BMW und Schnitzer ist seit jeher eine erfolgreiche Kombination. 1963 gründete Herbert Schnitzer (DE) das Team gemeinsam mit seinem Bruder Josef. Ein Jahr später feierte die Mannschaft mit einem BMW 1800Ti ihr Debüt beim Bergrennen in Bad Neuenahr (DE). Nach zahlreichen Erfolgen in der Anfangsphase der Teamgeschichte erschütterte der tödliche Unfall von Josef Schnitzer, der sich gerade auf dem Weg zu einem Rennen in Zolder (BE) befand, die Familie. Seither führt Herbert Schnitzer die Geschicke von Schnitzer Motorsport mit seinen Halbbrüdern Karl – genannt „Charly“ – und Dieter Lamm weiter.
Insgesamt hat das BMW Team Schnitzer in den vergangenen fast 50 Jahren mit BMW 17 Meisterschaften gewonnen – darunter die Tourenwagen-Weltmeisterschaft 1987, die DTM 1989 und 2012, drei Tourenwagen-Europameisterschaften und weitere Championate in Deutschland, England, Italien, Japan, Nordamerika und Südostasien. 1999 gelang mit dem offenen Prototypen BMW V12 LMR der Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Le Mans (FR). Je fünf Mal konnte das Team bereits die 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring (DE) und in Spa-Francorchamps (BE) für sich entscheiden – natürlich immer mit BMW Rennwagen.
Mit seinem Titelgewinn konnte sich Bruno Spengler (CA) 2012 in die illustre Liste von Piloten einreihen, die in Diensten des BMW Team Schnitzer Siege und Titel einfahren konnten. Sie liest sich wie ein „Who is who“ des Motorsports. 39 ehemalige Formel-1-Fahrer griffen bereits für Schnitzer ins Steuer, darunter die Weltmeister Keke Rosberg (FI) und Nelson Piquet (BR). Spengler fühlte sich im Team vom ersten Tag an wohl und sagt: „Es ist und bleibt eine Ehre für mich, für das BMW Team Schnitzer zu fahren. Schon als ich ein Kind war, hat mein Vater von Schnitzer geschwärmt. Das ist Motorsport-Geschichte pur.“
Wer über einen derart langen Zeitraum so regelmäßig große Erfolge feiert wie das BMW Team Schnitzer, der hat nicht nur Glück. Stattdessen geht es um Know-how, Intelligenz und eine Menge harte Arbeit. Teamchef Charly Lamm bringt all diese Attribute in jedem Rennen mit Haut und Haaren ein, wenn er von der Boxenmauer die Geschicke leitet. „Charly ist ein großartiger Teamchef“, bestätigt Spengler. „Man spürt seine Erfahrung, und er bleibt auch in Drucksituationen unendlich cool. Das beeindruckt mich immer wieder.“
Ravaglia, Spenglers Vorgänger als DTM-Champion mit dem BMW Team Schnitzer, geht sogar noch einen Schritt weiter und sagt: „Charly Lamm ist der beste Teamchef, den sich ein Fahrer wünschen kann. Ich bin eigentlich überrascht, dass er nie in die Formel 1 gegangen ist. Er hätte in jeder Rennserie der Welt Erfolg gehabt.“
Auf Glamour kam es Lamm jedoch noch nie an. Die Regale für die Pokale in der „Ruhmeshalle“ bei Schnitzer Motorsport in der Görlitzer Straße von Freilassing sind auch so restlos gefüllt. Aber für neue Trophäen – wie nach der DTM-Saison 2012 – Platz zu schaffen, darin hat die Mannschaft bekanntlich Übung. Und es ist davon auszugehen, dass es nicht der letzte Pokal sein wird. „Wir im BMW Team Schnitzer sind stolz auf unsere Tradition und die vergangenen Erfolge, die wir mit BMW gefeiert haben“, meint Lamm. „Aber wir stehen nicht da und schauen nur verträumt in die Vergangenheit, sondern arbeiten Tag für Tag hart, damit neue Siege dazukommen.“
2013 ist ein neues Jahr. Dann gilt es, die Startnummer 1 auf Bruno Spenglers BMW M3 DTM zu verteidigen.