Grüne: Beispiellose Solidarität für Schulleiterinnen und Schulleiter

"Die Einführung einer neunjährigen Basisschule für alle nach dem Vorbild skandinavischer Länder ist die zentrale Forderung der Grünen zur Überwindung des selektiven dreigliedrigen Schulsystems, das jetzt durch die mutige Aktion der südwürttembergischen Schulleiter mit Recht 'ins Gerede' gekommen ist", erklärte die schulpolitische Sprecherin der Grünen im Landtag Renate Rastätter. "Mit Befriedigung nehmen wir zur Kenntnis, dass es für den Vorstoß der Hauptschulleiterinnen und Hauptschulleiter eine beispiellose Welle der Unterstützung und Solidarität gibt, und diese Welle reißt nicht ab", so Frau Rastätter weiter. Angesichts dieser Solidarität sei die Disziplinierungsmaßnahme, die Vorladung der Initiatoren zum Gespräch und zur Belehrung bei der Tübinger Schulbehörde ein Witz. "Nicht die Lehrer, Schulleiter, Eltern oder Verbände müssen belehrt werden, sondern der Kultusminister, der sich wie schon seine Vorgängerin jeglicher Debatte um Schulstrukturreformen zu entziehen versucht. Gesellschaftlich ist diese Debatte aber nicht zu stoppen, und das ist gut so."

Besonders habe sie sich über die unterstützende Erklärung des Gesamtelternbeirats für Gymnasien des Regierungsbezirks Tübingen gefreut: "Die Debatte um eine Schulstrukturreform ist keine Debatte von Betroffenen an Hauptschulen allein, denen die Probleme besonders auf den Nägeln brennen, sondern ist eine Debatte an allen Schularten. Und sie geht mit wenigen Ausnahmen in die gleiche Richtung. Unsere Schulstruktur stammt aus dem 19. Jahrhundert, war geprägt vom Standesdenken und der sozialen Schichtung der damaligen Epoche. Dass die Selektion des dreigliedrigen Schulwesens noch heute vor allem eine soziale Selektion bedeutet, macht deutlich, wie reformbedürftig das Schulwesen hierzulande ist."