"In Sachsen sind weniger Menschen arbeitslos gemeldet. Weniger als im Februar und weniger als im März des vergangenen Jahres. Zurückzuführen ist diese Entwicklung auf die anhaltende Frühjahresbelebung und die positive konjunkturelle Situation. Erfreulich ist auch, dass die Betriebe im März wieder mehr freie Arbeitsstellen gemeldet haben. Insgesamt sind die Rahmenbedingungen auf dem sächsischen Arbeitsmarkt positiv und bieten für arbeitssuchende Frauen und Männer gute Chancen auf eine neue Beschäftigung", sagte Dr. Klaus Schuberth, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (BA).
- Arbeitslosenzahl im März: 192.416
- Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich (198.203): -5.787 oder -2,9 Prozent
- Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich (207.158): -14.742 oder -7,1 Prozent
- Arbeitslosenquote im März: 9,1 Prozent
Arbeitslosigkeit
Im März waren in Sachsen 192.416 Menschen arbeitslos gemeldet, 5.787 weniger als im Februar. Damit befindet sich die Arbeitslosigkeit deutlich unter dem Vormonatsniveau. Im März haben vor allem Menschen mit Außenberufen ihre Arbeitslosigkeit beenden können. Dazu gehören die Hoch- und Tiefbauberufe, Gartenbauberufe, Berufe im Transport und Verkehr sowie Ausbauberufe und Landwirtschaftsberufe. Auch im Vergleich zum Vorjahresmonat waren 14.742 Menschen weniger arbeitslos.
Von den 192.416 arbeitslosen Frauen und Männern wurden 29,4 Prozent (56.542) im Rechtskreis SGB III von einer Agentur für Arbeit und 70,6 Prozent (135.874) im Rechtskreis SGB II von einem Träger der Grundsicherung betreut. Im Vergleich zum Vormonat und Vorjahr sind sowohl in den Arbeitsagenturen, als auch in den Jobcentern weniger Frauen und Männer arbeitslos gemeldet.
Die Arbeitslosenquote belief sich im März auf 9,1 Prozent und ist damit zum zweiten Mal in einem März im einstelligen Bereich. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Quote um 0,6 Prozentpunkte. Im Bereich der Arbeitslosenversicherung lag sie bei 2,7 und im Bereich der Grundsicherung bei 6,4 Prozent.
Beschäftigung
Im Januar 2015 waren in Sachsen nach ersten Hochrechnungen rund 1,504 Millionen Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Mit einem Zuwachs von 22.100 hält der Beschäftigungsanstieg gegenüber dem Vorjahr an und liegt bei aktuell 1,5 Prozent.
Den kräftigsten Beschäftigungsaufbau gab es im Verarbeitenden Gewerbe (plus 4.300) vor allem im Bereich der Metall und Elektroindustrie (plus 3.800). Auch in der Zeitarbeit (plus 4.000), im Bereich Verkehr und Lagerei (plus 3.700) sowie im Gesundheitswesen (plus 2.800) sowie im Sozialwesen (plus 2.700) sind mehr Menschen beschäftigt als noch vor einem Jahr. Einen kräftigen Beschäftigungsaufbau gab es weiterhin im Gastgewerbe (plus 2.600), im Bereich der Immobilien und freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (plus 2.300) sowie im Handel, der Instandhaltung und Reparatur von Kfz (plus 1.700).
Arbeitskräftenachfrage
Aktuell sind in den sächsischen Arbeitsagenturen und Jobcentern insgesamt 25.602 freie Stellen gemeldet. Damit liegt die Arbeitskräftenachfragte um 969 Stellen über dem Niveau des Vormonats und um 3.208 Stellen über dem des Vorjahres.
Allein im März haben sächsische Betriebe insgesamt 9.144 freie Stellen gemeldet. Das ist im Vergleich zum Vormonat ein leichter Zuwachs (plus 269 oder plus drei Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat nahm die Zahl der neu gemeldeten Stellen um 534 Stellen (minus 5,5 Prozent) ab.
