Diesmal war der Ort besonders ungewöhnlich - die Führungscrew rückte gewissermaßen ins Gefängnis ein - in die Jugendstrafvollzugsanstalt Regis-Breitingen (JVS).
Begleitet durch eine Sozialpädagogin der Anstalt konnten sich die Mitarbeiter der Arbeitsgemeinschaft Leipziger Land ein Bild von den Bedingungen in der JVS machen. Die 2007 eröffnete Anstalt bietet 376 Haftplätze für männliche Jugendliche und Heranwachsende, nahezu alle sind belegt. In einem differenzierten Haftkonzept haben die Jugendlichen die Möglichkeit, Grundsteine für ein "Leben danach" zu legen. Erfolgreich werden Kurse zur Vorbereitung des Haupt- und Realschulabschlusses angeboten, nahezu 80% der Teilnehmer schaffen den Abschluss. Die berufliche Bildung wird in Modulform umgesetzt, da dies die Berücksichtigung unterschiedlicher Strafzeiten, die Beachtung persönlicher Voraussetzungen sowie die Fortsetzung der Ausbildung nach der Haft zulässt. Die Ausbildung erfolgt in sechs Berufsfeldern, welche eine realistische Chance zur weiteren beruflichen Bildung und eine - mit der Agentur für Arbeit abgestimmte - Arbeitsmarktintegration bietet, so z.B. Fachkraft für Lagerlogistik, Maler/ Lackierer oder Bautechniker (Hochbau).
Der Justizvollzug bewegt sich immer im Spannungsfeld der Gesellschaft. Er ist verantwortlich für den Schutz der Gesellschaft und die sichere Unterbringung von Straftätern, aber auch dafür, die Zeit nach der Entlassung optimal vorzubereiten. Kritisch ist dabei besonders der Übergang in die sogenannte Freiheit, Helfer sind erforderlich! Hierzu konnten die Mitarbeiter der Arbeitsgemeinschaft Leipziger Land und die Sozialpädagogen der Anstalt konkrete Absprachen treffen.
Am Ende des Tages waren alle Mitarbeiter der Arbeitsgemeinschaft Leipziger Land froh, dem doch bedrückenden Gefühl des "eingesperrt seins" entrinnen zu können. Was bleibt ist die Achtung vor der Tätigkeit der Sozialpädagogen, Lehrer und Fachanleiter innerhalb der Jugendstrafvollzugsanstalt und die Erkenntnis, dass es durch die professionelle Begleitung und das Angebot innerhalb der JSA eine gute Vorbereitung auf das Leben danach gibt. "Die Wahrheit ist aber auch, dass wir gemeinsam Brücken bauen können, darüber gehen muss jedoch jeder Jugendliche selbst!", fasst Peter Krüger zusammen.
www.arbeitsagentur.de
www.justiz.sachsen.de/