in die richtige Richtung weiterentwickeln."
Kris Meeke (MINI John Cooper Works WRC Nr. 52):
"Insgesamt hatten wir ein richtig gutes Wochenende. Es gab ein paar kleinere Schwierigkeiten im Verlauf der Rallye, die uns vielleicht drei Minuten gekostet haben. Trotzdem hadere ich natürlich noch etwas mit der Power Stage. Es ging um alles, aber wir haben einen Fehler gemacht und den Preis dafür gezahlt. So ist das Leben. Hoffentlich können wir in Zukunft noch weiter nach oben schauen als auf den dritten Rang. Heute in einem Jahr möchten wir in der Lage sein, um den Sieg zu kämpfen. Ich ziehe nach dieser Saison ein positives Fazit. Mit einem neuen Auto und einem neuen Team um Podestplätze fighten zu können, das ist fantastisch."