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Natur auf den Punkt gebracht

Von der Heilpflanze Duboisia zum Krampflöser Butylscopolamin

(lifePR) (Ingelheim am Rhein, )
Schon lange bevor es synthetisch hergestellte Medikamente gab, wie wir sie heute kennen, stand den Heilkundigen ein reiches Reservoir für krankheitslindernde und heilende Wirkstoffe zur Verfügung: die Natur. Über alle Kulturkreise hinweg und bis in die ältesten historischen Dokumente lassen sich die Verwendung und der Anbau von Heilpflanzen nachweisen. Was oft unterschätzt wird: Auch heute noch haben viele Wirkstoffe einen pflanzlichen Ursprung. So liefert die Duboisia-Pflanze mit dem Alkaloid Scopolamin die Grundlage für den krampflösenden Wirkstoff Butylscopolamin – heute vielfach bewährt in der Therapie krampfartiger Bauchbeschwerden.

Nachtschattengewächse: Heilpflanzen mit besonderer Tradition

Die Duboisia ist eine Verwandte des Stechapfels (Datura) und zählt zu den Nachtschattengewächsen – eine Pflanzenfamilie mit einer ambivalenten Tradition in der Medizingeschichte: So kam der Stechapfel aufgrund seiner halluzinogenen Inhaltstoffe in vielen Völkern als magisch-rituelle Rauschdroge und als Betäubungsmittel zum Einsatz, wurde aber wegen seiner krampflösenden Wirkung auch als Arzneipflanze geschätzt. Durch die hohe Toxizität seiner Inhaltstoffe war die therapeutische Verwendung des Stechapfels aber lange Zeit eine Gratwanderung. Das Tropanalkaloid Scopolamin blockiert die muskarinischen Acetylcholin-Rezeptoren und hemmt so die Wirkung des Neurotransmitters Acetylcholin. Im Darmnervensystem kann dieser bei übermäßig starker Freisetzung Krämpfe auslösen. Die Folge: Bauchschmerzen. Scopolamin verhindert das Andocken des Neurotransmitters, und kann so bestehende Verkrampfungen lösen und die Beschwerden lindern. Da sich aber auch im Gehirn Acetylcholin-Rezeptoren befinden, wirkt Scopolamin gleichzeitig dämpfend auf das Zentralnervensystem.

Gezielte Wirksamkeit und bessere Verträglichkeit durch Semi-Synthese

1949 schaffte es Prof. Franz Adickes von Boehringer Ingelheim, durch das Anhängen eines Butylrestes die Heilwirkung des Scopolamins zu verbessern. Das durch diese Semi-Synthese entstandene Butylscopolamin wirkt nicht mehr zentral, da es die Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden kann; die unerwünschten Nebenwirkungen auf das Zentralnervensystem bleiben aus. Nach oraler Einnahme entfaltet es seine krampflösende Wirkung direkt im Magen-Darm-Trakt. 1951 wurde das erste Butylscopolamin-Präparat unter dem Namen Buscopan® in Deutschland eingeführt. Seitdem hat es sich als gezielt wirksames und gut verträgliches Spasmolytikum im Abdominalbereich bewährt.

Duboisia: Von der Pflanze zum Medikament

Ursprünglich diente die Datura als Grundstock für die Scopolamin-Gewinnung. Der weltweite Erfolg des neuen Krampflösers erhöhte jedoch den Bedarf enorm. Um den Rohstoff-Nachschub zu sichern, entschied man sich zur Verwendung der artverwandten Duboisia. Die Vorteile: Der kleine Strauch mit korkartiger Rinde lässt sich leichter kultivieren und produziert zudem mehr Scopolamin. Unter Berücksichtigung ökologischer Aspekte werden die Pflanzen heute in Ingelheim in Treibhäusern gezogen und in firmeneigenen Plantagen in Australien und Südamerika weiterkultiviert. Nach der Ernte kehren sie in getrockneter Form nach Ingelheim zurück und stehen für die Extraktion und Veredelung des Scopolamins zu Butylscopolamin zur Verfügung.

Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG

Boehringer Ingelheim erforscht, entwickelt, produziert und vermarktet weltweit Arzneimittel und zählt zu den zwanzig größten Pharmaunternehmen der Welt. Die Schwerpunkte des 1885 gegründeten unabhängigen Unternehmens in Familienbesitz liegen in der Erforschung, Entwicklung, Produktion sowie im Vertrieb neuer Produkte mit hohem therapeutischem Nutzen für Mensch und Tier.

Im Jahr 2008 erwirtschaftete Boehringer Ingelheim Gesamterlöse von rund 11,6 Milliarden Euro. Ein Fünftel der Umsätze aus dem größten Segment verschreibungspflichtige Arzneimittel investierte das Unternehmen in die Erforschung und Entwicklung neuer Medikamente.

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