Die 25. Ausgabe der Abu Dhabi Desert Challenge (27. März-2. April) war zugleich der zweite Lauf des FIA Cross Country Rally World Cups - und erwies sich früh als große Herausforderung für die Teilnehmer. Am Kamm abgebrochene, hohe Dünen in Kombination mit weichem Untergrund und Wüstenstürmen führten bei den MINI ALL4 Racing Crews zu Reifenschäden, Verletzungen, einem dramatischen Unfall und einem ungewöhnlichen Wertungsausschluss. Dennoch sorgten die bekannte Zuverlässigkeit des MINI ALL4 Racing und der unermüdliche Einsatz der Crews für ein herausragendes Gesamtergebnis.
Als die fünfte Wertungsprüfung am letzten Tag aufgrund von Sicherheitsbedenken wegen eines starken Sandsturms abgesagt wurde, hätte eigentlich der Gesamtstand nach der vierten Prüfung das Endergebnis bestimmt. In diesem Fall wäre Nasser Al-Attiyah (QAT) der Sieger gewesen, nachdem er das Klassement ab der zweiten Etappe angeführt hatte. Allerdings kam es anders, als Al-Attiyah - Sieger der Rallye Dakar 2015 - vom Schlussklassement ausgeschlossen wurde.
Der MINI ALL4 Racing hatte bei der Abu Dhabi Desert Challenge voll überzeugt. Mit vier X-raid Fahrzeugen an der Spitze ging es zurück nach Abu Dhabi City. Dort stellten die Stewards am Auto von Al-Attiyah jedoch einen zu großen Federweg fest. Dieser war auf dem anspruchsvollen Terrain durch die Belastungen auf das Material entstanden. Auch die Stewards erkannten keine Absicht hinter dem Regelverstoß. Trotzdem wurde der MINI ALL4 Racing aus der Wertung genommen.
Al-Attiyah kommentierte das Endergebnis so: "Das ist natürlich einer der wenigen enttäuschenden Momente in meiner Karriere. All die harte Arbeit und der Einsatz aller Beteiligten wurden nicht belohnt. Das ist schade, denn der MINI ALL4 Racing hat einmal mehr gezeigt, dass er ein echter Gewinner ist."
Trotz der unerfreulichen Nachricht konnte trotzdem gejubelt werden: Der Titelverteidiger bei der Abu Dhabi Desert Challenge, Vladimir Vasilyev im MINI ALL4 Racing, rückte vom zweiten Rang an die Spitze vor und sicherte sich so den Gesamtsieg. Zudem blieb es auch nach diesem Positionswechsel dabei, dass MINI ALL4 Racing Crews die ersten drei Plätze im Klassement einnahmen.
"So möchte ich eigentlich nicht gewinnen", sagte Vasilyev. "Allerdings hat sich auf diese Weise unser Pech, das wir etwa bei unserem Reifenschaden gehabt haben, wieder ausgeglichen. Jeder musste sich hier den harten klimatischen Verhältnissen stellen - und deshalb ist jeder, der ins Ziel gekommen ist, ein Sieger. Das gilt umso mehr für die MINI ALL4 Racing Fahrzeuge, die hier unglaublich zuverlässig waren."
Durchhaltevermögen und Klasse im Cockpit brachten MINI ALL4 Racing Pilot Erik Van Loon (NL) auf den zweiten Platz in der Gesamtwertung. Allerdings wollte der Niederländer mehr. Er meinte: "Es war sehr schade, dass die letzte Prüfung abgesagt wurde, denn wir hatten bei dieser Rallye großen Spaß. Wir wollten eigentlich zeigen, dass wir noch mehr drauf haben. Alles lief klasse - der MINI ALL4 Racing genauso wie die Reifen - und wir waren vorne dabei."
Für die vielleicht größte Überraschung bei der Abu Dhabi Desert Challenge 2015 sorgte MINI ALL4 Racing Newcomer Harry Hunt (GBR). Der junge Engländer fuhr auf den starken vierten Platz, ehe er nachträglich noch auf Position drei vorrückte. Zum ersten Mal überhaupt war er auf die Spitzenfahrer im FIA Cross Country Rally World Cup getroffen. "Das war eine unglaubliche Erfahrung - und eine sehr harte noch dazu", sagte Hunt. "Das Auto ist noch besser, als ich es erwartet hatte. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass die Hitze so schlimm sein würde. Das war unheimlich lehrreich."
MINI ALL4 Racing Fahrer Orlando Terranova (ARG) wurde mit einem verdienten sechsten Platz für seine Leistung belohnt. "An manchen Tagen habe ich mich gut gefühlt, an anderen weniger gut. Das spiegelte sich auch in den Ergebnissen wider", meinte er. "Aufgrund der Beschaffenheit der Dünen konnte man nicht immer nur auf Tempo gehen. Das Auto ist sehr stark, allerdings war es bei den Verhältnissen unmöglich, diese Stärke konstant auszuschöpfen.
Der polnische Fahrer Adam Malysz saß ebenfalls zum ersten Mal in der Wüste am Steuer eines MINI ALL4 Racing - und sicherte sich nach einem glänzenden Auftritt den siebten Rang, obwohl er zwischenzeitlich von einem Unfall gestoppt wurde. Als Malysz die Dünen durchquerte, konnte er den Unfall nicht verhindern, und sein MINI ALL4 Racing fiel auf die Seite. Glücklicherweise wurde dabei niemand verletzt. "Mit dem Wechsel in den MINI All4 Racing haben wir einen großen Schritt in die Zukunft gemacht. Das Auto ist nahezu perfekt", sagte Malysz.
Stephan Schott (DE) und seinen MINI ALL4 Racing erwischte es auf der vierten Prüfung schwerer, als sich das Fahrzeug bei hoher Geschwindigkeit mehrere Male überschlug. Auch dieser Unfall ging glimpflich aus, und Schott kam trotzdem auf den beachtlichen 17. Platz.
Lucio Alvarez (ARG) musste bei der Abu Dhabi Desert Challenge unglücklicherweise schon nach der zweiten Prüfung aufgeben, da sein Beifahrer wegen Rückenschmerzen medizinische Hilfe in Anspruch nehmen musste. Vor Ort empfahlen ihm die Ärzte, von Starts an den weiteren Tagen der Rallye abzusehen.