Jedes Jahr benötigt die Landwirtschaft zahlreiche Saisonarbeitskräfte, um die Obst-, Gemüse und Weinernte erfolgreich zu bestreiten. Viele dieser Arbeitskräfte werden aus dem Ausland angeworben, um für eine beschränkte Zeit auf den deutschen Feldern zu arbeiten. Im Jahr 2006 wurde in ca. 300.000 Fällen eine Arbeitsgenehmigung für ausländische Saisonarbeitnehmer in der Landwirtschaft und im Hotel- und Gaststättenbereich erteilt. Nach der so genannten Eckpunkteregelung der Bundesregierung dürfen die in einem Betrieb beschäftigten ausländischen Saisonkräfte allerdings 90 % der Zulassungen des Jah-res 2005 nicht überschreiten.
Ziel der Bundesregierung ist es, mehr inländische Arbeitslose als Saisonarbeiter zu vermitteln und gleichzeitig den Arbeitgebern Planungssicherheit für die Ernte zu geben. „Wir kennen die Sorgen der Landwirte aus den letzten Jahren und nehmen uns die Kritik zu Herzen“, betont Alt. „Deshalb setzen wir auf Freiwilligkeit und wollen nur motivierte und belastbare Helfer vermitteln. Auf der anderen Seite rufen wir die Arbeitgeber auf, mit uns zu kooperieren und sich nicht von Vorurteilen leiten zu lassen. Eine rechtzeitige Meldung bei den Arbeitsagenturen sowie gute Arbeits- und Unterkunftsbedingungen führen in der Regel auch dazu, dass genügend Arbeitskräfte gefunden werden können. In unserem Bewerberpool stehen sehr engagierte Kräfte zur Verfügung, die auch kurzfristig abgerufen werden können.“
Es gibt auch Arbeitgeber, die positiv von deutschen Erntehelfern berichten und sogar ganz auf ausländische Kräfte verzichten. „Wo Landwirte eng mit den Agenturen für Arbeit und den ARGEn zusammenarbeiten, dort können wir gute Erfolge bei der Vermittlung von Arbeitslosen vorweisen“, so Alt. So fänden sich im Hopfenanbau in Sachsen viele Betriebe, die ihr gesamtes Erntegeschäft mit inländischen Arbeitnehmern bestreiten.
In diesem Jahr haben die Arbeitgeber bis Mai rund 178.000 ausländische Saisonarbeitskräfte angefordert, das sind 10.000 weniger als im Vorjahr und 40.000 weniger als im Jahr 2005.