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Arbeitslosigkeit bleibt auch im Sommer stabil

Der sächsische Arbeitsmarkt profitiert im Juli weiter von der stabilen konjunkturellen Entwicklung. Zusätzlich führt die demografische Entwicklung zu einem Rückgang der Arbeitslosigkeit

(lifePR) (Nürnberg, )
"Die Lage auf dem sächsischen Arbeitsmarkt bleibt stabil. Die drei wichtigen Arbeitsmarktindikatoren: Beschäftigung, Arbeitslosigkeit und Stellenangebot verlaufen positiv und folgen dem Trend der vergangenen Monate. Die Gründe liegen in der anhaltend stabilen Konjunktur und der Demografie. Insgesamt ist das eine erfreuliche Entwicklung in Sachsen", sagte Konstantine Duscha, Geschäftsführerin der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (BA).

- Arbeitslosenzahl im Juli: 198.637
- Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich: - 356
- Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: - 20.853
- Arbeitslosenquote im Juli: 9,4 Prozent

Arbeitslosigkeit

Die Arbeitslosigkeit ist auch im Juli rückläufig. Aktuell sind in Sachsen 198.637 Menschen arbeitslos gemeldet, 356 weniger als vor einem Monat. Das ist seit vier Jahren das erste Mal, indem die Arbeitslosigkeit in einem Juli nicht steigt, sondern weiter rückläufig ist. Denn der Juli ist von saisonalen Schwankungen geprägt. So liegt der durchschnittliche Anstieg der Arbeitslosigkeit der vergangenen vier Jahre bei rund 700.

Im Vergleich zum Vorjahr waren im Juli 20.853 Menschen weniger arbeitslos.

Blendet man die saisonalen Einflüsse aus, bleibt die Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat und Vorjahr unverändert positiv. Die saisonbereinigte Arbeitslosigkeit liegt mit aktuell 204.000 um 2.000 unter dem Wert des Vormonats und um 21.000 unter dem Wert vom Juli 2011.

Die Arbeitslosigkeit ist im Vergleich zum Vorjahr in beiden Rechtskreisen rückläufig. Von allen Arbeitslosen wurden 52.143 (26,3 Prozent) im Rechtskreis SGB III von einer Agentur für Arbeit und 146.494 (73,7 Prozent) im Rechtskreis SGB II von einem Träger der Grundsicherung betreut. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung um 3.178 (5,7 Prozent) und in der Grundsicherung um 17.675 (10,8 Prozent) verringert.

Die Arbeitslosenquote belief sich im Juli auf 9,4 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr nahm sie um 0,9 Prozentpunkte ab.

Beschäftigung

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung stieg in Sachsen von April zu Mai um 6.600 auf rund 1,453 Millionen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist dies ein deutlicher Zuwachs um etwa 20.000.

Den größten Beschäftigungsaufbau gab es im Verarbeitenden Gewerbe, der Dienstleistungsbranche sowie im Gesundheits- und Sozialwesen. Aber auch im Handel und im Bereich Verkehr und Lagerei sind deutlich mehr Menschen beschäftigt als vor einem Jahr.

"Der Beschäftigungsanstieg ist ein positives Signal der sächsischen Wirtschaft. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist mit einem Plus von 1,4 Prozent weiter auf Wachstumskurs", so Duscha.

Arbeitskräftenachfrage

Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist stabil. Seit Jahresbeginn wurden 62.016 freie Stellen gemeldet. Damit liegt die Einstellungsbereitschaft der Betriebe in den ersten sieben Monaten 2012 unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums (minus 6,5 Prozent).

Im Juli 2012 wurden den zehn sächsischen Arbeitsagenturen insgesamt 8.371 Arbeitsstellen gemeldet. Das ist ein Rückgang im Vergleich zum Vormonat um 579 und zum Vorjahr um 1.655. Die meisten freien Stellen meldeten die Arbeitgeber aus den Bereichen Arbeitnehmerüberlassung, Verarbeitendes Gewerbe, Handel, Gesundheits- und Sozialwesen sowie - saisonal typisch - Bau- und Gastgewerbe.

"Die Arbeitskräftenachfrage der sächsischen Betriebe bleibt stabil. Arbeitgeber fragen weiter Personal nach, auch wenn nicht mehr so kräftig wie in den Jahren 2010 und 2011" erklärt die Vizechefin der Regionaldirektion Sachsen.

Unterbeschäftigung

Im Juli haben nach ersten Hochrechnungen rund 70.000 Menschen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, z.B. Weiterbildungen, Praktika in Betrieben und Beschäftigung in Arbeitsgelegenheiten teilgenommen und dadurch den Arbeitsmarkt entlastet. Das waren rund 6.000 weniger als noch vor einem Jahr.

