Die Umweltministerin setzt in ihrer Rede im Rahmen der Tagung "Hochwasserschutz - Herausforderung an Recht und Politik" auf den rein technischen Hochwasserschutz. Auch in der Finanzierung zeigt sich nach Auffassung der Umweltschützer diese Schieflage: Während Millionen für Dämme und Rückhaltebecken verbaut werden, verstauben gewässerökologische Maßnahmen mangels Finanzierung in Schubladen. Derweil werden immer noch jedes Jahr trotz aller Lippenbekentnisse Bauvorhaben in überschwemmungsgefährdeten Auen genehmigt und realisiert.
Der BUND sieht in Baden-Württemberg durchaus gute konzeptionelle Ansätze für einen ökologischen Hochwasserschutz, insbesondere beim Integrierten Rheinprogramm (IRP). Dieses Programm, das den Schutz der Menschen mit einer groß angelegten Wiederherstellung von Gewässer- und Feuchtgebietsökosystemen verbindet, muss nach Auffassung des BUND unverzüglich realisiert werden. "Wenn Umweltministerin Tanja Gönner Hochwasserschutz und Ökologie ernst nimmt, muss sie die ökologischen Flutungen am Oberrhein gegen lokale Egoismen durchsetzen", erwartet Gottfried May-Stürmer, Wasserexperte des BUND-Landesverbands.