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Bundesagentur für Arbeit

650 Frauen und Männer sind nicht mehr arbeitslos

Halbjahresbilanz: Vermittlung von ehemaligen Schleckerbeschäftigten

(lifePR) (Nürnberg, )
Bisher haben sich bei den sächsischen Arbeitsagenturen und Jobcentern knapp 1.300 Frauen und Männer der insolventen Drogeriekette Schlecker arbeitslos gemeldet. Den meisten Betroffenen konnte mindestens ein Angebot unterbreitet werden. 650 konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden, davon fanden rund 400 einen neuen Job.

"Der sächsische Arbeitsmarkt entwickelt sich aktuell positiv. Die Beschäftigung steigt, die Arbeitslosigkeit ist rückläufig und das Angebot an freien Stellen bleibt stabil. Eine Situation, welche die Mitarbeiter in den Arbeitsagenturen und gemeinsamen Jobcentern nutzen, um Frauen und Männer aus der Arbeitslosigkeit in Arbeit zu bringen", so Jutta Cordt, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (BA).

Bisher haben sich 1.294 ehemalige Schleckerbeschäftigte bei den sächsischen Arbeitsagenturen und Jobcentern arbeitslos gemeldet. Gut die Hälfte (649) konnte die Arbeitslosigkeit inzwischen wieder beenden, davon 405 durch Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung.

Bei über 180 Frauen und Männern wurde von den Mitarbeitern der Agenturen und gemeinsamen Jobcenter attestiert, dass sie ihre Chancen auf Aufnahme einer Arbeit durch Fortbildungen deutlich erhöhen können. Insofern werden hier entsprechende Weiterbildungskurse der ehemaligen Schleckerbeschäftigten finanziert.

150 Frauen haben die Chance, in Betrieben praktische Kenntnisse in Arbeitsbereichen zu erwerben bzw. zu vertiefen, genutzt. Hier besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass Betriebe diese neuen Kolleginnen an sich binden werden.

Darüber hinaus haben die Vermittlungsfachkräfte festgestellt, dass viele Männer und Frauen aufgrund ihrer langjährigen Beschäftigungsverhältnisse bei Schlecker keine bzw. geringe Erfahrungen mit Bewerbungen haben. Hier wurden die Kosten für Bewerbungstrainings übernommen, insgesamt 157 Mal.

Im Zuge der ersten Kündigungswelle ab dem 1. April haben sich 472 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Davon sind über vierzig Prozent (206) in Lohn und Brot. Innerhalb der zweiten Kündigungswelle (ab Juli) haben sich 822 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Davon sind 199 wieder in Beschäftigung.

"Die Ergebnisse können sich nach sechs bzw. drei Monaten Vermittlungsarbeit sehen lassen - es dauert durchschnittlich mehr als sieben Monate bis arbeitslose Menschen wieder einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgehen. Für diejenigen, die aktuell noch keine Arbeit aufnehmen konnten, werden die Mitarbeiter in den Agenturen und gemeinsamen Jobcentern sich weiterhin engagiert einsetzen", sagte Cordt.

Grundsätzlich ist der Arbeitsmarkt in Sachsen aufnahmefähig. Aktuell sind im Bereich Handel, Vertrieb und Tourismus mehr als 2.200 freie Arbeitsstellen gemeldet. "Die Chancen auf eine Integration in den Arbeitsmarkt sind umso besser, je höher die räumliche, berufliche und auch persönliche Flexibilität der Betroffenen ist. Je höher die Beweglichkeit, desto leichter ist es, ein passendes Angebot zu finden", erklärt Cordt.

"Wir haben bis dato den meisten Betroffenen mindestens ein Angebot unterbreitet. Damit zeigt sich, dass die ehemaligen Schleckerbeschäftigen gute Voraussetzungen für den sächsischen Arbeitsmarkt mitbringen. Wir wissen aber auch, dass damit noch nicht alle Betroffenen wieder beschäftig sind, wir wissen um die damit verbundenen Schicksale der Menschen. Insofern werden wir in unseren Anstrengungen nicht nachlassen, die Menschen entsprechend ihrer individuellen Stärken zu fördern, zu fordern und zu vermitteln. Die aktuell laufenden und anstehenden Qualifizierungen, Bewerbungstrainings und Probebeschäftigten sind ein wesentlicher Baustein in Richtung Integration ", so Cordt.

"Unternehmen prüfen häufig sehr gründlich, welche Personen sie einstellen, passende Weiterbildungskurse beginnen oft nicht unmittelbar nach dem festgestellten Bedarf, Einstellungen sind in den Sommermonaten ferienbedingt geringer. Darum soll sich niemand entmutigen lassen, der aktuell noch nach Arbeit sucht." appelliert Cordt abschließend.

Best Practice Fälle:

Für Fragen, Hintergrundinformationen und zur Klärung der Bereitschaft an einer Veröffentlichung stehen Ihnen die Pressesprecher der jeweiligen Arbeitsagentur sehr gern zur Verfügung.

