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Wilder Taunus: Vitale Wildkatzenpopulation im hessischen Mittelgebirge

(lifePR) (Frankfurt/Wiesbaden, )
Gemeinsame Pressemitteilung von BUND Hessen und dem Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie

Der Taunus ist Wildkatzenland: Bei der großen Wildkatzenerfassung, die der hessische Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Hessen) in Kooperation mit dem Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) Anfang 2021 durchführte, konnten 47verschiedene Wildkatzen nachgewiesen werden. Unterstützt wurde das Monitoring durch die HessenForst-Forstämter Weilrod, Weilmünster, Wiesbaden-Chauseehaus und Königstein. Die genetischen Analysen der an den Lockstöcken gefundenen Haare, konnten die genetischen „Pfotenabdrücke“ von 32 männlichen und 15 weiblichen Tieren ermitteln. Durchgeführt wurden die Analysen von der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Zentrum für Wildtiergenetik in Gelnhausen. 

„Im bundesweiten Vergleich ist die Populationsdichte im Taunus mit etwa 0,7 Individuen pro Quadratkilometer sehr hoch und wurde in dieser Studie nur von der Wildkatzenpopulation im Solling in Niedersachsen übertroffen“, so Yvonne Henky, Wildkatzen-Expertin beim HLNUG. „Der positive Trend für die Wildkatze, den wir seit einigen Jahren beobachten können, scheint weiter anzuhalten.“

Zugleich zeigen die Ergebnisse der Untersuchungen eine genetische Trennung der Taunus-Population von den Beständen in Mittel- und Südwestdeutschland. Carsten Nowak, Leiter des Zentrums für Wildtiergenetik erklärt: „Der Grund liegt wahrscheinlich in einer jahrzehntelangen Isolation der Taunus-Wildkatzen, nachdem die Art vor gut einem Jahrhundert in weiten Teilen Deutschlands ausgerottet wurde. Eines der wenigen verbliebenen Refugien war der Rheingau-Taunus, dieser war jedoch durch den Rhein von den angrenzenden Beständen getrennt. Diese Trennung sehen wir noch heute in der DNA der Wildkatze, wenngleich es trotz der Isolation zu keiner nennenswerten genetischen Verarmung in den Taunus-Wildkatzen kam“.Mit steigender Populationsdichte im Taunus werden sich die Wildkatzen zunehmend in umliegende Waldgebiete ausbreiten und sich mit den dort lebenden Tieren vermischen, vermutet der Experte.

Umso wichtiger ist es zu prüfen, ob es Barrieren gibt, die langfristig Wanderbewegungen von Wildkatzen erschweren. „Die Prüfung möglicher Barrieren und Vernetzungs-Achsen vom Taunus in angrenzende Waldgebiete wie den Westerwald, Pfälzerwald und ins Lahn-Dill-Bergland sollte in Zukunft Teil der Schutzbemühungen für die Wildkatze sein, damit sich die Population auch auf lange Sicht guter Vitalität erfreuen kann“, fordert Susanne Steib, Managerin Naturschutzprojekte beim BUND Hessen. „Dabei spielt insbesondere die Verbesserung der Querungsmöglichkeiten von Straßen wie der BAB 3 eine große Rolle, zum Beispiel durch die Gestaltung von für die Wildkatze geeigneten Durchlässen.“ Die größte Gefahr für die heimische Samtpfote geht heutzutage vom Straßenverkehr aus. Daher ist die Vernetzung der Wälder und die Möglichkeiten einer gefahrlosen Überquerung von Straßen für das Überleben der Wildkatze maßgeblich.

Dank an die freiwilligen Helferinnen und Helfer

Möglich wurde die Wildkatzenerfassung durch das große Engagement vieler freiwilliger Helferinnen und Helfer, die 500 Kontrollen an den 50 Lockstöcken durchführten. „Jägerinnen und Jäger, Försterinnen und Förster und Aktive des BUND beteiligten sich mit großem Engagement an der Untersuchung“, so Steib. „Dafür gebührt ihnen ein großer Dank. Ohne diese tatkräftige Unterstützung wäre die Untersuchung in dieser Größenordnung nicht möglich gewesen.“

Hintergrund

Die Wildkatzenerfassung im Taunus war Teil eines bundesweiten Monitorings der Art, mittels dessendie Entwicklung des Wildkatzenbestandes über die Jahre verfolgt wird. Die Ergebnisse fließen in die Bewertung des Erhaltungszustands der Wildkatze in Deutschland ein. Dieser wird in regelmäßigen Abständen an die EU gemeldet. Die Wildkatze ist laut Bundesnaturschutzgesetz und der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der Europäischen Union eine streng geschützte Art.

 

 

Rückfragen beantworten Ihnen:

BUND Hessen, Susanne Steib, E-Mail: wildkatze@bund-hessen.de, Tel: 069/677376-16

HLNUG: Yvonne Henky, E-Mail: naturschutz@hlnug.hessen.de, Tel.: 0641/200095-18
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