"Schon jetzt können wir auf ein erfolgreiches Jahr 2010 zurückblicken", freut sich Edelgard Woythe, Leiterin der Potsdamer Arbeitsagentur.
Die Arbeitslosigkeit im Detail
7.829 Menschen meldeten sich im November arbeitslos. Dies waren 75 mehr als im Oktober und 136 weniger als im Vorjahresmonat. Mit 3.428 Personen kamen 44 Prozent direkt aus einer Erwerbstätigkeit. In den ersten elf Monaten des Jahres meldeten sich damit 4,6 Prozent weniger Personen arbeitslos als im Vorjahreszeitraum. Betrachtet man die Meldungen von Menschen, die zuvor auf dem ersten Arbeitsmarkt tätig waren, lag der Rückgang sogar bei 8,6 Prozent.
Auf der anderen Seite konnten 8.240 Personen im November ihre Arbeitslosigkeit be-enden. Dies waren 157 weniger als im Oktober und 84 weniger als im November 2009. Rund 38 Prozent davon fanden einen neuen Arbeitsplatz. Etwa 23 Prozent begannen eine Ausbildung oder Qualifizierung.
Aufgeschlüsselt nach Altersgruppen entwickelte sich die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk unterschiedlich. Dem positiven Gesamttrend entgegen stellte sich im November als einzige die Gruppe der 55- bis 64-Jährigen. 5.598 unter ihnen waren im November arbeitslos gemeldet (+79 zum Oktober und +343 zum November 2009). Damit waren 10,0 Prozent dieser Altersgruppe arbeitslos. "Gerade vor dem Hintergrund des vorhandenen Fachkräftemangels müssen ältere Arbeitnehmer noch stärker in die Personalauswahl der Unternehmen einbezogen werden", rät Woythe.
Erfreulicher stellte sich die Situation der 15- bis 25-Jährigen dar. Hier waren im No-vember 3.001 Menschen betroffen (-9,6 Prozent zum Oktober und -17,2 Prozent zum November 2009). Die Arbeitslosenquote in dieser Altersgruppe lag bei 7,7 Prozent.
Nach Rechtskreisen betrachtet ist die Zahl insbesondere bei den Langzeitarbeitslosen zurückgegangen. Im Rechtskreis des SGB II wurden im November 20.327 Arbeitslose von den Arbeitsgemeinschaften im Bezirk betreut, 398 weniger als im Oktober und 1.614 weniger als im November 2009. Die Agentur für Arbeit Potsdam dagegen war im November für 8.808 Arbeitslose zuständig, 23 weniger als im Oktober und 719 weniger als im Vorjahreszeitraum.
Der Stellenmarkt
Mit 2.610 offenen Stellen auf dem ersten Arbeitsmarkt waren 16 weniger als im Oktober und 476 mehr als im November 2009 vakant. 1.590 Jobangebote wurden im November neu gemeldet, 44 mehr als im Monat zuvor und 205 mehr als im November 2009. Seit Jahresbeginn wurden mit 17.115 Stellen 2.323 mehr gemeldet als im gleichen Zeitraum 2009.
"Auch wenn wir beim Stellenzugang im November nochmals zulegen konnten, spüren wir in einigen Branchen bereits den Wintereinbruch", konstatiert Agenturchefin Woythe. Demnach halten sich Arbeitgeber im Bauhaupt- und -nebengewerbe saisonbedingt mit Einstellungen zurück. Auch das Hotel- und Gaststättengewerbe baut saisonüblich Personal ab - in vielen Fällen jedoch mit Wiedereinstellungszusage für die Saison 2011. "Bewährte Arbeitskräfte zu halten ist eben auch für Hotels und Gaststätten das Gebot der Stunde. Der Fachkräftemangel macht auch vor ihnen nicht halt", beschreibt sie die Überlegungen vieler Gastwirte.
Andererseits werden - ebenfalls saisonüblich - verstärkt Winterdienstmitarbeiter ge-sucht. Saisonunabhängig und unverändert hoch ist die Nachfrage nach examinierten Altenpflegern, Kfz-Mechanikern, Lkw-Fahrern, Elektronikern und Schweißern.
Die Kurzarbeit
Die Inanspruchnahme von Kurzarbeit ging weiter zurück. Im Oktober - dies sind die derzeit aktuellen Zahlen - zeigten 28 Betriebe für 243 Arbeitnehmer neu Kurzarbeit an. Ein Jahr zuvor hatten 76 Unternehmen für 601 Beschäftigte gemeldet.
Ende Juli, die Bestandszahlen werden mit zeitlicher Verzögerung erhoben, haben im Bezirk der Agentur für Arbeit Potsdam 3.171 Menschen in 300 Unternehmen konjunkturelles Kurzarbeitergeld bezogen. Zum Vergleich: Im April 2009 waren knapp 7.000 Menschen in der Region betroffen.
Arbeitsmarktpolitische Instrumente
Auch über die Kurzarbeit hinaus leisteten die arbeitsmarktpolitischen Instrumente einen wirksamen Beitrag zur Vermeidung von Arbeitslosigkeit. Insgesamt wurden 12.198 Teilnehmer gefördert (+36 zum Vormonat und -1.766 zum Vorjahr). Allein für 2.061 Personen wurden Eingliederungszuschüsse zur Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung gezahlt. Mitte des Monats wurden 1.381 Existenzgründer finanziell unterstützt.
5.375 Personen fanden im Berichtsmonat durch Arbeitsgelegenheiten eine vorüberge-hende Beschäftigung. Das war ein Teilnehmer weniger als im Vormonat und 327 weniger als vor einem Jahr. 2.401 Personen profitierten im November zudem von Qualifizierungsmaßnahmen (+80 zum Oktober und -186 zum November 2009).