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BDL fordert Konsequenzen im Bildungsbereich

Landjugend: Kritik des UN-Sonderberichterstatters ist berechtigt

(lifePR) (Berlin, )
„Es ist ein Unding, dass die Bundesregierung es in vier Monaten nicht geschafft hat, auf die Kritik des UN-Sonderberichterstatters Vernor Muñoz konstruktiv zu antworten“ so der stellvertretende Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL), Thomas Böse-Bloching, und schloss sich damit Muñoz an. Auf dem Weltlehrerkongress in Berlin hatte der UN-Experte die deutsche Regierung Anfang dieser Woche aufgefordert, auf seine im März 2007 übergebenen Empfehlungen zu reagieren.

Der Professor hatte im Auftrag der UN Deutschland besucht, um hierzulande den Grad der Verwirklichung des Rechts auf Bildung zu untersuchen. Dabei war er zu dem Schluss gelangt, dass das deutsche Bildungssystem selektiv, diskriminierend und undemokratisch sei. Besonders empfahl er, das dreigliedrige Schulsystem zu überdenken, weil die frühe Verteilung der Kinder auf unterschiedliche Schultypen zu Benachteiligung führe.

„Damit verleiht er unseren Forderungen neue Aktualität“, stellt Thomas Böse-Bloching fest. Bereits im Jahr 2004 hatte der Bund der Deutschen Landjugend in seinem bildungspolitischen Positionspapier gefordert, dass Zukunftschancen und Bildungsteilhabe unabhängig vom sozialen Status ermöglicht werden müssen und deshalb für eine spätere Selektion plädiert. „Wir teilen die Kritik von Vernor Muñoz und fordern die Bundesregierung auf, im Europäischen Jahr der Chancengleichheit endlich konkrete Schritte zu unternehmen“, so der stellvertretende BDL-Vorsitzende.

Gerade der enge Zusammenhang von sozialer Herkunft und Bildungsbeteiligung wird seit Jahren nicht nur vom BDL am deutschen Bildungssystem kritisiert. Sei es die PISA Studie oder der UN-Bericht, Konsequenzen werden daraus kaum abgeleitet. Im Gegenteil: Nahezu beleidigt reagierten BildungspolitikerInnen auf den Report des UN-Sonderberichterstatters für das Recht auf Bildung und versuchen diesen mit der Pauschalkritik abzutun, Vernor Muñoz könne das komplexe deutsche Bildungssystem nicht innerhalb von zehn Tagen erfassen und so verkürzt kritisieren. In einer einzigen Stellungnahme geht die Bundesregierung zusammen mit der Kultusministerkonferenz auf den Bericht ein, indem Deutschland zu den Nationen mit einem sehr gut ausgebauten Bildungssystem von hoher Qualität gezählt wird.

„Eine solche Stellungnahme erweckt bei uns den Eindruck, dass die Bundesregierung auf Grund der föderalen Struktur und der wenigen Handlungsmöglichkeiten resigniert und die bildungspolitische Flinte ins Korn geworfen hat. Für Kinder und junge Menschen eine fatale Entscheidung“, so Thomas Böse-Bloching. Es sei nun an der Bundesregierung diesen Eindruck zu korrigieren, heißt es im größten Jugendverband im ländlichen Raum.
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