Der Vorstand der Bremischen Volksbank stuft die gesamtwirtschaftliche Lage des Mittelstandes in Bremen unverändert als nicht unproblematisch ein. Der Boom in den Bereichen Hafen, Logistik und Im- und Export reicht nicht aus, um die traditionellen Schwerpunkte der Bank "Handel, Handwerk und Gewerbe" ebenfalls mitzuziehen. Zwar ist die Beschäftigtenzahl in Bremen und dem Umland Achim und Rotenburg gestiegen, jedoch wurden Mehreinkommen durch öffentliche Verteuerungen und Preissteigerungen im Energiesektor wieder abgeschöpft. Der private Wohnungsbau schleppte sich auf einem niedrigen Niveau dahin. Insgesamt wurden zum Jahresende mit 348 Mio € fast unveränderte Ausleihungen im Kreditgeschäft verzeichnet. Die Einlagen der Kunden stiegen um 5,8 % auf 329 Mio €. Die Bilanzsumme reduzierte wegen des Abbaus von Interbankgeschäften um 4,5 % auf 571 Mio €.
Im Firmenkundengeschäft konnten trotz der hohen Tilgungsleistungen der Bestandsdarlehen mit 197 Mio € ein um 7,2 % höheres Kreditvolumen ausgewiesen werden. Die Einlagen und Wertpapierbestände der Firmenkunden wuchsen ebenfalls um 20,3% auf 143 Mio €. Unverändert jedoch war der relevante Kundenbereich durch eine relativ hohe Zurückhaltung zu Investitionen gekennzeichnet, die Stabilisierung der Firmenverhältnisse war auch in 2007 in vielen Betrieben Hauptzielsetzung Eine Entlastung stellten die auch wieder in 2007 nachlassenden Insolvenzzahlen dar, wie schon in 2006 mussten für schwache Kreditnehmer trotz strenger Bewertung und unverändert schwierigem gewerblichem Immobilienmarkt keine Zuführungen zu den Wertberichtigungen vorgenommen werden.
Im Privatkundengeschäft konnten die Tilgungsleistungen nur knapp durch Neukredite ausgeglichen werden, zum Jahresende wurden mit 139 Mio € eine fast unveränderte Kreditausreichung an Privatkunden ausgewiesen, daneben wurden 54 Mio € Kredite mit verwaltet, die an Verbundpartner vermittelt worden waren. Die Bereitschaft zum Immobilienerwerb war auch in 2007 schwach. Der Wettbewerb um die wenigen Hausfinanzierungen führte zu für den Kunden niedrigen Finanzierungsbedingungen, daneben wurden die Möglichkeiten einer Forwardfinanzierung zur Sicherung des niedrigen Zinsniveaus in erfreulichem Umfang genutzt.
Eine zufrieden stellende Nachfrage fanden die Konsumentenkredite in Form der easyCredits, die an die Verbundgesellschaft teambank AG vermittelt wurden. Das einfache Kreditantragsverfahren und die von vielen Kunden erkannte Fairness der Produktgestaltung fand durchaus den Anklang der Kunden. Die Geldvermögensbildung war nach Jahren moderater Entwicklung erfreulich. Mit einem Zuwachs von 6,3 % auf 611 Mio € konnte der Marktanteil 2007 gehalten werden. Im Gegensatz zum Vorjahr wurde dieses Mal jedoch im Firmenbereich eine leicht bessere Entwicklung erzielt. Die Anlage in verzinslichen Sicht- und Termineinlagen wurde hierbei gegenüber einer Wertpapieranlage vorgezogen.
Die Härte des Wettbewerbs hat nach Beobachtungen der Volksbank eher noch zugenommen. Die geringeren zur Finanzierung anstehenden Kreditvolumina sowie die Bestrebungen der Banken, neue Kunden zu gewinnen, führte in vielen Fällen zu Margeneinbrüchen und von der Bank nicht mehr akzeptierten Konditionengestaltungen, die größere Zuwächse sowohl auf der Kredit wie auf der Anlageseite verhinderten. Im Vermittlungsgeschäft mit Wertpapieren, Lebensversicherungen, Bausparverträgen und Darlehen konnten die bereits sehr guten Zahlen des Vorjahres leicht gesteigert werden. Die Ergebnisse sind im genossenschaftlichen Quervergleich mit 39 Mio € Fondsvermittlung, 4 Mio € Vermittlung von Lebensversicherungsverträgen und 19 Mio € Bausparverträgen sowie 485 Mio € Wertpapierumsatz sehr zufrieden stellend und wirkten sich positiv auf das Gesamtergebnis aus.
