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Die Erlanger Solar Millennium kommt nicht aus den Schlagzeilen

(lifePR) (Dieburg, )
Am 23.3.2010 schrieb die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ): "Anlegern, die Anleihen des Solarthermiekonzerns Solar Millennium gekauft haben, könnte angesichts der jüngsten Entwicklungen um das Unternehmen schwül zumute werden." Vorangegangen war ein Bericht in der Wirtschaftswoche, wonach der Kauf der Hälfte der Anteile an einem Kraftwerk durch den Industriedienstleister Ferrostaal möglicherweise gescheitert sei.

Dies wurde zwar umgehend dementiert, aber dann - so die FAZ - brach das "Chaos": Nach nur zehn Wochen legte der Vorstandsvorsitzende Utz Claasen, ehemals Chef der EnBW, sein Amt völlig unerwartet nieder. Nachdem zunächst keine Erklärung dafür abgegeben wurde, hieß es, dass private Gründe ursächlich seien. Kurze Zeit später ließ Claasen dann über seinen Anwalt mitteilen, er sei wegen abweichender Meinungen zu Governance und Unternehmenskultur ausgeschieden.

Am Montag kündigte das Unternehmen an, von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte alle Abschlüsse seit dem Geschäftsjahr 2004/05 überprüfen zu lassen. Zu Jahresbeginn waren Vorwürfe laut geworden, es gebe Unregelmäßigkeiten in der Bilanzierung, die das Unternehmen zurückgewiesen hatte.

Die FAZ schrieb weiter unter der Überschrift "Wachstumsfinanzierung durch Graumarkt-Anleihen": Den Projekt-Finanzierungsbedarf hat das Unternehmen in der Vergangenheit nicht zuletzt durch die Auflage von insgesamt 6 Anleihen gedeckt, die an keiner Börse notiert und deswegen auch kaum handelbar sind. "Sollten die Bilanzen nicht korrekt sein, könnte dies die Rückzahlung der Anleihen gefährden."

Die Wirtschaftswoche schrieb bereits im letzten Jahr: "ermitteln Staatsanwälte gegen Personen aus dem Unternehmen und dessen Umfeld. Dabei geht es um einen der größten Skandale des unregulierten so genannten grauen Kapitalmarktes, von dem zwar Solar Millennium nicht direkt betroffen ist, jedoch Akteure, die mit dem Unternehmen eng verbunden sind."

Bei den staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen geht es - so die Wirtschaftswoche - um die Pleite der Düsseldorfer DM Beteiligungen AG, die gemeinsam mit der Wohnungsbaugesellschaft Leipzig West- AG zu einem 2006 geplatzten Schneeballsystem gehört haben soll. Die BSZ-Vertrauensanwälte können diese personelle Verbindungen bestätigen.

Die Wirtschaftwoche schrieb weiter, dass auch bei Solar Millennium Anleger "stark engagiert" seien; rund 170 Millionen Euro sollen private Investoren allein über Anleihen in das Unternehmen gesteckt haben - "in der Hoffnung auf Rückzahlung und jährliche Zinsen von 6,75 Prozent."

Zu hoffen ist, dass Anleger nicht ähnliche - schmerzliche - Erfahrungen wie in den Fällen DM Beteiligungen AG, Wohnungsbaugesellschaft Leipzig-West AG, VG VermögensGarant AG oder GlobalSwissCapital AG machen; gerade bei den Unternehmen DM Beteiligungen AG und Wohnungsbaugesellschaft Leipzig-West AG blieb ein enormer Schuldenberg zurück - mit einer nennenswerten Insolvenzquote braucht hier nicht gerechnet zu werden.

Eine frühzeitige Beratung hätte hier wohl viel verhindern können. Im Fall der Solar Millennium AG ist in der Tat bedenklich, wer hier alles mitmischt. Der schnelle Ausstieg des Utz Claasen vergrößert die Bedenken.

Die FAZ schrieb im Juni 2009 bereits: "Der Erlanger Spezialist für solarthermische Kraftwerke, Solar Millenium, bewirbt seit Mai eine neue fünfjährige Unternehmensanleihe mit einem Kupon von 6,75 Prozent. Deutlich mehr als zwei Drittel der Emission seien platziert, wobei die Gläubiger alle durchweg schon frühere Anleihen des Unternehmens gezeichnet hatten, deren erste jetzt fällig geworden ist."

Ob dies so ist, kann der BSZ e.V. so jetzt noch nicht bestätigen; sollte dies aber der Fall sein, würde auch dies bedenklich stimmen. Auch bei den späteren großen und immer noch nicht vollständig aufgearbeiteten Insolvenzfällen DM Beteiligungen AG und Wohnungsbaugesellschaft Leipzig-West AG zeichneten Alt-Anleger neue Anleihen und mussten dann erleben, dass sie am Ende nur noch fast völlig wertlose Papiere in der Hand hatten.

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