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BUND LV Baden-Württemberg

Abfall vermeiden statt verbrennen

Landesregierung will EU-Richtlinie ändern lassen und lässt so die Müllberge wachsen

(lifePR) (Stuttgart, )
„Müllverbrennung ist keine Lösung“, kommentiert der Landesgeschäftsführer des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Michael Spielmann, die heute vorgestellte Abfallbilanz 2006. Der BUND kritisiert die Initiative der Landesregierung die EU Abfallrahmenrichtlinie zu ändern – und damit die Verbrennung von Abfällen zu erleichtern. „Bisher hat die EU die Müllverbrennung nicht als Abfallverwertung anerkannt. Und das aus einem guten Grund: Dieses Verfahren ist nicht nur problematisch, weil es die Luft verschmutzt. Wer die Müllverbrennung erleichtert, untergräbt gleichzeitig die Bemühungen, Abfall zu vermeiden und recyclingfähige Produkte herzustellen.“ Darüber hinaus kritisiert der BUND die Laisser-faire-Politik der Landesregierung im Abfallbereich. Das kommunale Müllaufkommen ist abhängig von den Vorgaben der Städte und Kreise. Spielmann: „Darauf muss das Land reagieren und Druck machen, damit die besten Abfallkonzepte Schule machen.“ Sonst werde die Landesregierung nicht einmal die Ziele des Umweltplanes von durchschnittlich 100 kg Hausmüll pro Einwohner erreichen, geschweige denn eine zukunftsfähige Abfallwirtschaft. „Machen Sie aus den Baden-Württembergern nicht nur Fachleute für Mülltrennung, sondern vor allem Abfallvermeidungsmeister“, fordert Spielmann die Landesregierung auf.

„Abfälle, die erst gar nicht entstehen, müssen weder gesammelt, getrennt noch verbrannt werden“, erläutert Spielmann. Der BUND fordert deshalb die Landesregierung auf, die Abfallvermeidung in den Mittelpunkt zu rücken, statt Abfälle technisch aufwendig im Nachhinein zu bewirtschaften. Denn nach wie vor besitzt die Vermeidung im Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz die oberste Priorität. Mit der Verringerung der Abfallmenge können Ressourcen und Klima geschont werden. Im Gegensatz dazu können mit dem Bau von Müllverbrennungsanlagen oder mit der Müllverbrennung in Zementwerken die Probleme der Abfallwirtschaft nicht gelöst werden.

Die Abfallmenge lässt sich nach Auffassung des BUND deutlich verringern. „Während die Bürger in Freudenstadt nur rund 66 Kilogramm Haus- und Sperrmüll pro Jahr produzieren, sind es in Mannheim 282 Kilogramm. Das Land muss seine Verantwortung im Abfallsektor ernst nehmen und die guten Beispiele einiger Kommunen landesweit zum Maßstab erheben, um eine nachhaltige Abfallwirtschaft zu betreiben. Zudem muss endlich der energieaufwendige Transport des Mülls per LKW quer durch das Land aufgegeben und eine regionale, auf der Schiene basierende Müll-Logistik etabliert werden.“
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