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Auf der Spur der Wildkatze im Büdinger Wald

(lifePR) (Frankfurt am Main, )
Gemeinsame Pressemitteilung von BUND Hessen und BUND Büdingen vom 31.01.2022

Heimlich und verborgen lebt sie in unseren Wäldern: Die Wildkatze. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) möchte jetzt der scheuen Waldbewohnerin im Büdinger Wald mithilfe von Lockstöcken auf die Spur kommen. Das Forstamt Nidda, die Jagdpächter sowie die Städte Büdingen, Kefenrod und Ortenberg unterstützen den BUND bei der Aktion.

„Lockstöcke sind raue Dachlatten, die in den Boden eingebracht und dann mit Baldrian besprüht werden. Dieser zieht Wildkatzen fast magisch an, sie reiben sich am Stock und hinterlassen dabei Haare“, verrät Alexandra Bücking vom BUND Büdingen. Förster sowie freiwillige Helferinnen und Helfer aus den Reihen der Jägerschaft und des BUND werden die Stöcke von Februar bis April nach Haaren der Wildkatze absuchen. Die Haare werden dann im Forschungsinstitut Senckenberg, Zentrum für Wildtiergenetik in Gelnhausen, genetisch analysiert. „So kann zweifelsfrei festgestellt werden, ob sich tatsächlich eine Wildkatze, oder nicht doch ein anderes Tier, am Stock gerieben hat“, so Bücking.

„Es gibt bereits verschiedene Hinweise darauf, dass im Büdinger Wald Wildkatzen leben. So konnten wir dort bereits in in den Jahren 2016 und 2018 Wildkatzen mithilfe von Lockstöcken nachweisen, es handelte sich aber stets um Einzelfunde“, erklärt Susanne Steib, Leiterin des Wildkatzenprojekts beim BUND Hessen. Zudem gibt es immer wieder Sichtungsmeldungen, was vermuten lässt, dass Wildkatzen hier einen dauerhaften Lebensraum finden. Mit der anstehenden Untersuchung möchten die Naturschützer nun mit einem dichteren Netz an Lockstöcken zwischen Büdingen, Ortenberg und Kefenrod genauer hinschauen. Steib: „Der Büdinger Wald bildet einen wichtigen Korridor vom Spessart in den Vogelsberg. Uns interessiert, ob sich dort inzwischen wieder mehr Wildkatzen angesiedelt haben.“

Möglich wird die Untersuchung durch den Gewinn bei der Umweltlotterie GENAU im Oktober 2021, bei der das Projekt für den Zusatzgewinn von 5.000 Euro ausgewählt wurde.

In Hessen leben schätzungsweise wieder rund 1.000 Wildkatzen. Einst durch massive Bejagung fast ausgerottet, steht die Art heute unter strengem Artenschutz und kann sich langsam wieder ausbreiten. Zahlreiche überfahrene Tiere belegen jedes Jahr, dass die größte Gefahr für Wildkatzen heutzutage vom Straßenverkehr ausgeht. Die Vernetzung der Wälder und die Möglichkeiten einer gefahrlosen Überquerung von Straßen spiele für das Überleben der Wildkatze eine entscheidende Rolle, erklärt Steib:„Sind Wälder durch grüne Korridore miteinander vernetzt, sind Wanderungen und damit ein genetischer Austausch zwischen den verschiedenen Populationen möglich.“ Derzeit hindern die Wildkatze vor allem Autobahnen, Straßen und ausgeräumte Ackerlandschaften an der Wiederausbreitung. Seit 2004 engagiert sich der BUND daher im Projekt „Rettungsnetz Wildkatze“ für den Schutz der gefährdeten Tiere und ihres Lebensraums. Das Ziel: Die Wälder Deutschlands wieder miteinander zu verbinden. Diese Lebensraumvernetzung stützt die biologische Vielfalt, sie hilft nicht nur der Wildkatze, sondern auch vielen weiteren Waldbewohnern wie Rothirsch und Luchs.
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