Die umweltpolitische Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion fordert verstärkte Schutzanstrengungen und die zeitnahe Umsetzung notwendiger Maßnahmen. "Das Auerhuhn braucht einen vielfältig strukturierten Lebensraum mit kraut- und strauchreiche Flächen", so Splett. "Dauerhaft kann das Auerhuhn nur gehalten werden, wenn die Vernetzung der noch vorhandenen Teillebensräume gelingt." Die grüne Abgeordnete kritisiert, dass ein verbindlicher Aktionsplan und eine konsequente Umsetzung notwendiger Maßnahmen im Forst immer noch auf sich warten lassen, obwohl es seit den 1970er Jahren nicht an Vorschlägen und Erkenntnissen zum Auerhuhnschutz mangelt. Besonders bedauerlich sei, dass der staatliche Forst hier keine Vorbildfunktion übernommen habe. Splett: "Die notwendigen Maßnahmen müssen nun unverzüglich umgesetzt werden, sonst ist das Auerhuhn verschwunden, bevor die Schutzmaßnahmen greifen."
Die Auerhühner leben praktisch nur noch im Schwarzwald, und auch ihr dortiges Verbreitungsgebiet ist in den letzten 15 Jahren kleiner geworden und inzwischen in über 100 Teilgebiete zerstückelt. Der Rückgang der Population in den 1990er Jahren konnte bisher nicht aufgefangen werden. Wenn nicht bald etwas geschehe, sei deshalb zu befürchten, dass das Auerhuhn das Schicksal des Haselhuhns teile. Für diesen kleinen Hühnervogel ist seit Jahren in Baden-Württemberg kein Brutnachweis mehr gelungen; Experten gehen davon aus, dass das Haselhuhn inzwischen ausgestorben ist.
Die Schutzbemühungen für das Auerhuhn, so betont Splett, kommen auch anderen Arten zu gute: "Wo es dem Auerhuhn gut geht, finden auch andere Arten wie z.B. der Rauhfußkauz oder der Dreizehenspecht geeignete Lebensbedingungen." Nicht zuletzt deshalb sei der imposante Vogel eine Zielart der EU-Vogelschutzrichtlinie und sein Erhalt ein wichtiges Naturschutzziel in Baden-Württemberg.