„Es ging natürlich nicht nur darum, den hundertsten Geburtstag von Tom Bowen und die Weitergabe der Bowen Technik zu feiern, sondern auch um neue Forschungsergebnisse und Studien sowie Anwendungsbeispiele in unterschiedlichsten Feldern vorzustellen“, beschreibt Stefan Hesse, Vorstandsmitglied des deutschen Anwenderverbands BOWTECH Deutschland e.V., das Themenspektrum der fünftägigen Konferenz. Der Vorsitzende des australischen Vereins, Chris Reed, begrüßte alle Teilnehmer und ließ die Vertreter ihrer Länder mit der jeweiligen Landesflagge einmarschieren. Es waren 27 Flaggen, die deutsche Flagge wurde von Andrea Kreutzer getragen. Sie ist Instruktorin in Ausbildung bei der BOWTECH Akademie Deutschland.
Große Vielfalt an Themen und Anwendungsgebieten
Am ersten Konferenztag bedankte sich Chris Reed bei Oswald und Elaine Rentsch für ihr jahrzehntelanges Engagement. Die beiden hätten die von Tom Bowen in den 1950iger Jahren entwickelte Technik in die Welt getragen. Wie erfolgreich sie damit bis heute gewesen sind, zeigten die zahlreichen Referenten und ihre Vorträge. Sie beleuchteten aus ihrer Praxis Anwendungsmöglichkeiten der Bowen Technik: von traumatisierten Patienten über Babys mit Koliken bis hin zur Kombination mit anderen Techniken wie NLP oder alternativmedizinischen Präparaten wie Schüssler-Salzen.
Genauso vielfältig wie die Themen waren auch die Ansätze und beruflichen Herkünfte der Referenten. So arbeitet der Australier Mauro Morganti seit 39 Jahren als Pfleger und männliche Hebamme. Seit 2016 wendet er auch die Bowen Technik bei Frauen und Kindern an. Er schilderte seine Beobachtungen bei der Behandlung von Verstopfungen bei Kindern, die immer häufiger vorkommen. Seine Studie ergab deutliche Verbesserungen bei der Anwendung von Bowtech-Griffen. Sein bulgarischer Kollege Georgi Ilchev arbeitet mit Bowtech seit 2014 und seit 15 Jahren als Physiotherapeut in einer Klinik. Er hat sich in Form einer Studie mit dem Thema Koliken bei Babys auseinandergesetzt.
Eindrückliches Anwendungsbeispiel bei Parkinson-Erkrankung
Helen Mary Perkins arbeitet bereits seit vielen Jahren in der Komplementär-Medizin. Auf dem Kongress schilderte sie ihre Erfahrungen, die sie mit dem „Royal Flying Doctor Service“ im Outback des australischen Kontinents gesammelt hat. Wie man selbst mit einer unheilbaren Krankheit wie Parkinson auch unter Einsatz der Bowen Technik umgehen und leben kann, zeigte der Australier John Coleman* äußerst eindrücklich. 1995 wurde bei ihm selbst Parkinson festgestellt, damals schon im Stadium 4 (dabei ist die Parkinson-Symptomatik voll entwickelt, Betroffene können noch gehen und stehen, sind aber schon deutlich behindert). Bei Coleman war diese Form der Behinderung keinem der Anwesenden aufgefallen.
Coleman berichtete in einem weiteren Vortrag auch über die Diagnose und Behandlung von Klienten, die an Borreliose erkrankt sind. Diese Krankheit sei in Australien und der Antarktis übrigens völlig unbekannt. Deshalb berichtete er insgesamt über die Forschung zur Behandlung von Krankheiten, die u.a. durch Parasiten ausgelöst werden und ähnliche Symptome wie die Borreliose zeigen.
* s.a. das Video von Coleman zum Thema Parkinson: https://www.youtube.com/watch?v=Jzp9YRSrxhM
Kurzbeschreibungen zu den Referenten und ihre Vorträgen finden Interessierte auf der Seite der BAA. Dort können auch DVDs von den Vorträgen bestellt werden.