Unter den 2.425 Teilnehmern, die in diesem Jahr an den Start gingen, belegte Zanardi den hervorragenden 167. Gesamtrang. Zudem sicherte er sich den Sieg in seiner Klasse, der Division „PC“ für körperlich beeinträchtigte Athleten. Der Triathlon bestand aus 3,86 Kilometern Schwimmen im offenen Meer, 180,2 Kilometern Radfahren sowie einer Laufstrecke über eine volle Marathondistanz von 42,195 Kilometern. Der beidseitig beinamputierte Zanardi bewältigte die gesamte Distanz allein mit der Kraft seiner Arme. Auf der Radstrecke trat er mit seinem Handbike an, die Laufstrecke absolvierte er mit einem Rennrollstuhl.
Zanardi bewies einmal mehr seine Entschlossenheit und seinen Willen, niemals aufzugeben. Denn der Tag stellte ihn vor mehrere herausfordernde Situationen. „Es ist ein Abenteuer. Man kann sich hier sicher sein, dass etwas Unvorhergesehenes passieren wird, und das war dieses Mal schon sehr früh der Fall“, berichtet er. „Ich weiß nicht warum, aber als wir beim Schwimmen an den Wendepunkt kamen, wurde mir schwindelig. Ich bekam es mit der Angst zu tun, denn ich dachte: Wenn ich hier ohnmächtig werde, dann drücken mich die anderen unter Wasser und ich ertrinke. Aber ich konnte zum Glück den Meeresboden sehen. Darauf habe ich mich konzentriert. So gelang es mir, den Schwindel unter Kontrolle zu bekommen. Doch auch als ich auf das Handbike wechselte, ging es mir noch nicht gut. In der ersten halben Stunde war mir eiskalt und ich habe gezittert.“ Aber Zanardi machte weiter, entschlossen, das Ziel zu erreichen.
„Dann sprang der Motor an, und alles war in Ordnung. Ab dann hat es großen Spaß gemacht“, sagt er. Auf der zweiten Hälfte der Radstrecke setzte allerdings wieder der berüchtigte starke Wind ein: „Er wurde immer stärker, und die letzten 50 Kilometer waren wirklich schwierig. Zudem war es unglaublich heiß. Die Hitze stieg von der Straße auf, und da ich mit meinem Handbike sehr niedrig bin, war es für mich äußerst hart. Doch ich konnte sehen, dass alle Probleme hatten. Die Leistung der Leute um mich herum ließ enorm nach, alle mussten langsamer machen. Wegen des Windes und der Hitze war es für alle eine extreme körperliche Belastung.“
Trotz dieser Bedingungen verbesserte Zanardi seine Zeit von 2014 – auch wenn er einräumt, dass er eigentlich noch schneller sein wollte. „Ich dachte, dass ich eine bessere Zeit als 9:40 Stunden holen könnte. Doch auch mit dem Rennrollstuhl habe ich mich nicht so gesteigert wie geplant. Denn ich war einfach erschöpft“, sagt er und bestätigt damit, wie anstrengend dieser Triathlon ist. „Aber es geht in Ordnung – ich bin mit meiner Leistung mehr als zufrieden. Und es ist ein guter Grund, wieder hierher zu kommen und es erneut zu versuchen!“
Zanardi kehrt nun nach Europa zurück. Am kommenden Wochenende (17./18. Oktober) wird er beim DTM-Saisonfinale in Hockenheim (DE) zu Gast sein, um das BMW M4 DTM Renntaxi zu pilotieren.