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BUND LV Baden-Württemberg

Rettungsnetz für bedrohte Tiere: BUND stellt Wildkatzenwegeplan vor

(lifePR) (Stuttgart, )
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) forderte von den Umweltministern von Bund und Ländern die Einrichtung eines Wegenetzes für wandernde Tierarten. Die Verbindung der Lebensräume dieser Tiere sei in europäischen und deutschen Gesetzen wie Natura2000 zwar vorgeschrieben. Bisher gebe es jedoch keine Konzepte, dies auch umzusetzen. Deshalb überreichte der BUND dem Vorsitzenden der Umweltministerkonferenz Eckhard Uhlenberg heute einen Wildkatzenwegeplan. Diese Wegekarte verzeichnet deutschlandweit mögliche grüne Korridore mit einer Gesamtlänge von rund 20 000 Kilometern. Die 50 Meter breiten und mit Büschen und Bäumen bewachsenen Korridore sollen auch durch Baden-Württemberg führen. Mit der Einrichtung solcher Wanderwege sollen vom Aussterben bedrohte Tiere wie die Wildkatze geschützt werden.

BUND Landesvorsitzende Dr. Brigitte Dahlbender: "Viele Waldtiere sind vom Aussterben bedroht, weil ihnen Platz zum Leben fehlt. Verkehrswege, Gewerbegebiete und Siedlungen schränken ihren Lebensraum immer mehr ein und werden zu unüberwindbaren Hindernissen. Bund und Länder müssen deshalb agieren und ein Rettungsnetz für Wildkatzen und andere bedrohte Tierarten einrichten."

Als Symboltier dieses Naturschutzprojektes habe der BUND die Wildkatze gewählt, weil diese von Zersiedelung und Flächenzerschneidung besonders betroffen sei. Zurzeit leben in Deutschland von ursprünglich mehreren Zehntausend Tieren nur noch höchstens 5 000 Exemplare. Gab es um 1900 noch große Populationen, leben die verbliebenen Wildkatzen heute weit verteilt in isolierten Waldgebieten. "In Baden-Württemberg gilt die Wildkatze seit 1912 als verschollen. Der Nachweis von zwei überfahrenen Wildkatzen am Kaiserstuhl in diesem Frühjahr lässt vermuten, dass diese Art auch in unseren Wäldern wieder heimisch werden kann. Um ihr auf die Sprünge zu helfen, muss jetzt gehandelt werden", so Dahlbender.

Die Auswertung der Daten auf Basis der Lebensraumansprüche dieses scheuen Waldbewohners ergab, dass vor allem im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb geeignete Naturräume vorhanden sind. In Baden-Württemberg sollen deshalb in einem ersten Schritt der Nordschwarzwald mit dem Hagenauer Wald im Elsass und dem rheinland-pfälzischen Bienwald verbunden werden. Auch eine Verbindungsachse zwischen Elsass, Kaiserstuhl und Schwarzwald wird in Betracht gezogen. Der genaue Verlauf der Wege soll mit Landesbehörden und Grundstücksbesitzern abgestimmt werden.

Angelika Zahrnt, BUND-Vorsitzende: "Der Wildkatzenwegeplan soll dafür sorgen, dass Straßen, Wohn- oder Gewerbegebiete stärker naturverträglich angelegt werden. Gleichzeitig ist es jetzt möglich, lokale Naturschutzmaßnahmen in eine bundesweite Planung einzubinden. Die bedrohten und immer seltener werdenden Tierarten brauchen unseren besonderen Schutz. Wir brauchen grüne Wege für Wildkatze und Co."

Die fünf wichtigsten Korridore des Wildkatzenwegeplanes sollen den Harz, den Thüringer und den Bayrischen Wald sowie den Pfälzer mit dem Schwarzwald verbinden. Diese Hauptachsen hätten eine Länge von insgesamt 2 000 Kilometern. Die weiteren Querverbindungen würden dann schrittweise dazu kommen.

Den "Wildkatzenwegeplan" und weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.bund.net/wildkatze und www.vorort.bund.net/...
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