Der BUND setzte sich 2006 verstärkt für eine klimaverträgliche Energiepolitik ein. Mit der Zeitung „Kohle-Express“ deckte er Pläne zum Bau neuer Kohlekraftwerke auf. Vor dem Brandenburger Tor errichtete der Umweltverband eine Kohlemauer, um die Bundesregierung zu einem Umsteuern in der Energiepolitik zu drängen. Mehrfach setzte sich der Verband öffentlich für eine Versteigerung der Emissionsrechte ein. Gemeinsam mit anderen Verbänden wurde die Kampagne „Atomausstieg selber machen“ gegründet, die zum Wechsel zu Ökostrom aufruft.
Zahrnt: „Die großen Energiekonzerne wollen 27 neue schmutzige Kohlekraftwerke bauen und uns gleichzeitig Atomkraftwerke als klimafreundlich verkaufen. Die Störfälle in Atomkraftwerken seit Ende Juni belegen jedoch erneut, dass Atomkraft schlicht zu gefährlich ist. Zudem blockiert sie eine zukunftsfähige Energie- und Klimaschutzpolitik, die auf erneuerbare Energien, Energiesparen und mehr Energieeffizienz setzt. Ernsthafter Klimaschutz ist in Deutschland nur ohne Atom- und neue Kohlekraftwerke möglich. Dafür wird der BUND weiter kämpfen.“
Der BUND engagierte sich erfolgreich für eine gentechnikfreie Landwirtschaft. Mittlerweile beteiligen sich in 139 Regionen 27000 Landwirte an dem Projekt „Gentechikfreie Regionen“, an dem der BUND maßgeblich mitwirkt. Der Verband brachte zudem mehr Bewegung in den Naturschutz: Im Oktober wurde der erste Wildkatzenkorridor eingeweiht. Er verbindet den Nationalpark Hainich mit dem Naturpark Thüringer Wald und ermöglicht Wildkatzen, neue Reviere zu erobern. Diese benötigen sie dringend zum Überleben. Beim ersten vom BUND ins Leben gerufenen „Internationalen Faltertag“ zählten Naturschützer in vier Ländern Schmetterlinge.
Die gemeinsame Arbeit zur europäischen Chemikalienverordnung „REACH“ ist eine Erfolgsgeschichte für den BUND und den internationalen Dachverband Friends of the Earth. Das Gesetz ist ein guter Anfang für eine Stärkung des Umwelt- und Verbraucherschutzes.
„Zusammen mit unserem internationalen Netzwerk werden wir uns auf der Weltklimakonferenz in Bali für ein Kyoto-Nachfolgeabkommen einsetzen, das der Dramatik des Klimawandels gerecht wird“, so Zahrnt.