Dass 2024 in Staufen ein großes Fest der Flöte gefeiert werden kann, ist zwei glücklichen Fügungen zu verdanken: der Partnerschaft mit Miyazawa und dem Neubau der BDB-Musikakademie. „Wir sind glücklich und dankbar, dass Miyazawa sein 55-jähriges Jubiläum zum Anlass nimmt, gemeinsam mit uns ein großes Fest der Flöte zu feiern“, betont Robert Pot und Rudolf Döbler ergänzt: „Das neue Gebäude der BDB-Musikakademie mit seinen 13 Unterrichtsräumen und seinem 160-Betten-Hotel eröffnet fantastische Möglichkeiten, unsere innovativen Ideen weiterzuentwickeln.“ Die Essenz von Querwind wird dabei nicht verloren gehen, darauf legen Rudolf Döbler und Robert Pot großen Wert. „Im Zentrum steht dabei wie immer das Ziel, allen Teilnehmenden – ob Amateurmusizierende oder Profis – viel Rüstzeug an die Hand zu geben, um ihr eigenes Spiel zu verbessern.“ An der Grundstruktur aus Meisterkursen, Workshops und Ensemblespiel halten die beiden Festivalmacher deshalb unbedingt fest. Sorgt sie doch dafür, dass alle Flötistinnen und Flötisten – von der Flötenschülerin oder dem -schüler über Amateurmusizierende bis hin zu Studierenden und Profis ein passendes Angebot für sich finden. Orchesterbegeisterte Flötistinnen und Flötisten kommen dabei genauso auf ihre Kosten wie Liebhaberinnen und Liebhaber der Kammermusik oder Teilnehmende, die im Einzelunterricht ein individuelles Coaching suchen. Ambitionierten Amateurmusizierenden, Musikstudierenden und Studienplatzanwärterinnen und -anwärtern eröffnet darüber hinaus der Meisterkurs als „Hochschule auf Zeit“ neue Wege zur Interpretation und ermöglicht durch den Input einer erfahrenen Lehrkraft nicht nur einen neuen Blick auf das eigene Spiel, sondern auch den wertvollen und bereichernden Austausch mit renommierten Profis aus Hochschule und freier Szene. Als Meisterkurs-Dozierende stehen 2024 – auch dank der Partnerschaft mit Miyazawa – zahlreiche herausragende und weltweit führende Flötistinnen und Flötisten zur Verfügung: Professor Mario Caroli (Musikhochschule Freiburg), Professorin Mihi Kim (Musikhochschule Paris), Professor Marc Grauwels (Königliches Konservatorium Mons), Professor Ian Clarke (Guildhall School of Music & Drama), Natalia Jarzabek (Soloflötistin des Krakauer Philharmonischen Orchesters) sowie Robert Pot (Konzertflötist) und Rudolf Döbler (Soloflötist, Sinfonieorchester Berlin) werden mit den Meisterkurs-Teilnehmenden Konzertliteratur erarbeiten und an den Feinheiten des Flötenspiels feilen. Herzstück von Querwind aber bleiben die Workshops. „Mit den Workshops möchten wir unseren Teilnehmenden praktische Dinge vermitteln, die ihnen helfen, besser zu werden und zu Hause weiterzuüben“, betont Rudolf Döbler. „Dank der vielen neuen Räume im neuen Haus können wir auch viel mehr Workshops anbieten und neue Zielgruppen ins Auge fassen“, freut er sich. Als rote Fäden ziehen sich die Themen „Üben“, „Atmung“, „Unterricht“ und „Barockmusik“ durch die sage und schreibe 22 Workshop-Beiträge der Dozierenden. Eine zusätzliche Workshopreihe nimmt die Zielgruppe der Wiedereinsteiger in den Blick. Und auch für Kinder und Jugendliche wird es am Festivalsamstag nach dreijähriger Corona-Pause endlich wieder ein Angebot geben: den Querwind Jugendtag. Döbler und Pot nutzen die Gunst der Stunde aber auch, um neue Formate einzuführen. „Diese neuen Formate sind zu einem großen Teil auf Anregung unserer bisherigen Teilnehmenden entstanden“, erläutert Döbler. „Mit ihnen wollen wir den Teilnehmenden die Möglichkeit geben, die Inhalte des Festivals selbst mitzugestalten.“ So wird es neu gleich zwei Flötenorchester geben – sodass die Teilnehmenden selbst ihren Schwerpunkt setzen und wählen können, ob sie mehr an Orchesterproben oder mehr an Workshops teilnehmen möchten. „Dank des erweiterten Raumangebots in der neuen BDB-Musikakademie können wir den Räumen feste Themen und Formate zuordnen“, freuen sich Döbler und Pot. So wird es Räume für Meisterkurse und Kammermusik, neu für Einzelunterricht ohne Publikum sowie ein sogenanntes „Spielzimmer“ geben. „Das ist der Raum für Nerds“, lacht Rudolf Döbler. „Hier wird es fünf Notenpulte und einen Stoß Noten geben und dann darf drauflos gespielt werden – im Duett mit den Meistern oder in spontan formatierten Ensembles.“ Eigene Räume wird es auch für die offenen Formate geben. Zu ihnen zählen die Sprechstunde von Dr. Flute, in der die Teilnehmenden gemeinsam spieltechnische Probleme lösen, das Gesprächsforum über Aspekte des Unterrichtens sowie die Spontanbühne. „Mit den offenen Formaten wollen wir die Teilnehmenden untereinander in Interaktion bringen, zum gemeinsamen Musizieren animieren und den gegenseitigen Austausch fördern“, betont Rudolf Döbler. Als zentraler Treffpunkt in der Boulangerie wird darüber hinaus die KlangArt wiederbelebt und ein Probierzimmer installiert, in dem neue Flöten, Kopfstücke und Zubehör ausprobiert werden können. Dass auch der Bach-Saal als Herzstück der neuen Musikakademie im Zentrum des Festivals stehen wird, steht außer Frage. In fünf Konzerten an vier Tagen werden dort die Miyazawa Artists bei ihrem Gala-Konzert akustisch und optisch bestens in Szene gesetzt und auch den Teilnehmenden bei den Abschlusskonzerten eine ausgezeichnete Bühne geboten. Kein Wunder also, dass die Vorfreude auf das Miyazawa Querwind Festival riesengroß ist. „Wir freuen uns sehr und sind stolz auf das Programm – ein Querwind, das es so noch nie gab und das bisherige weiterführt – wie immer: ein inspirierender und befruchtender Treffpunkt von Amateurmusizierenden, Dozierenden, Studierenden und Profis.“
Text: Martina Faller