Insgesamt hat BMW das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring schon 19 Mal gewonnen. Bereits bei der Premiere des Klassikers im Jahr 1970 überquerte der BMW 2002 ti als Sieger die Ziellinie. 1998 triumphierte der BMW 320d als erstes Fahrzeug mit Dieselmotor. 2010 kehrte das Team BMW Motorsport nach fünfjähriger Pause auf die Nordschleife zurück - und trug sich zum 19. Mal in die Siegerliste ein. Bei der 39. Auflage des Rennens werden insgesamt über 50 BMW Fahrzeuge am Start sein.
Andy Priaulx (GB) gehört am Nürburgring nicht zur Fahrerbesetzung von BMW Motorsport, nachdem er sich am vergangenen Freitag einer Operation unterziehen musste. Der Eingriff ist erfolgreich verlaufen. Die Starts am Nürburgring und beim Rennen des Intercontinental Le Mans Cup (ILMC) in Imola (IT) am darauffolgenden Wochenende kämen für den dreimaligen Tourenwagen-Weltmeister allerdings noch zu früh. Seine Genesung wird einige Wochen in Anspruch nehmen. Sobald ihm die Ärzte grünes Licht geben, kehrt er ans Steuer des BMW M3 GT zurück.
Im BMW M3 GT mit der Startnummer 1 tritt das Siegerquartett aus dem vergangenen Jahr am Nürburgring an. Augusto Farfus (DE), Jörg Müller (DE), Uwe Alzen (DE) und Pedro Lamy (PT) werden sich am Steuer des GT-Rennwagens abwechseln. Das Auto mit der Startnummer 7 wird von Dirk Müller (DE), Dirk Werner (DE) und Dirk Adorf (DE) pilotiert. Als vierter Fahrer ist Pedro Lamy auch auf diesem Fahrzeug gemeldet. Beim ILMC-Lauf in Imola wird Priaulx von Werner vertreten.
BMW Motorsport Direktor Mario Theissen: "Für unser Team geht es aktuell Schlag auf Schlag. Nach dem dritten Platz in der GTE Klasse bei den 24 Stunden von Le Mans reisen wir nun zum Heimspiel an den Nürburgring. Nach dem Sieg im Vorjahr sind unsere beiden BMW M3 GT die Gejagten. Aber dieser Herausforderung stellen wir uns gerne. Uns erwartet ein extrem spannendes Rennen. Es ist schade, dass Andy Priaulx nicht dabei sein kann. Aber seine Gesundheit hat für uns Priorität, denn er ist ein sehr wichtiges Mitglied der BMW Motorsport Familie. Jeder bei BMW wünscht ihm eine rasche Genesung. Wir hoffen, schon sehr bald wieder Siege mit ihm feiern zu können. Ich bin überzeugt, dass wir dennoch eine Fahrerbesetzung ins Rennen schicken, die erneut ganz vorne mitfahren kann."
Charly Lamm (Teammanager): "Es ist schon eine besondere Herausforderung, binnen 14 Tagen zuerst in Le Mans und dann auf der Nürburgring-Nordschleife zwei 24-Stunden-Rennen zu bestreiten. Dies ist für jedes Teammitglied eine enorm intensive Zeit, die wir ehrgeizig angehen. In Le Mans haben wir natürlich noch einmal Unmengen an Erfahrungen gesammelt, die nun in die Vorbereitungen auf das Rennen in der Eifel einfließen. Unsere Starts im Rahmen der VLN Langstreckenmeisterschaft sind positiv verlaufen, und wir konnten uns gut auf die Nordschleife einstellen. Deshalb gehen wir optimistisch in die Woche. Dass Andy nicht Teil des Fahreraufgebots sein wird, ist natürlich für alle Teammitglieder ungewohnt, einschließlich seiner Fahrerkollegen. Aber die Gesundheit geht immer vor. Wir wünschen Andy eine baldige Genesung, werden ihn über alle Geschehnisse am Nürburgring auf dem Laufenden halten und freuen uns, ihn baldmöglichst wieder im BMW M3 GT zu sehen."
