Der 30 Jahre alte Gärtner hat sich schon 2003 selbstständig gemacht. Nebenberuflich baute er einen ersten Betrieb für Schnittblumen mit Tulpen, Bartnelken und Sonnenblumen auf, während er als Angestellter in einer Gärtnerei für Topfpflanzen arbeitete. "Es hat mir Spaß gemacht", erzählt Christian Schwer, "Blumen zu kaufen, macht die Menschen glücklich." Die Nachfrage danach sei vorhanden gewesen, aber das Angebot fehlte. Zwei Jahre später wurde er auf Rosen Bähr in Friesenheim aufmerksam, für den seit fast 50 Jahren bestehenden Betrieb wurde ein Nachfolger gesucht. Über eine Art Mietkauf wurde die Übernahme geregelt. Seither machte der Gärtnermeister das Unternehmen schlagkräftiger: Die Logistik wurde auf praktischere Fahrzeuge umgestellt, die Verarbeitung mit dem Kauf einer Bündelmaschine rationalisiert, die Pflege der Rosenfelder mit Schmalspurtraktoren vereinfacht. Die Anbaufläche für die Blumen hat er mittlerweile auf 17 Hektar verdoppelt. 45 Mitarbeiter sind in seinem Betrieb beschäftigt. Im Sommer werden täglich bis zu 15.000 Rosen geschnitten. Im eigenen Geschäft, werktäglich auf dem Freiburger Münsterplatz und vier Mal in der Woche auf dem Emmendinger Markt verkauft Christian Schwer seine Produkte, etwa die Hälfte geht in den Großhandel und an Wiederverkäufer zwischen Basel und Stuttgart.
"Unsere Rosen sind frisch, halten lange und wir haben eine große Auswahl", erklärt der Unternehmer seinen Erfolg. Seine Preise auf dem Markt sind günstig und die Kunden können sich ihre Sträuße selbst zusammenstellen. Außerdem hat er Rosen in seinem Sortiment, die es sonst kaum gibt: duftende Arten wie Nostalgie oder Augusta Luisa, die gesprenkelten oder panachierten Malerrosen, die edle Caramel Antike oder das seltene Moosröschen. Die Zukunft sieht für Rosen Bähr also rosig aus – erst recht wenn der Klimaschutz die Importe aus Südamerika und Afrika verteuert. "Rosen gehören zum Leben", findet Christian Schwer. Die Klassiker unter den Blumen begleiten die Menschen von der Taufe zur Hochzeit, bei vielen Geburtstagen und über den Tod hinaus.