Auch das Bewusstsein der Menschen zur Schadstoffbelastung durch den steigenden Verkehr hat sich geändert. Viele sind nicht mehr bereit, diese Emissionen als gegeben hinzunehmen, gerade weil es nun mit dem E-Mobil eine echte Alternative zum Benziner und Diesel gibt. Nicht zuletzt spielt der Klimaschutzgedanke eine immer stärkere Rolle, wenn es um den alltäglichen Umgang mit Energie geht. Inzwischen geben laut einer aktuellen Meinungsumfrage 85 Prozent der Menschen an, zugunsten des Klimaschutzes stärker auf umweltfreundliche Verkehrsmittel zu achten. 66 Prozent der Befragten würden es bevorzugen, nur noch mit vergleichsweise umweltfreundlichen Verkehrsmitteln unterwegs zu sein. Es tut sich also schon viel in den Köpfen und das wird die Verkehrsinfrastruktur und unser Mobilitätsverhalten von morgen verändern. Es geht dabei zum Beispiel um die Vernetzung von verschiedenen Fahrzeug-Sharing-Angeboten mit dem öffentlichen Personennahverkehr.
Viele Experten sind sich einig, dass die Zukunft – unabhängig von der Fahrzeugart – elektrisch fährt. Das betrifft den privaten wie den Güterverkehr gleichermaßen. Eine erste Versuchsstrecke für „Oberleitungs-LKW“ wird gebaut. Neben den privat genutzten Elektromobilen könnten LKWs zukünftig auch mit aus regenerativen Energiequellen gewonnen Flüssigkraftstoffen fahren. Auch die gute alte Eisenbahn wird im Güterverkehr wieder eine größere Rolle spielen müssen, denn mit keinem anderen Verkehrsmittel können große Lasten effizienter und klimaneutraler von A nach B befördert werden. Eine intelligent vernetzte Elektromobilität, die Effizienz und Klimaneutralität in den Mittelpunkt stellt, ist daher der Schlüssel für die Energiewende im Sektor Verkehr.
Natürlich gibt es auf dem Weg zur Elektromobilität auch noch einige Hürden zu bewältigen. So wie die Energiewende nicht von heute auf morgen zu haben ist, braucht eine Transformation im Verkehrssektor seine Zeit. So gilt beispielsweise der zügige Ausbau der Infrastruktur neben der Schiene – Stichwort Ladestation – als wichtiger Baustein für den Durchbruch der Elektromobilität.
Mit der steigenden Elektrifizierung des Verkehrssektors erhöht sich zudem der Strombedarf: Laut verschiedener Studien und unterschiedlicher Szenarien-Modelle werden dafür allein in Deutschland bis zum Jahr 2050 500-700 Milliarden Kilowattstunden mehr Strom benötigt. Das entspricht in etwa dem aktuellen Jahresverbrauch in Deutschland. Damit diese Verdopplung des Strombedarfs über Erneuerbare Energien gedeckt werden kann, müssen zum einen deutlich mehr Windkraftanlagen oder Solaranlagen in Betrieb gehen, aber auch die Mobilität muss effizienter werden. Zum anderen müssen die Stromnetze für den Transport innerhalb Deutschlands und Europa aufgerüstet, ausgebaut und fit gemacht werden. Denn in der vernetzten Welt der Elektromobile von morgen muss erneuerbarer Strom jederzeit überall hinfließen können, ansonsten bleiben Mensch, Mobil und Klimaschutz auf der Strecke.