Carl-Wilhelm Bodenstein-Dresler, Landesgeschäftsführer des BUND Landesverbandes Niedersachsen e.V.: „Viele Waldtiere sind vom Aussterben bedroht, weil ihnen Platz zum Leben fehlt. Verkehrswege, Gewerbegebiete und Siedlungen und Landwirtschaft schränken ihren Lebensraum immer mehr ein und werden zu unüberwindbaren Hindernissen. Bund und Länder müssen deshalb handeln und ein Rettungsnetz für Wildkatzen und andere bedrohte Tierarten einrichten.“ Als Symboltier dieses Naturschutzprojektes habe der BUND die Wildkatze gewählt, weil diese von Zersiedelung und Flächenzerschneidung besonders betroffen sei. „Zurzeit leben in Deutschland von ursprünglich mehreren Zehntausend Tieren nur noch höchstens 5 000 Exemplare. Gab es um 1900 noch große Populationen, finden sich die verbliebenen Wildkatzen heute weit verteilt in isolierten Waldgebieten. In Niedersachsen und hier schwerpunktmäßig im Harz und Solling gibt es nur noch rund 300 der scheuen Tiere“, so Bodenstein-Dresler.
In Niedersachsen sollen Waldgebiete zwischen Harz und Heide wieder miteinander verbunden werden. Der genaue Verlauf der Wege wird mit Landesbehörden und Grundstücksbesitzern abgestimmt.
Angelika Zahrnt, BUND-Vorsitzende: „Der Wildkatzenwegeplan soll dafür sorgen, dass Straßen, Wohn- oder Gewerbegebiete stärker naturverträglich angelegt werden. Gleichzeitig ist es jetzt möglich, lokale Naturschutzmaßnahmen in eine bundesweite Planung einzubinden. Die bedrohten und immer seltener werdenden Tierarten brauchen unseren besonderen Schutz. Wir brauchen grüne Wege für Wildkatze und Co.“
Die wichtigsten Korridore des Wildkatzenwegeplanes sollen den Harz, den Thüringer und den Bayerischen Wald sowie Pfälzer Wald, Schwarzwald und die Eifel miteinander verbinden. Die geplanten Hauptachsen haben eine Länge von insgesamt ca. 2 000 Kilometern. Weitere Querverbindungen würden dann schrittweise dazu kommen.
Den „Wildkatzenwegeplan“ und weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.bund.net/wildkatze