Dort haben die beiden deutschen VertreterInnen beispielsweise das Wort für die Liberalisierung des Milchmarktes ergriffen und damit eine breite Diskussion ausgelöst. „Am Ende war klar: Marktregulierungsmechanismen wie die Quote sind nicht das richtige Mittel, um auf dem Weltmarkt bestehen zu können“, so die BDL-Vorsitzende Anne Hartmann.
Getreu dem Motto des Kongresses „Heute handeln – morgen ernten“ machten die jungen LandwirtInnen deutlich, dass die Welt auch in Zukunft mit ihnen als ErzeugerInnen von Lebensmitteln rechnen kann. Allerdings, so die Delegierten aus aller Welt, bräuchten LandwirtInnen dafür ein stabiles und ausreichendes Einkommen.
Die Aussage „We feed the world“ war in Buenos Aires immer wieder zu hören und verband wie ein roter Faden alle Delegationen des Weltkongresses. Gunther Hiestand versteht diesen Satz nicht als Absage zur Energiegewinnung durch die Landwirtschaft. Ganz im Gegenteil: Die Landwirtschaft kann weltweit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Dabei sei darauf zu achten, dass die Erzeugung von Bioenergie ökologisch sinnvoll erfolge und nicht der Lebensmittelproduktion in weniger entwickelten Staaten die Basis entzieht.
„Der Informationsaustausch war für uns ganz wichtig, beispielsweise um zu sehen, wie Australien über die WTO-Verhandlungen denkt. Zugleich konnten wir zeigen, dass wir in Sachen WTO unsere Hausaufgaben gemacht haben“, so der BDL-Vorsitzende.
Zugleich haben die beiden BDL-Vorsitzenden den KongressteilnehmerInnen vermitteln können, dass die deutsche Landwirtschaft aufgrund der deutlich höheren deutschen Sozialstandards in einem entkoppelten Weltmarkt staatliche Unterstützung braucht, um überleben zu können. „Es war uns wichtig, dass die JunglandwirtInnen aus aller Welt das verstehen können“, sagt Gunther Hiestand.
„Es war verblüffend zu sehen, wie alles Trennende zugunsten des gemeinsamen Ziels in den Hintergrund rückte. Die Rahmenbedingungen und die Herausforderungen für die jungen LandwirtInnen könnten in den einzelnen Ländern fast unterschiedlicher nicht sein. Und doch haben wir vereint nach Antworten auf die Frage gesucht, wie junge LandwirtInnen zukünftig auf dem Weltmarkt bestehen können“, lobt Anne Hartmann das Engagement der TeilnehmerInnen.
Der 2. Weltkongress sei daher ein wichtiges Zeichen für die jungen LandwirtInnen weltweit wie in Deutschland gewesen. „Es wäre schön, wenn wir schon bald sagen könnten: Fortsetzung folgt“, so der BDL-Vorsitzende Gunther Hiestand.
Der Weltkongress der deutschen JunglandwirtInnen fand auf Initiative der IFAP, des Verbandes der WeltlandwirtInnen, statt. Sie repräsentiert über 600 Millionen Bauernfamilien, die in 115 nationalen Organisationen in 80 Ländern organisiert sind.