Troy Corser, Fahrer des Teams BMW Motorrad Motorsport, verpasste seine Chance auf einen Platz in der ersten Startreihe, nachdem ihn Noriyuki Haga (Ducati) gegen Ende der abschließenden Superpole-Sitzung versehentlich behinderte. Troy Corser hatte sich mit dem 19. Platz für die Superpole qualifiziert, stürmte in der Superpole 1 aber zu einem vierten Rang. In der Superpole 2 überraschte er dann mit der zweitschnellsten Zeit alle, und es sah erstmals ganz nach einem Startplatz in Reihe eins für das Team BMW Motorrad Motorsport aus. Gegen Ende der Superpole 3 wurde Corser jedoch von Haga aufgehalten, und die dadurch eingebüßte Zeit reichte aus, dass Corser schließlich die sechstschnellste Rundenzeit erreichte und sich so mit Reihe zwei zufrieden geben musste.
Troy Corsers junger Teamkollege Richard Cooper scheiterte an der Qualifikation zur Superpole aufgrund von zu wenig Zeit, um fürs Trockene ein geeignetes Setup erarbeiten zu können. Nach den verregneten Trainings gestern war die Strecke heute trocken, und Richard Cooper musste eine von Grund auf neue Abstimmung finden. Dem jungen Briten rannte im 45-minütigen Qualifying jedoch die Zeit davon, und so musste er auf die Teilnahme an der Superpole verzichten. Noriyuki Haga holte sich seine erste Superpole in dieser Saison, gefolgt von Jonathan Rea (Honda) als Zweitem, Leon Haslam (Honda) auf Rang drei und Michel Fabrizio (Ducati) auf dem vierten Platz.
Troy Corser - 6. Platz, 1:56,296
Gegen Ende der Superpole 3 wollte ich es wirklich wissen und war auf dem besten Weg zu unserem ersten Startplatz in Startreihe eins. Ich sah Nori herum rollen und dachte, er würde die schnelle Linie frei machen, als ich in eine Kurve fuhr. Ich hatte mich festgelegt und war bereits auf der weißen Streckenmarkierung, als er auf einmal die Seite wechselte und mir genau in den Weg fuhr. Ich bin sicher, dass ich ihn sogar noch leicht an seiner Lederkombi gestreift habe, als ich meine Linie zu korrigieren versuchte, und es war schon ein Furcht einflößender Moment. Ich weiß nicht, ob es ohne diesen Zwischenfall für die erste Startreihe gereicht hätte, aber eine knappe Angelegenheit wäre es ganz sicher geworden.
Letztlich bin ich aber mit dem Motorrad glücklich und spüre, dass das Team seit Brünn wieder einen Schritt vorwärts gemacht hat. Das Motorrad fühlt sich jetzt zweifellos so an, wie es soll und vermittelt ein grundsätzlich konstanteres Gefühl. Im Nassen macht die Strecke hier keinen Spaß, und so hoffe ich, dass es morgen trocken ist und ich um gute Ergebnisse kämpfen kann.
Richard Cooper - 26. Platz, 1:59,602
Ich bin sehr von meiner Platzierung enttäuscht, gerade auch, weil es gestern ja so gut lief. Das Problem war, dass es heute trocken war und wir deshalb mit einem komplett neuen Setup beginnen, es ausprobieren und verbessern mussten und gleichzeitig noch unter die ersten 20 fahren sollten - und all dies in 45 Minuten. Grundsätzlich bin ich während des Qualifyings immer schneller geworden, aber letztlich ging uns einfach die Zeit aus. Wenn wir noch eine Trainingssitzung gehabt hätten, so bin ich sicher, hätten wir uns auch für die Superpole qualifiziert. Heute Nachmittag im Freien Training fuhr ich zweifelsohne meine schnellsten Zeiten, und deshalb weiß ich, dass da noch mehr drin gewesen wäre.
Heute habe ich erstmals eine Launch Control (Startautomatik) ausprobiert und fand sie großartig. Angesichts meines Startplatzes benötige ich einen guten Start, und da ist jedwede Hilfe willkommen. Morgen werden es zwei schwere Rennen werden, und ich werde alles daran setzen, mich gegen viele Fahrer durchzusetzen. Aber es ist eine lange Strecke, und wir werden sehen, wie weit wir innerhalb der beiden 20-Runden-Rennen im Feld nach vorne kommen.
Rainer Bäumel (Team Manager - BMW Motorrad Motorsport)
Heute haben sich unsere Ergebnisse von Brünn bestätigt und gezeigt, dass wir mit Sicherheit auf dem richtigen Weg sind. Troys Ergebnis habe ich heute erwartet, doch für Richard tut es mir leid, denn er hatte heute Morgen lediglich 45 Minuten, um ein gutes Setup fürs Trockene zu finden und sich gleichzeitig für die Superpole zu qualifizieren. Da reichte die Zeit nicht aus, aber im Freien Training am Nachmittag steigerte er sich dennoch weiter und fuhr schneller. Wir sind mit seiner Arbeit sehr zufrieden, und ich glaube, dass er das Talent besitzt, um irgendwann ein top Superbike-Fahrer zu werden.
Final Qualifying
1. Haga (JPN-Ducati) 1:55,489, 2. Rea (GBR-Honda) 1:55,749, 3. Haslam (GBR-Honda) 1:55,776, 4. Fabrizio (ITA-Ducati) 1:55,927, 5. Spies (USA-Yamaha) 1:55,938, 6. Troy Corser (AUS-BMW Motorrad Motorsport) 1:56,296, 26. Richard Cooper (GBR-BMW Motorrad Motorsport) 1:59,602.