Agentur für Arbeit Bautzen:
Pressesprecher: Ulbricht, Alexander
Kontakt: 03591-66-2400

Die 48-Jährige ehemalige Filialleiterin konnte während Ihrer Arbeitslosigkeit ein Praktikum in einem Altenpflegeheim absolvieren. Seit einigen Wochen schult sie zur Altenpflegerin um.

Agentur für Arbeit Chemnitz:
Pressesprecher: Barthel, Michaela
Kontakt: 0371-567-2037

Eine 47-Jährige Frau aus Chemnitz war seit 2004 bei Schlecker beschäftigt - zuletzt als stellvertretende Filialleiterin. Nach Ihrer Arbeitslosigkeit konnte sie eine neue Beschäftigung im Lebensmittelverkauf beginnen.

Agentur für Arbeit Leipzig:
Pressesprecher: Leistner, Hermann
Kontakt: 0341 / 913 20 100

41-Jährige, Filialleiterin, ab April 2012 arbeitslos, seit September 2012 neue Arbeit bei einem anderen Discounter.

28-Jährige, Verkäuferin, ab Anfang März 2012 arbeitslos, seit Ende März nach einer dreitägigen Erprobung als Servicemitarbeiterin in einem Vergnügungspark.

35-Jährige, Filialleiterin, ab April 2012 arbeitslos, nach eintägiger Erprobung bei einem anderen namhaften Drogeriemarkt eingestellt.

39-Jährige, Filialleiterin, ab April 2012 arbeitslos, seit September nach fehlgeschlagenen Vermittlungsversuchen, Förderung der Weiterbildung auf dem Gebiet der Buchhaltung.

30-Jährige, Verkäuferin in Elternzeit, ab Juni 2012 arbeitslos, seit September 2012 Förderung der Qualifizierung für zwei Jahre zur Personaldienstleistungskauffrau.

Agentur für Arbeit Oschatz:
Pressesprecher: Beier, Volkmar
Kontakt: 03435-980-180

Eine 42-Jährige aus der Region Muldental verbrachte den Großteil ihres bisherigen beruflichen Werdeganges bei Schlecker. Sie arbeitete dort zuletzt in Teilzeit. Ihre Arbeitslosigkeit nach dem Schlecker-Aus dauert nur drei Wochen. Die gelernte Verkäuferin war auch bereit, sich beruflich neu zu orientieren. In dieser Zeit machte ihre Arbeitsvermittlerin sie auf ein aktuelles Jobangebot eines großen Leipziger Versandhändlers aufmerksam. Dort ist sie seit Mitte Juli als Verpackerin beschäftigt. Sie arbeitet dort in Vollzeit bzw. in Schichten und ist froh, wieder eine berufliche Herausforderung gefunden zu haben.

Agentur für Arbeit Pirna:
Pressesprecher: Hoffmann, Iris
Kontakt: 03501-791-303

Eine 57-Jährige Filialleiterin eines Schleckergeschäftes in der Sächsischen Schweiz möchte das Geschäft weiterführen. Leider waren all ihre Bemühungen erfolglos. Sie fand keine Handelskette o.ä. Partner, die Interesse daran hatten. Im Rahmen der regelmäßigen Beratung bei ihrer Vermittlungsfachkraft der Arbeitsagentur fragt sie nach Hilfe und Unterstützung. Daraufhin erfolgte über die Geschäftsleitung der Agentur für Arbeit Pirna die Kontaktvermittlung zum Handelsverband, der die Kundin nun bei ihrem Vorhaben begleitet. Derzeit laufen die Vorbereitungen zur selbständigen Eröffnung einer Drogerie.
Sollte das Geschäft wieder eröffnet werden, erhalten weitere ehemalige Schleckermitarbeiterinnen wieder einen Job. Eine entsprechende Beratung zu Unterstützungsmöglichkeiten durch den Arbeitgeber-Service ist bereits erfolgt.


Agentur für Arbeit Riesa:
Pressesprecher: Kasten, Berit
Kontakt: 03525-711-440

Eine ehemalige Schleckerbeschäftigte befindet sich zurzeit in einer Weiterbildungsmaßnahme. Sie wird dort für Ihren künftigen Job bei einem Lebensmitteldiscounter vorbereitet und entsprechend qualifiziert.

Agentur für Arbeit Zwickau:
Pressesprecher: Hillebrand, Mirjam
Kontakt: 0375-314-1010

Die 55-Jährige ehemalige Schleckerbeschäftigte ist seit Juli arbeitslos gemeldet. Nach intensiver Prüfung der Vermittlungsfähigkeit wurde festgestellt, dass für eine dauerhafte Integration eine berufliche Neuorientierung erforderlich ist. Seit wenigen Wochen besucht sie eine Weiterbildungsmaßnahme zum "Alltagsbegleiter für Demenzkranke". Ziel ist es, nach dem erfolgreichen Abschluss der Qualifizierung eine Arbeitsstelle im Pflegeheim aufzunehmen.
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