Dabei haben wir die Talentförderung stets groß geschrieben. 1991 startete im Formelsport eine gemeinsame Talentförderung von BMW und ADAC. Formel-1-Piloten wie Sebastian Vettel, Nico Rosberg, Timo Glock, Adrian Sutil, Ralf Schumacher oder Christian Klien lernten dort das Formel-ABC.
BMW ist die mit Abstand erfolgreichste Marke beim 24-Stunden-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife.
1980 gab BMW das erste Engagement des Unternehmens als Motorenlieferant in der Formel 1 bekannt. Bis 1986 dauerte diese Partnerschaft.
Ab der Saison 2000 ging BMW dann zusammen mit WilliamsF1 an den Start. Damals war Gerhard Berger BMW Motorsport Direktor.
Mario Theissen wurde wenig später an seine Seite berufen. Mit dem BMW WilliamsF1 Team haben wir 10 Siege errungen.
Mitte 2005 übernahm BMW das Schweizer Team Sauber und ging ab 2006 in Eigenregie an den Start.
Das neue BMW Sauber F1 Team unter Leitung von BMW Motorsport Direktor Mario Theissen etablierte sich 2008 als eines der drei Top Teams. Zudem gelang Robert Kubica in Montreal der erste Sieg.
Das sind nur einige Beispiele aus der Motorsport Historie von BMW. Sie verdeutlicht, dass uns die Entscheidung über einen Ausstieg aus der Formel 1 alles andere als leicht gefallen ist.
Die Formel 1 war für BMW stets die ideale Plattform, um wichtige Markenwerte zu demonstrieren. Das haben wir jahrelang betrieben und, was den Technologie-Transfer von der Formel 1 in die Serie angeht, so konsequent umgesetzt wie kein anderer Hersteller. Die jüngsten Erkenntnisse, die von der Formel 1 in die Serie wandern, wird das Knowhow zu KERS sein.
Doch im Zuge der geplanten Kostenreduzierung nehmen Standardisierung und Homologation von Komponenten zu. Die Kreativität der Ingenieure wird dadurch eingeschränkt. Das entspricht nicht unbedingt unseren Idealvorstellungen. In einer Zeit der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen müssen wir handlungsfähig und flexibel bleiben. Dieser Tatsache haben wir nun Rechnung getragen.
Zehn Jahre Formel-1-Erfahrung waren prägend für unsere Entwicklungsingenieure. Dem Rennsport haben wir zahlreiche technische Innovationen zu verdanken, die heute in unseren Serienfahrzeugen sind.
Ausschlaggebend für diese Grundsatzentscheidung waren nicht die aktuelle Performance in der Formel 1 und nicht die allgemeine wirtschaftliche Situation, sondern allein die strategische Neuausrichtung des Unternehmens.
Die Entscheidung über den Ausstieg aus der Formel 1 hat natürlich auch Auswirkungen auf die Mitarbeiter. Da wir diese Entscheidung erst gestern getroffen haben, bitte ich um Verständnis, dass ich Ihnen dazu noch nichts Genaueres sagen kann.
Wir werden verschiedene Szenarien erarbeiten, bewerten und uns bemühen für die Mitarbeiter am Standort Hinwil und die ins Formel-1-Projekt eingebundenen Beschäftigten in München und Landshut Lösungen zu finden. Entscheidend ist: Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und werden die Mitarbeiter informieren, sobald wir Klarheit haben.
Im Jahre 2010 werden wir auch weiterhin im Tourenwagensport und in der Formel BMW starten. Hinzu kommen unsere Engagements in der ALMS, bei Langstrecken-Rennen und verstärkt im seriennahen Kundensport.
Alle diese Aktivitäten werden auch in Zukunft von Mario Theissen verantwortet werden.
Unserem Motorsport Direktor Mario Theissen möchte auch ich persönlich meinen Dank für sein Engagement und die erzielten Erfolge aussprechen.
Außerdem engagieren wir uns natürlich weiterhin im internationalen Motorradrennsport mit dem Schwerpunkt Superbike-WM.
Ich möchte bekräftigen, was Herr Reithofer gerade gesagt hat:
Nachhaltigkeit gewinnt immer mehr an Bedeutung. Als verantwortungsvoller Premiumhersteller wollen wir uns dieses Themas noch umfassender als bisher annehmen.
Für unsere Produkte bedeutet das:
Sie werden über alle Entwicklungsstufen hinweg unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit entwickelt und gebaut werden. Technologische Innovationen werden noch stärker vorangetrieben, um unsere Fahrzeuge immer effizienter zu machen.
Ein Ergebnis im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung werden Sie in wenigen Wochen als Konzeptfahrzeug auf der IAA in Frankfurt sehen. Der BMW Vision EfficentDynamics wird zeigen, wie effizient ein Sportwagen fahren kann. Er wird zugleich zeigen, dass Nachhaltigkeit nicht nur den Antrieb betrifft, sondern auch das Design und die verwendeten Materialien.
Wer dieses Konzeptfahrzeug genauer unter die Lupe nimmt, wird verstehen, in welche Richtung wir unsere Technologie entwickeln. Und es wird klar, dass wir für solche Entwicklungen mehr personelle und finanzielle Mittel einsetzen müssen.
Meine Damen und Herren,
BMW war immer im Motorsport engagiert und das wird auch so bleiben. Die große Tradition im Tourenwagensport und der Formel BMW werden wir langfristig fortsetzen. Wir werden eintreten für Rahmenbedingungen, die den Motorsport als Speerspitze von Innovationen etablieren, die künftige Serienfahrzeuge befruchten. Neue Antriebskonzepte sind hier nur ein Beispiel. BMW wird auch in Zukunft die Freude am Fahren auf der Rennstrecke demonstrieren.