Hirvonen und Beifahrer Michel Périn (FRA) fuhren vom Start weg auf Angriff. Dabei stellte Hirvonen unter Beweis, dass er seit seinen WRC-Tagen nichts verlernt hat. Der Finne hätte sich keinen besseren Start in seine erste Rallye Dakar erträumen können: Aktuell liegt er nur 5:52 Minuten hinter dem Führenden Loeb.
„Stellenweise hat es recht stark geregnet, aber wir sind fehlerfrei durchgekommen“, sagte Hirvonen. „So früh im Rennen – und da ich zum ersten Mal hier antrete – möchte ich nicht zu viele Risiken eingehen. Wir hatten Glück mit den Bedingungen: Es war nicht allzu heiß und die Etappen waren nicht so lang. Bisher ist alles gut gelaufen.“
Aufgrund extrem schlechter Pistenbedingungen wurde die auf Zeit zu absolvierende Distanz auf 190 Kilometer verkürzt. Zudem war die Etappe für die Truck-Kategorie vorzeitig beendet, nachdem ein Teil der Piste weggebrochen war und es keine alternative Route gab.
Trotz all dieser Herausforderungen, vor die die Natur die Teilnehmer stellt, starteten die Dakar-Sieger 2015, Nasser Al-Attiyah (QAT) und Beifahrer Mathieu Baumel (FRA) einen Angriff auf die Spitzengruppe. Sie beendeten die dritte Etappe auf Rang drei. Mit diesem Ergebnis verbesserte sich die Crew mit dem AXION X-raid Team MINI ALL4 Racing mit der Nummer 300 auf den fünften Gesamtrang.
„Es war eine gute Etappe“, erklärte Al-Attiyah zufrieden. „Stellenweise haben wir richtig attackiert, aber am Anfang hat es stark geregnet. Das kam uns nicht unbedingt entgegen. Auch am Schluss hat es wieder geregnet, und wir haben etwas Zeit eingebüßt. Ich bin recht zufrieden – für morgen haben wir eine gute Startposition. Die nächste Etappe kann zudem für diese Dakar entscheidend sein, denn wir starten in die Marathon-Etappe. Das bedeutet: zwei Tage ohne Service. Der MINI ALL4 Racing ist stark und wir werden noch mehr attackieren.“
Seine AXION X-raid Teamkollegen, die argentinische Crew Orlando Terranova / Bernardo „Ronnie“ Graue (#310) und das spanische Duo Joan „Nani“ Roma / Alex Haro (#304) standen mit ihren MINI ALL4 Racings vor der schwierigen Aufgabe, eine Aufholjagd zu starten. Beide Fahrzeuge waren auf der zweiten Etappe im tiefen Schlamm steckengeblieben und hatten dadurch viele Positionen verloren.
Auf der dritten Etappe stellten beide Crews eindrucksvoll ihr fahrerisches Können und ihre Fähigkeiten in Sachen Navigation unter Beweis, machten einige Ränge gut und kämpften sich durch das Mittelfeld weiter nach vorn. Terranova belegt nun den 23. Gesamtrang, Roma hat sich auf Platz 30 verbessert. Zwar steht beiden Crews noch ein harter Kampf bevor, um sich weiter nach vorn zu arbeiten und den Zeitrückstand zu reduzieren – doch man darf nicht vergessen, dass die Rallye Dakar das längste und schwierigste Langstreckenrennen der Welt ist. Und es stehen noch viele Etappen aus…
Joan „Nani“ Roma: „Zu Beginn der dritten Etappe hat es geregnet, und bei diesen Bedingungen Vollgas zu fahren, ist durchaus angsteinflößend. Man sieht fast nichts, und der Grip ist auch nicht so gut. Zudem war es bei diesen Bedingungen schwierig, andere Autos zu überholen. Ich bin mit meiner Performance auf dieser Etappe zufrieden, sehr zufrieden. Zwar war unsere Zeit auf der zweiten Etappe wegen unseres Problems nicht so gut, aber auf heute waren wir schnell unterwegs. Die Strategie für die nächsten beiden Tage lautet, voll anzugreifen.“
Insgesamt sieben MINI ALL4 Racing Crews befinden sich derzeit innerhalb der Top-20. Jakub „Kuba“ Przygonski (POL) und Andrei Rudnitski (BLR) vom ORLEN Team (#327) belegen aktuell den 14. Rang, dicht gefolgt von den weiteren privaten MINI ALL4 Racing Crews.
Das deutsche Duo Stephan Schott / Holm Schmidt (X-Raid Team #331) gehörte zu den Crews, die auf der zweiten Etappe vom Pech ereilt wurden. Bei einem Zusammenstoß mit einem Felsen wurde ihr MINI ALL4 Racing so stark beschädigt, dass er nicht mehr repariert werden konnte. Das Duo ging bei der dritten Etappe nicht an den Start und gab die Dakar 2016 auf. Beide Crewmitglieder bleiben aber vor Ort, um die MINI ALL4 Racing Familie zu unterstützen.
An Tag fünf (Etappe 4) der Rallye Dakar 2016 fahren die Teilnehmer auf Sand und felsigen Pisten auf einer Höhe von durchschnittlich 3.500 Metern. Dies ist zudem eine Marathon-Etappe, auf der die Teilnehmer selbst zu Mechanikern werden und den Service allein durchführen müssen.