"Das Land hat letztes Jahr einen Kongress zum Thema durchgeführt, wir sehen aber nicht, dass danach auch konkrete Maßnahmen ergriffen wurden, um das Problem in den Griff zu bekommen", kritisiert die umweltpolitische Sprecherin der Grünen Fraktion Gisela Splett. Wie jetzt aus der Antwort der Landesregierung hervorgeht, sieht die Landesregierung keinen zusätzlichen Handlungsbedarf. Der Eintrag von Arzneimittelwirkstoffen ins Wasser ist jedoch immer wieder Gegenstand von Forschungsprojekten, auch der Sachverständigenrat für Umweltfragen hat ein Sondergutachten zum Thema veröffentlicht.
Für die Grünen ist deshalb auch ein Handlungsbedarf gegeben: "Besonders bei der Entsorgung nicht verbrauchter Arzneimittel kann noch vieles verbessert werden", nennt Splett einen Ansatzpunkt für Maßnahmen, ist doch unsachgemäße Entsorgung von Medikamenten über die häuslichen Abwässer für viele noch der gängigste Weg, abgelaufene oder unverbrauchte Medikamente los zu werden.
Auch bezüglich der Entsorgung von Altmedikamenten über Apotheken lässt die Antwort der Landesregierung Fragen offen; angegeben wird, dass nur etwa 60% der Apotheken im Land an ein zentrales Rückgabesystem angeschlossen sind. Viele Medikamente landen daher weiterhin in der Toilette, bestenfalls im Hausmüll. Um den Eintrag von Arzneimittelwirkstoffen in die Umwelt zu reduzieren, muss deshalb nach Auffassung von Gisela Splett offensive Öffentlichkeitsarbeit betrieben werden.