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BUND erneuert Forderung nach PFT-Untersuchungssausschuss

Kritik an „Geheimniskrämerei“ um PFT-Daten durch Ministerium und Wasserwirtschaft

(lifePR) (Düsseldorf, )
Im Skandal um die Freisetzung Perfluorierter Tenside
(PFT) im Sauerland erneuerte der nordrhein-westfälische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) seine Forderung nach Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses. Heftig kritisierten die Umweltschützer den NRW-Umweltminister und die Wasserwerke wegen der „Geheimniskrämerei“ um die Veröffentlichung der PFT-Daten. Die Bevölkerung habe ein Anrecht auf vollständige Aufklärung über die gesundheitlichen Risiken durch die Freisetzung der giftigen Chemikalie in die Ruhr und andere zur Trinkwassergewinnung genutzte Gewässer.

Paul Kröfges, Landesvorsitzender des BUND in NRW: „Es reicht nun wirklich.
Wie lange lässt es sich die Opposition im Landtag noch gefallen, dass sie nicht zeitnah und umfassend bei diesem größten Umweltskandal der letzten Jahre informiert wird? Es ist höchste Zeit den entsprechenden Untersuchungsausschuss im Landtag einzusetzen.“

Neben „zahlreichen ungeklärten Fragen in der Entstehungsgeschichte des Skandals und umfassenden Pannen bei den zuständigen Behörden“ kritisiert der BUND v.a. die Informationspolitik: Seit einem viertel Jahr würden keine aktuellen Daten mehr bekannt, letzte Werte habe die Bezirksregierung Arnsberg im März 2007 veröffentlicht. Es sei nirgendwo mit Daten belegt, ob die mit großem Aufwand verbundene Sanierung der Fläche in Brilon-Scharfenberg, die angeblich weit mehr als 80% der PFT-Belastung erfassen und von Möhne und Ruhr fernhalten sollte, überhaupt fertig gestellt ist, wie sie arbeitet und ob die verkündeten Ziele erreicht wurden.

„Auch seitens der Wasserwerke ist die Transparenz mehr als mau“, kritisiert der BUND-Chef Kröfges. Nirgendwo seien die aktuellen PFT-Daten abrufbar.
Auch die landesweiten PFT-Belastungen durch chemische Betriebe, die sich in einer generellen erhöhten Belastung der Klärschlämme mit Perfluoroctansulfonat (PFOS) und einer relativ hohen Hintergrundbelastung einer Reihe von Flüssen im Lande widerspiegele, werde nicht konsequent angegangen.

Paul Kröfges: „Die repräsentativen Blutuntersuchungen in Arnsberg haben gezeigt, dass der menschliche Organismus - insbesondere Kinder - durch Gehalte im Trinkwasser nur knapp über der vermeintlichen Unschädlichkeitsgrenze von 100 ng/l erheblich und auf Dauer mit diesen Problemstoffen belastet wird. Das muss ein Ende haben, die Belastung muss Richtung Null gebracht werden. Wenn dies beim Fluss- und Rohwasser nicht durch die Sanierung belasteteter Flächen erreicht wird, dann muss bei der Trinkwasseraufbereitung mit geeigneten Maßnahmen, z.B. flächendeckender Aktivkohlefiltration, angesetzt werden.“

Durch die zögerliche Informationspolitik verspiele Umweltminister Eckhard Uhlenberg Vertrauen. Aber auch die Opposition müsse sich fragen lassen, ob sie noch ernsthaft an der Aufklärung des PFT-Skandals und den notwendigen Konsequenzen interessiert sei.
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