Und wie könnte es anders sein: Bei Baumann dreht sich auch im Alter von 44 Jahren alles ums Laufen: Erstens, zweitens und drittens sowieso. "Ich möchte den Leuten 'Luscht' aufs Laufen machen", sagt er. Dass Baumann ein begnadeter Redner, Erzähler und irgendwie auch ein "weißer Kenianer" ist, wird schnell deutlich. Denn natürlich plaudert er über seine Lauf-Abenteuer in Afrika: wie er beim Feierabend- Jogging von einem Tankwart in Overall abgehängt wurde, bei einem Volkslauf nur den 84. Platz belegte und letztlich "sogar der Koch" schneller war als er.
Baumann klärt auf über den Lausport im Allgemeinen und seine Karriere im Besonderen, Baumann ist amüsant, Baumann bindet das Publikum ein in sein Programm. Aber er macht keine Witze auf deren Kosten. Und er erzählt von seinem ersten Versuch, einen Marathon durchzustehen. 2002 in Hamburg war dies, doch er musste vorzeitig aussteigen bei Kilometer 30. Später hielten Zuschauer am Streckenrand Schilder hoch mit der Aufschrift: "Baumann ist raus, haltet durch!"
Es wird also ein Abend wider den tierischen Ernst im Laufsport, schließlich bezeichnet sich Baumann selbst wahlweise als Genuss- oder Lebensläufer. Was für ihn wahrscheinlich ungefähr dasselbe ist. Etwa zwei Stunden dauert die unterhaltsame Kleinkunst, der Tübinger beweist also auch auf diesem neuen Betätigungsfeld jede Menge Ausdauer - und Selbstironie: Schließlich bekommt der Besucher mit dem höchsten Puls eine Tube Zahnpasta geschenkt. "Es wird ein lockerer, ein leichter Abend", verspricht Baumann.
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