Die meisten freien Stellen meldeten im März die Arbeitgeber aus der Zeitarbeit (2.980). Einen hohen Bedarf haben daneben Betriebe aus dem Verarbeitenden Gewerbe (984), dem Gesundheits- und Sozialwesen (879), dem Bereich Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen (729), dem Baugewerbe (590) und dem Gastgewerbe (543).
In der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit sind über 900.000 freie Stellen veröffentlicht und können mit der Smartphone-App der Bundesagentur für Arbeit abgerufen werden.
Unterbeschäftigung
Im März 2015 haben nach ersten Hochrechnungen rund 52.000 Menschen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, z.B. Weiterbildungen, Praktika in Betrieben und Beschäftigung in Arbeitsgelegenheiten, teilgenommen oder standen aus anderen Gründen (zum Beispiel Krankheit) dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung. Damit liegt die Zahl der Menschen, die dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung standen, um rund 7.200 unter dem Niveau des Vorjahresmonats.
Die Unterbeschäftigung - die Summe aus Arbeitslosen und Teilnehmern an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen - belief sich insgesamt auf 244.400 Personen. Das ist ein Rückgang im Vergleich zum März 2014 um rund 21.900 oder 8,2 Prozent. Aktuell liegt der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung bei 78,7 Prozent. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen liegt die Unterbeschäftigungsquote im März bei 11,3 Prozent.
Mehr Fachkräfte durch Weiterbildung
Ein wesentlicher Beitrag der Arbeitsagenturen und gemeinsamen Jobcenter zur Fachkräftesicherung liegt in der Weiterbildung von arbeitslosen Frauen und Männern. Ziel der Qualifizierungen ist es, Menschen zu einem Berufsabschluss zu führen oder vorhandene Abschlüsse aufzufrischen, damit sie den aktuellen Anforderungen der Wirtschaft gerecht werden.
Allein im vergangenen Jahr haben Arbeitsagenturen und gemeinsame Jobcenter über 97 Millionen Euro in die Weiterbildung von arbeitslosen Frauen und Männer investiert. Allein in 2014 wurden über 17.000 Menschen durch Weiterbildungsmaßnahmen unterstützt. Auch in diesem Jahr werden Arbeitsagenturen und Jobcenter in einer ähnlichen Größenordnung die Qualifizierung von arbeitslosen Menschen sicherstellen und so einen Beitrag zur Fachkräftesicherung leisten. Dafür stehen über 94 Millionen Euro zur Verfügung.
Aber auch Betriebe sind gefordert, Qualifizierungsbedarfe der eigenen Mitarbeiter zu erkennen und richtig darauf zu reagieren. Denn die Weiterbildung von Beschäftigten gewinnt zunehmend an Bedeutung. Auch hierbei können die Arbeitsagenturen finanziell unterstützen. So werden zum Beispiel die Lehrgangskosten ganz oder teilweise übernommen - abhängig von der bisherigen Qualifikation der Arbeitnehmer. Allein im Jahr 2014 haben die Arbeitsagenturen über sieben Millionen Euro in diese Qualifizierungsmaßnahmen investiert. So konnten über 1.400 Arbeitnehmer in sächsischen klein- und mittelständischen Unternehmen gefördert werden. Da die Weiterbildung zunehmend an Bedeutung gewinnt, stehen dieses Jahr hierfür über 13 Millionen Euro zur Investition bereit - fast doppelt so viel wie im Jahr 2014.
"Lebenslanges Lernen ist ein wesentlicher Bestandteil und wichtige Voraussetzung für die Weiterentwicklung unserer Gesellschaft. Beschäftigte die sich weiterbilden sichern ihren Arbeitsplatz und ihre Stellung im Unternehmen. Denn Bildung schützt vor Arbeitslosigkeit. Deshalb ist die von den Arbeitsagenturen geförderte Weiterbildung auch eine gute Investition in die Zukunft Sachsens", sagte Schuberth abschließend.