Augusto Farfus (Startnummer1): "Unser Programm hat in den vergangenen Wochen richtig Fahrt aufgenommen. Nach Le Mans bin ich sofort in meine brasilianische Heimat geflogen, um meine Frau und unsere neugeborene Tochter zu bewundern. Beflügelt von diesem Ereignis geht es nun an den Nürburgring. Der Sieg im vergangenen Jahr wird mir für immer im Gedächtnis bleiben. Dieses Ergebnis zu wiederholen, wäre sensationell. Dafür werden wir alles geben."
Jörg Müller (Startnummer 1): "Jeder weiß, wie schwierig es ist, auf der Nordschleife zu gewinnen. Aber natürlich nehmen wir uns das immer vor. Wenn man sieht, wie hart jeder im Team arbeitet, dann kann unser Ziel nur die Wiederholung des Vorjahrestriumphs sein. Die Motivation ist riesengroß, aber um es zu schaffen, muss alles perfekt zusammenpassen. Wir haben größten Respekt vor unseren Herausforderern."
Uwe Alzen (Startnummer 1): "Es wird sicher schwierig, unseren Sieg aus dem Vorjahr noch einmal zu toppen. Aber wir werden es versuchen. Die Konkurrenz dürfte 2011 noch einmal stärker sein. Trotzdem bin ich überzeugt, dass wir erneut ein sehr gutes Paket aufbieten werden. Glück gehört natürlich auch dazu. Auf der Nordschleife kann es nie schaden, wenn da jemand ist, der es gut mit einem meint."
Pedro Lamy (Startnummer 1): "Es ist toll, dass ich auf der Nordschleife einige Male mit BMW gewinnen konnte. Aber ich weiß auch, dass es in diesem Jahr wieder ein sehr hartes Rennen wird. Man darf sich keine Fehler leisten und muss in einen guten Rhythmus kommen. Wenn man dann ohne Probleme durchkommt, hat man eine Chance auf den Gesamtsieg. Ich werde für das Rennen auf beiden Fahrzeugen genannt sein. Stellvertretend für alle Fahrerkollegen wünsche ich Andy eine schnelle Genesung."
Dirk Müller (Startnummer 7): "Das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring gehört zu den absoluten Highlights der Saison. Für mich persönlich ist es sogar wichtiger als die 24 Stunden von Le Mans, weil wir auf der Nordschleife um den Gesamtsieg fahren. Ich liebe die Strecke einfach, und die Begeisterung der Fans ist einmalig."
Dirk Werner (Startnummer 7): "Vom Potenzial hätten wir im vergangenen Jahr auf dem Nürburgring um Top-Platzierungen kämpfen können, so wie es unsere siegreichen Teamkollegen bewiesen haben. Dieses Jahr erhoffe ich mir natürlich mehr. Das Ziel lautet durchzufahren und sich auf den vorderen Rängen zu platzieren."
Dirk Adorf (Startnummer 7): "Ich möchte unbedingt das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring gewinnen. Ich bin dort schon so häufig angetreten und stand auch schon auf dem Podium. Aber der Sieg ist und bleibt mein großes Ziel. Um es zu erreichen, gebe ich alles. Die Spannung wächst von Tag zu Tag."
Andy Priaulx: "Ich hasse nichts mehr, als ein Rennen zu verpassen. Diese Operation war jedoch notwendig, und der Zeitpunkt nach den 24 Stunden von Le Mans erschien am sinnvollsten. Ich möchte mich bei BMW Motorsport für das Verständnis bedanken. Jeder im Team hat mich nachdrücklich darin bestärkt, dass meine Gesundheit an erster Stelle steht. Es war nur vernünftig, diese OP hinter mich zu bringen, um dann so schnell wie möglich für den Rest der Saison fit zu werden. Ich bin nicht gerade ein geduldiger Patient. Also werde ich meinen Ärzten Druck machen, damit ich schnell wieder auf die Strecke zurückkehren kann."