„ Eine Landesgartenschau soll mehr Natur und Erholung in die Stadt bringen und ein positives Beispiel setzen, “ so die BUND-Landesvorsitzende Sybille Macht-Baumgarten, „in Norderstedt soll stattdessen ein naturnahes Erholungsgebiet mit zwei Großanlagen überplant und in seinem Charakter zerstört werden. Dies wäre eine Pervertierung der Landesgartenschau!“
Die Wasserskianlage würde für Norderstedt ein deutlich erhöhtes Verkehrsaufkommen, vor allem aus dem Hamburger Raum, bedeuten. Die bisherige Ruhe für die Bürger wäre dadurch und durch den Betrieb von früh morgens bis abends um 22 Uhr, vorzugsweise an Wochenenden, dahin. Die Tier- und Pflanzenwelt würde durch den Betrieb und die Bauwerke erheblich beeinträchtigt, wertvolle Lebensräume vernichtet.
Auch ökonomisch sieht der BUND eine Fehlplanung mit möglicher Investitionsruine auf die Stadt zukommen: In Pinneberg nebenan befindet sich bereits eine Wasserskianlage kurz vor der Fertigstellung, dem kostenpflichtigen Naturschwimmbad würden viele Bürger den kostenlosen Kiessee in der benachbarten Gemeinde Wilstedt vorziehen. Mit dem Arriba besitzt die Stadt bereits ein großes Freibad.
Fachliche Mängel in der Planung sieht der örtliche BUND: „ Die Untersuchungen zu Fledermäusen und Amphibien sind unvollständig, der dort brütende Uhu wurde erst gar nicht erfasst, “ kritisiert dessen Sprecher Dr. Herwig Niehusen. „Die Beeinträchtigungen der Wasservögel sind wesentlich größer, sie erstrecken sich nicht nur wie angegeben auf den Uferbereich, sondern ebenso auf die Seefläche.“
Als Alternative zu dieser überdimensionierten, naturzerstörerischen Planung empfiehlt der BUND den Wegfall der Wasserskianlage und ein kleineres Naturschwimmbad, für das nicht ein großer Teil des kleinen Kiessees zugeschüttet wird. Keinesfalls dürfe der Damm zwischen den beiden Seebereichen mit seinem Baumbestand beseitigt werden, der im Entwurf des Landschaftsplans als vorrangige Fläche für den Naturschutz ausgewiesen sei.
Die Norderstedter fordert der BUND auf, sich gegen diese drastische Verschlechterung ihrer Lebensqualität zu wehren: Noch bis zum 6. Juli 2007 kann jede Bürgerin und jeder Bürger Widerspruch gegen diese natur- und bürgerfeindlichen Planungen bei der Stadt Norderstedt einlegen, ein Musterwiderspruch ist unter www.bund-sh.de /presse abrufbar.