Von durchschnittlich 125 bis 127 Litern am Tag, die täglich von jedem Einwohner verbraucht werden, entfallen fünf Liter für Kochen und Trinken. Ein deutlich größerer Anteil wird für Körperpflege (2004: 46 Liter)oder die Toilettenspülung (Jahr 2004: 34 Liter pro Tag) verbraucht. Niemand, so der BUND, kritisiert allerdings die Zweitdusche oder wenige Liter mehr benötigtes Trinkwasser an heißen Sommertagen.
Gerade im Sommer wird aber auch durch das Beregnen des Vorzeigerasens Trinkwasser verbraucht(8,9 Liter pro Tag im Jahr 2004). Möglichkeiten zur Einsparung des Trinkwasserverbrauchs bieten die Nutzung vorgereinigten Grauwasser für die Toilettenspülung und aufgefangenes Regenwasser für die Gartenbewässerung. Zur Einschränkung des Wasserbedarfs für die Rasenbewässerung hilft zudem eine veränderte Grassamenmischung und eine naturnahe Bewirtschaftungsweise.
Mehr Trinkwasser zu verbrauchen heißt hingegen, auch mehr zu fördern. Gefördert wird nicht nur in Tiefenbrunnen unter landwirtschaftlich genutzten Flächen.
Unvergessen sind insbesondere in Südhessen die Bilder von Wäldern, die durch nicht angepasste Wasserförderung großflächig abstarben. "Das darf sich nicht wiederholen", so Brigitte Martin. Deshalb kritisiert der BUND, dass zu den jetzt beantragten Genehmigungen zur Wasserförderung in sensiblen Bereichen, beispielsweise im Hessischen Ried, keine Umweltverträglichkeitsprüfung vorgelegt wurde und Naturschutzverbände nicht per se beteiligt werden.
Noch einen weiteren Aspekt nennt der BUND: Wasser zu sparen und Regenwasser dort zu nutzen, wo kein Wasser in Trinkwasserqualität benötigt wird, ist auch ein Beitrag zum Klimaschutz. Denn Wasserförderung bedeutet Energie aufzuwenden, um Grundwasser zu fördern, zu Trinkwasser aufzubereiten und oft über weite Strecken an die Verbraucher/innen zu verteilen, um es dann als Schmutzwasser der Kläranlage zuzuführen, zu reinigen und schnell in den nächsten Bach bzw. Fluss Richtung Meer zu leiten.