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BDL: Abwanderungsprämie ist ein Unding

In Wirtschaftswachstum statt in Wegzug investieren

(lifePR) (Berlin, )
„Ich finde diesen Vorschlag unverantwortlich“, so Iris Comdühr, stellvertretende Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL), zur Idee des Berlin-Instituts für Bevölkerung, Prämien für die Abwanderung aus dünn besiedelten Gebieten zu zahlen. „Das mag sich – rein wirtschaftlich betrachtet – lohnen, aber noch kann in der Bundesrepublik jeder frei entscheiden, wo er leben möchte. Und wir kämpfen dafür, dass das auch so bleibt“, sagt sie.

Für den Jugendverband ist die Erhaltung und Verbesserung der Lebens- und Bleibensperspektiven junger Menschen in ländlichen Räumen Herzenssache. Statt strukturschwache Landstriche aufzugeben, sei vielmehr eine gezielte Regionalförderung erforderlich, heißt es im BDL. „Die Menschen wandern ab, wenn sie keine Arbeit finden. Genau da muss investiert werden und nicht in den Wegzug, um Kosten bei der Erhaltung der Infrastruktur zu sparen“, argumentiert die stellvertretende BDL-Vorsitzende.

Es kann keiner Interesse daran haben, ganze Landstriche veröden zu lassen, sagt sie. Auch für den Vorschlag des Instituts, strukturschwache Regionen der Natur zu überlassen und als Rückzugsraum für Erholung suchende Großstädter zu betrachten, hat sie nichts übrig. „Wie soll das denn gehen? Schließlich müssen die Städter erst einmal in die Erholungslandschaft kommen – schnell und bequem versteht sich. Und dann möchten sie natürlich auch mit einem frisch gebrühten Kaffee und anderen Dingen versorgt werden. Ohne die dazugehörige Infrastruktur ist das nicht drin“, macht Iris Comdühr klar.

Ihr kritischer Blick auf die Studie des Berlin-Instituts, die vom Brandenburger Landtag in Auftrag gegeben wurde, hält den BDL jedoch nicht davon ab, die Anmerkung zu begrüßen, dass die Regionen selbst entscheiden sollen, in welche Maßnahmen Geld fließen soll. „Das fordern wir ja auch. Mehr Verantwortung für die Regionen in Abhängigkeit der Gegebenheiten vor Ort, um der Heterogenität der ländlichen Räume gerecht zu werden“, sagt die junge Frau. Die Politikprogramme wie ELER oder die Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ seien da gute Maßstäbe.

Der größte Jugendverband im ländlichen Raum appelliert an Gesellschaft und Politik, jungen Menschen Perspektiven zu geben, sie aktiv in Gestaltungsprozesse einzubeziehen und ländliche, strukturschwache Räume nicht aufzugeben. „Es müssen geeignete Rahmenbedingungen geschaffen werden, um jungen Menschen eine Zukunft auf dem Land zu ermöglichen“, sagt die stellvertretende BDL-Vorsitzende. „Denn ohne Zukunft auf dem Land gibt es auch keine Zukunft für die Menschen in unserem Land!“, zitiert sie aus dem BDL-Grundsatzpapier zur Förderung der Entwicklung ländlicher Räume. Das steht unter www.landjugend.de zum Herunterladen bereit.
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