Grüne zur Einigung der Großen Koalition bei der Kleinkindbetreuung: Rechtsanspruch auf Krippenplatz zu spät - "Erziehungsbonus" nicht zielgerichtet

Die Grünen im Landtag von Baden-Württemberg begrüßen grundsätzlich das Bekenntnis des Bundes zu seiner Verantwortung beim Ausbau der Kleinkindbetreuung. Die familienpolitische Sprecherin der Grünen Brigitte Lösch kritisierte jedoch, dass der Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz im Jahr 2013 viel zu spät kommt. "Damit wird unnötig viel Zeit vertan", so Lösch, "Väter und Mütter brauchen diese Sicherheit viel früher. Dass Ministerpräsident Oettinger an der Sinnhaftigkeit und Praktikabilität des Rechtsanspruches zweifelt, ist aus grüner Sicht überhaupt nicht nachvollziehbar. Aus grüner Perspektive ist die anvisierte Betreuungsquote von 35% auch für Baden-Württemberg als Landesdurchschnitt sinnvoll. "Dass bei größerem Bedarf eine höhere Betreuungsquote angestrebt werden muss, versteht sich von selbst", so Lösch, "wir brauchen jedoch zunächst eine verbindliche Zielgröße." Auch kann der Bedarf an Krippenplätzen nicht allein durch frei werdende Kindergartenplätze abgedeckt werden. "So einfach wie sich das die Landesregierung vorstellt, geht dies nicht", so Lösch, "hier sind weitere Anstrengungen nötig." Die Grünen lehnen darüber hinaus das vorgesehene "Betreuungsgeld" als familienpolitisch wenig taugliches Instrument ab. "Eine reine Transferleistung schafft keine Nachhaltigkeit", so Lösch.