Insgesamt belief sich die Unterbeschäftigung nach ersten Hochrechnungen auf 268.600. Gegenüber dem Vormonat befindet sie sich mit minus 400 auf gleichem Niveau und im Vergleich zum Vorjahr ist die Unterbeschäftigung um 26.800 oder 9,1 Prozent gesunken.

Ausbildung

Von Oktober 2011 bis Juli 2012 haben insgesamt 19.951 Mädchen und Jungen mit Hilfe der Berufsberatung einen Ausbildungsplatz gesucht. Das sind 958 mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig wurden den Arbeitsagenturen und Jobcentern (gemeinsame Einrichtungen) insgesamt 18.889 Ausbildungsstellen gemeldet, 22 weniger als im Vorjahreszeitraum.

Die Zahl der im Juli noch unbesetzten Ausbildungsstellen liegt mit 7.345 um 236 über dem Vorjahreswert. Als noch unversorgt zählten im Juli 6.098 Bewerber, 301 oder 5,2 Prozent mehr als im Vorjahr.

Rein rechnerisch steht aktuell jedem unversorgten Bewerber mindestens ein freier Ausbildungsplatz gegenüber. Mit einer Relation von 1,2 unbesetzten Ausbildungsstellen je unversorgten Bewerber liegt dieses Verhältnis auf dem Niveau des Vorjahres.

Allerdings passen Angebot und Nachfrage nicht immer zusammen. So kommt es vor, dass beispielsweise die beruflichen Wünsche und Neigungen oder auch die schulischen Leistungen der Bewerber nicht mit den Angeboten und Anforderungen der Betriebe übereinstimmen.

"Die Berufswünsche der Ausbildungsbewerber passen auf dem ersten Blick zu den gemeldeten freien Ausbildungsstellen. Jedoch stellen wir vermehrt fest, dass der Schein trügt. Häufig bringen die jungen Leute nicht die gewünschten Voraussetzungen mit. Hier ist es wichtig, dass die Personalentscheider das aktuelle Angebot an Bewerbern genau prüfen und dabei nicht ausschließlich auf die Noten schauen. Auch die Schüler mit weniger guten Schulnoten haben ihre Stärken. Arbeitgeber sind hier gefragt, genau diese zu entdecken und den Nachwuchskräften eine Chance zu geben sich zu profilieren" appelliert Duscha.

Um die Betriebe bei diesem Weg zu unterstützen und gleichzeitig dem Betrieb und dem Jugendlichen Sicherheit zu bieten, steht die örtliche Agenturen für Arbeit als Partner mit Rat und Tat zur Seite. "Falls zu Beginn oder während der Ausbildung Defizite in der Ausbildung auftreten, stehen wir zur Seite. Mit einem Nachhilfeunterricht werden Schwierigkeiten in der Praxis oder in der Theorie überwunden und damit der erfolgreiche Ausbildungsabschluss sichergestellt. Damit vermeiden wir unnötige Ausbildungsabbrüche und sichern die Fachkräftepotenziale von morgen", so Duscha.

Dieser Nachhilfeunterreicht wird durch die ausbildungsbegleitenden Hilfen von der Arbeitsagentur finanziert und kostet weder dem Betrieb, noch dem Auszubildenden einen Cent. Damit die Theorie oder Praxis während der Ausbildung nicht zu kurz kommt, findet der Unterricht nach der Arbeit oder Berufsschule statt.

Gleichzeitig sollten sich die Schülerinnen und Schüler intensiv mit dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt auseinandersetzen und genau prüfen, welche Ausbildungsberufe zu ihren Fähigkeiten passen und mit welchen Ausbildungsberufen später auch der Einstieg in ein festes Arbeitsverhältnis gelingt. Durch den Dschungel an Informationen hilft die Berufsberatung der Arbeitsagenturen. "Jugendliche die noch keine Zusage für einen Ausbildungsplatz haben, sollten sich schnellstmöglich bei Ihrem Berufsberater melden - trotz der Ferien. Die Berater haben den genauen Überblick über freie Ausbildungsplätze, geben bei der Entscheidung zur Berufswahl und der Findung von alternativen Wunschberufen Hilfestellung und sind für die jungen Leute und ihre Eltern jederzeit ein Unterstützer in allen Fragen rund um Ausbildung und Beruf", so Duscha abschließend.

Über die Hotline der Bundesagentur für Arbeit können die Jugendlichen einen Termin mit Ihrem Berufsberater vereinbaren - auch in Begleitung Ihrer Eltern.

Hotline: 01801 555 111 (Festnetzpreis 3,9 ct/min; Mobilfunkpreise höchstens 42 ct/min")

Informationen zur Berufsorientierung: http://www.ich-bin-gut.de

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