Die Situation bei der Pflege und Betreuung älterer Menschen in Deutschland ist dramatisch. Sie beschränkt sich fast ausschließlich auf die Grund- und Behandlungspflege. Dies zeigt auch die aktuelle Pflegestatistik. Der Aspekt der sozialen Betreuung wird nur am Rande thematisiert. In Pflegeheimen waren im Jahr 2013 dafür lediglich vier Prozent des Personals vorgesehen.
Soziale Betreuung wirkt sich aber nachweislich positiv auf den Gesundheitszustand der Senioren aus. Experten sind sich einig, dass Gespräche, Zuspruch und eine gute soziale Betreuung maßgeblich dazu beitragen, den Gemütszustand zu verbessern.
Darüber hinaus finden die häuslichen Betreuungsleistungen gar keinen Eingang in die Pflegestatistik. Pflege scheint nach wie vor nur Aufgabe von Pflegeheimen und ambulanten Pflegediensten zu sein. Das geht an der Realität vorbei.
Hilfe- und pflegebedürftige Menschen in Deutschland wollen oft bis zuletzt in ihren eigenen vier Wänden wohnen bleiben. Meist sind es die Angehörigen, die dann helfen, obwohl sie keine professionelle Ausbildung im Umgang mit Pflegebedürftigen haben. Mehr als zwei Drittel wurden Zuhause versorgt. Bei der häuslichen Pflege und Betreuung sind viele Angehörige jedoch alleine überfordert. Krankheiten wie Demenz und Persönlichkeitsveränderungen sind harte Prüfungen, die pflegenden Angehörigen alles abverlangen. Sie zeitlich zu entlasten und ihnen Hilfsangebote aufzuzeigen, ist eine zentrale Herausforderung, die der Staat nicht ausreichend annimmt. Hier muss dringend Abhilfe geschaffen werden. Zumal sich die Zahl der Pflegebedürftigen in den kommenden Jahren weiter erhöhen wird. Ändert der Gesetzgeber seine Definition von Pflege und Betreuung nicht, steuern wir in wenigen Jahren unweigerlich auf eine Katastrophe zu.
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