Mit dem Aus für einen überregionalen Luftreinhalteplan Ruhrgebiet wird nach Einschätzung des BUND eine große Chance zum Schutz des Bevölkerung vor den tödlichen Feinstaub-Partikeln vertan. Nach Berechnung der Experten des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) hätte die Umweltzone Ruhrgebiet zu einer Minimierung der Feinstaub-Belastung von bis zu 20 % geführt. Durch die Umweltzone hätten insbesondere die verkehrsbedingten Belastungsspitzen, die für die hohe Zahl der Tagesgrenzwertüberschreitungen verantwortlich sind, gekappt werden können.
Der BUND sieht nun die Gefahr, dass eine lokaler Flickenteppich aus vielen Kleinst-Umweltzonen nach dem schlechten Vorbild Dortmunds ("kleinste Umweltzone der Welt") umgesetzt wird. "Diese sind nichts weiter als eine Luftnummer", kritisiert der BUND-Geschäftsleiter Dirk Jansen. "Nachdem die Landesregierung die Bekämpfung des Feinstaubproblems sogar als vorrangige Aufgabe im Regierungsprogramm verankert hatte, ist sie nun dabei, die letzte Glaubwürdigkeit zu verspielen. Dazu passt, dass allein im Ruhrgebiet mindestens fünf Kohlekraftwerke gebaut werden sollen, die wahre Feinstaub-Schleudern sind".
Mit dem angekündigten Aus für die Umweltzone hält der BUND auch den von Umweltminister Uhlenberg initiierten "Dialog Wirtschaft und Umwelt NRW" (DWU) für kläglich gescheitert. Der BUND wird daher seinen Vertreter aus der Arbeitsgruppe "Luftreinhalteplanung in Ballungsräumen" des DWU, Dirk Jansen, zurückziehen.