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Demografischer Wandel erfordert baupolitisches Handeln

(lifePR) (Berlin-Steglitz, )
„Eine Gesellschaft, die bis zum Jahre 2050 nach Feststellungen des Statistischen Bundesamtes rund 7,5 Mio. Einwohner – trotz Zuwanderungsveränderungen – verlieren wird und deren Anzahl pflegebedürftiger Personen von gegenwärtig 2,2 Mio. auf ca. 5 Mio. Einwohner bis dahin zunehmen wird, muss aktuell die richtigen Rahmenbedingungen setzen, um diese Herausforderung auch bewältigen zu können“, so der BDB-Präsident Hans Georg Wagner anlässlich der öffentlichen Kundgebung auf dem Deutschen Baumeistertage 2007 am 18. Mai in Weimar. Zu glauben, diesen Personenkreis komplett einer stationären Pflege zuführen zu können, sei nicht nur aus Kapazitätsgründen unrealistisch, die gesamtwirtschaftlichen Kosten dieses Weges würden nach Aussage Wagners die Sozialkassen unseres Landes unweigerlich sprengen.

Architekten und Ingenieure zusammen mit Bau- und Wohnungswirtschaft sowie Gewerkschaften sähen nur einen gangbaren Weg, diesem drohenden Kollaps wirkungsvoll zu begegnen: die möglichst langfristige Unterbringung dieser Personen in einer ambulanten/häuslichen Pflege zu sozialverträglichen Mietkosten in den eigenen Wohnungen mit altersgerechtem Standard. Dies sei auch aus Sicht der betroffenen Personengruppen wünschenswert, denn die soziale Mobilität und Bereitschaft, den vertrauten Wohn- und Lebensraum zu verlassen, nehme mit steigendem Alter stark ab.

Dazu müssten vordringlich im Bestand und in den Kernbereichen der Städte und Gemeinden mittelfristig ca. 12 bis 13 Mio. Wohnungen altersgerecht umgebaut werden. Wagner nannte hierzu beispielhaft den An- und Ausbau mit Aufzugsanlagen, Sanitärausstattungen, altersgerechte Grundrissveränderungen und möglichst barrierefreie Zugänge. Diese Maßnahmen müssten gleichzeitig mit der notwendigen Nachrüstung im Hinblick auf Senkung des Energieverbrauchs und CO2-Reduzierung und Ausbau einer ergänzenden Infrastruktur im Wohnumfeld begleitet werden. Es würde nicht nur ein Beitrag zum seniorengerechten Bauern geleistet, auch Familien mit Kindern und behinderten Personen kämen diese Verbesserungen zu Gute.

Wagner appellierte an die Politiker in Bund und Ländern, sich dieser Herausforderung zu stellen. Eine besondere und angemessene steuerliche Abschreibungsmöglichkeit für derartige Maßnahmen sowie die Bereitstellung von zinsgünstigen Finanzierungsangeboten – etwa über die Mittelstandsbank der Bundesregierung KfW – wäre ein Beitrag zur sozialverträglichen Abfederung dieses volkswirtschaftlich sinnvollen Maßnahmenbündels.

Hinzu komme die Verbesserung der Beschäftigung der vorwiegend mittelständischen Planungsbüros und Bauunternehmen, die Aufwertung einer Vielzahl von Wohn- und Stadtquartieren sowie eine nachhaltige und erhebliche Verbesserung der Energiebilanz unseres Gebäudebestandes.

Der BDB wie 24 weitere Verbände und Kammern im Rahmen der Aktion „Impulse für den Wohnungsbau“ stünden bereit, mit den politischen Entscheidungsträgern in Bund und Ländern die Umsetzung dieses Programms kurzfristig zu realisieren. Hans Georg Wagner erwartet, dass der Baumeistertag 2007 in Weimar mit dem Motto „Zukunft Stadt – Demografischer Wandel und Erneuerung“ zusammen mit den Vorstellungen der europäischen Bauministerkonferenz im Rahmen der „Charta von Leipzig“ zu einer neuen Standortbestimmung in der Bau- und Städtebaupolitik in Deutschland führen werde.
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