Vor dem Hintergrund einer Gesellschaft des langen Lebens erforscht Ursula M. Staudinger die Potenziale des Alterns und untersucht dabei das Zusammenspiel von Produktivität und Altern sowie die Entwicklung von Lebenseinsicht, Lebensgestaltung und Weisheit über die Lebensspanne.
Mit dem Braunschweiger Forschungspreis werden herausragende interdisziplinäre Forschungsleistungen ausgezeichnet, die Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft vernetzen, erklärt Braunschweigs Oberbürgermeister Ulrich Markurth. „Der demografische Wandel ist ein Thema, das uns alle betrifft. Auf die Herausforderungen, die eine alternde Gesellschaft mit sich bringt, müssen wir reagieren.“ Die Preisträgerin widme sich in ihrer Forschung unter anderem dem Thema Altern im Arbeitskontext. „Frau Prof. Staudinger ist es wichtig, dass Arbeitgeber die Kompetenzen älterer Menschen erkennen und fördern. Das ist eine zentrale Zukunftsfrage: Wird es gelingen, die Fähigkeiten und die große Erfahrung älterer Arbeitnehmer sinnvoll einzubinden und wertzuschätzen? Deshalb ist es mir wichtig, dass wir die Arbeit von Frau Prof. Staudinger mit dem Braunschweiger Forschungspreis honorieren“, so Markurth weiter.
Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Jürgen Hesselbach, Präsident der Technischen Universität Braunschweig, ergänzt: „Mit Ursula M. Staudinger zeichnen wir eine international führende Alternswissenschaftlerin aus.“ Ihre Forschungen zu den Potenzialen des Alterns seien vor dem Hintergrund des demografischen Wandels richtungweisend für die künftige Gestaltung unserer Lebens-, Arbeits- und Bildungswelten. „Als Entwicklungspsychologin sucht sie konsequent die interdisziplinäre Verknüpfung mit den Neurowissenschaften, Sozial- und Gesundheitswissenschaften, ebenso wie zur Arbeits- und Bildungsforschung: Forschungsfelder, die in Braunschweiger Forschungseinrichtungen namhaft vertreten sind“, sagt Hesselbach.
Die Jury des Braunschweiger Forschungspreises wählte aus insgesamt sechs nominierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Prof. Dr. Ursula M. Staudinger als Preisträgerin. Mitglieder der mit Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Medien besetzten Jury sind Stephan Weil, Ministerpräsident des Landes Niedersachsen, Prof. Dr. Martin Winterkorn, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG, Prof. Dr. Helga Rübsamen-Schaeff, Geschäftsführerin AiCuris GmbH & Co. KG, Dr. Norbert Lossau, Ressortleiter Wissenschaft der WELT, Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Jürgen Hesselbach, Präsident der Technischen Universität Braunschweig und Vorsitzender der ForschungRegion Braunschweig e. V. Der Jury sitzt der Braunschweiger Oberbürgermeister Ulrich Markurth vor.
Die feierliche Übergabe des Braunschweiger Forschungspreises findet am 21. November 2014 im Haus der Wissenschaft in Braunschweig statt.
Informationen zum Braunschweiger Forschungspreis sind unter www.braunschweig.de/... zu finden.
Zur Person: Prof. Dr. Ursula M. Staudinger
Staudinger ist seit Juli 2013 Gründungsdirektorin des Robert N. Butler Columbia Aging Centers an der Columbia University, New York. Zuvor war sie Vizepräsidentin der Jacobs University Bremen und Gründungsdekanin des Jacobs Center on Lifelong Learning and Institutional Development.
Weitere berufliche Stationen umfassten u. a. das Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin und die TU Dresden. Staudinger hat Psychologie an der Universität Erlangen und an der Clark University, Massachusetts (USA), studiert. Sie promovierte 1988 zum Dr. phil. und habilitierte 1997 an der Freien Universität Berlin.
Prof. Dr. Staudinger berät die Deutsche Bundesregierung in Altersfragen und ist u. a. Vizepräsidentin der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und deren Foreign Secretary, Kuratoriumsvorsitzende des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) und Mitglied der Academy of Europe.
Fakten zum Braunschweiger Forschungspreis
Der Braunschweiger Forschungspreis zeichnet international herausragende interdisziplinär erzielte Forschungsergebnisse in den Technik-, Lebens- oder Kulturwissenschaften aus. Ein Engagement für Transfer und Nutzung von Wissenschaft in Wirtschaft und Gesellschaft ist Voraussetzung für die Nominierung. Stifterin des Preisgeldes in Höhe von 30.000 Euro ist die Stadt Braunschweig.
Träger des Preises sind die Stadt Braunschweig und der Verein ForschungRegion Braunschweig e. V. Der Braunschweiger Forschungspreis wurde im Herbst 2007 erstmalig vergeben. Weitere Informationen zu den Bewerbungsmodalitäten und der Findungskommission zum Braunschweiger Forschungspreis finden Sie unter www.braunschweig.de/....
Bisherige Preisträger: Prof. Dr. Petra Schwille (2011), Dr. Bertrand Piccard und André Borschberg (2009), Prof. Dr. Sebastian Thrun (2007)