Der Vorjahresspitzenwert bei der Vermittlung von Riesterverträgen der Union Investment, der UnionProfiRente konnte mit 507 Vertragsabschlüssen in 2006 nicht ganz wiederholt werden. Die Attraktivität des Produktes ist ungebrochen, die Beurteilungen in Produkttests durch renommierte Institute führen immer wieder zu Spitzenergebnissen der UniProfiRente, dem auch nach herrschender Meinung von Verbraucherverbänden "Muss" der Altersversorgung.
Der Gesamtbestand aller Bilanzeinlagen zuzüglich für Kunden gehaltener Verbundeinlagen und Wertpapiere belief sich zum 31.12.2007 auf 661 Mio €. Damit betrug das gesamte Kundenwertvolumen Kredite und Einlagen 1019 Mio € zum Jahresschluss.
Das Betriebsergebnis vor Bewertung stellte mit 0,51 % der durchschnittlichen Bilanzsumme nicht zufrieden und lag gering unter den Planwerten.
Bei einer um 0,15 % auf 2,09 % verbesserten Zinsspanne und einem um 0,08% auf 0,84 % erhöhtem Provisionsüberschuss stiegen allerdings auch durch einen Anstieg der Sachkosten die Verwaltungsaufwendungen um 0,16 % auf 2,48 % der durchschnittlichen Bilanzsumme. Hierbei wurden jedoch die Chancen der Körperschaftssteuerreform mit niedrigeren Steuersätzen ab 2008 insbesondere bei den Sachaufwendungen genutzt. So wurden mit T€ 300 Zuführungen zur Bremische Volksbank Stiftung ein wesentlich höherer Betrag als in den vergangenen Jahren vorgenommen. Mit einem auf inzwischen 750 T€ angewachsenen Stiftungskapital werden inzwischen bedeutsame Erträge jährlich an verschiedene Institutionen verteilt.
Die Erlöse aus der Umschichtung von Verbundbeteiligungen, die als außerordentlich angesehen werden müssen, werden zur Zuführung der stillen Reserven genutzt, sofern die Vertreterversammlung dem Vorschlag der Verwaltung folgt. Die bedeutsame Stärkung der Reserven wurde auch dadurch begünstigt, dass im Jahr 2007 wie schon in 2006 trotz strenger Bewertung netto keine Zuführungen zu den Wertberichtigungen auf Forderungen vorgenommen werden mussten. In vertretbarem Umfang wurden Abschreibungen auf Wertpapiere des Umlaufvermögens auf Grund des Kursverlustes durch den Zinsanstieg und durch die von US-Immobilien ausgelösten Spreadausweitung verbucht, diese lösen sich jedoch in den Folgejahren als Rückzahlungsgewinne wieder auf. Alle Wertpapiere sind nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet.
Nach Zahlung der höheren Steueraufwendungen wird mit 1,7 Mio € ein leicht geringerer Jahresüberschuss als in 2006 ausgewiesen. Nach einer mit 570 T€ vorgenommenen Vorabzuführung zu den Rücklagen wird der Vertreterversammlung mit 4,5 % die gleiche Dividendenhöhe und Auszahlung in Höhe von T€ 521 vorgeschlagen. Daneben sollen weitere T€ 600 den Rücklagen zugeführt werden. Das Eigenkapital der Bank überschreitet danach mit 8,6 % Kernkapitalquote und einem Solvabilitätskoeffizienten von 14,0 % die gesetzlich erforderlichen Mindestquoten von 4% bzw. 8% erheblich und genügt allen weiteren Anforderungen der nächsten Jahre.