- Unterschiedliche Entwicklung in den Branchen
- Jobmotor der Region sind kleine Betriebe
- 2014 von optimistischen Erwartungen geprägt
Die Betriebe in der Region Rhein-Main erwarten binnen zwei Jahren einen Anstieg der Gesamtbeschäftigung. Während die Zahlen insgesamt für 2013 voraussichtlich unverändert bleiben, soll 2014 die Beschäftigung wieder ansteigen. Nach der aktuellen IWAK-Betriebsbefragung halten sich die Zuwächse und Rückgänge in der Region bis zum Ende des Jahres 2013 fast die Waage. Geringfügig anwachsen wird bis Ende 2013 allerdings die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Die Betriebe erwarten hier einen kleinen Zuwachs um knapp 0,4 Prozent. Für 2014 geht man von einem Anstieg der Gesamtbeschäftigung von etwa 1,5 Prozent aus.
Unterschiedliche Entwicklung in den Branchen
Auch wenn bei der Gesamtbeschäftigung keine Veränderungen zu erwarten sind, wird sich die Beschäftigung bis Ende 2013 in den einzelnen Branchen sehr unterschiedlich entwickeln. Das Verarbeitende Gewerbe, der Energiesektor sowie das Gastgewerbe gehen in der Region Rhein-Main von Beschäftigungsrückgängen aus. Eine deutlich positive Tendenz erwarten Betriebe des Handels, des Gesundheits- und Sozialwesen sowie der Sonstigen Dienstleistungen.
Jobmotor der Region sind kleine Betriebe
Bei den Kleinst- und Kleinbetrieben wird bis Ende 2013 ein Beschäftigungszuwachs von 1,6 bzw. 1,2 Prozent erwartet, während in den mittelgroßen Betrieben mit einem leichten Beschäftigungsrückgang von 0,3 Prozent, in den großen Betrieben mit 1,2 Prozent weniger Beschäftigten gerechnet wird. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die kleineren Betriebe, in denen rund 36 Prozent aller Beschäftigten arbeiten, maßgeblicher Jobmotor der Region sind, während sich der Stellenabbau in den größeren Betrieben in moderater Form fortsetzt.
2014 von optimistischen Erwartungen geprägt
Während für das kommende Jahr noch eine gewisse Skepsis bezüglich der Beschäftigungsentwicklung zu erkennen ist, zeigen sich die Betriebe in der Region Rhein-Main für das Jahr 2014 wieder deutlich optimistischer. Rund 20 Prozent aller Betriebe rechnen bis zum Ende dieses Jahres mit einem Zuwachs, nur 4,2 Prozent mit einem Rückgang der Beschäftigung. Zusammengenommen erwarten die Betriebe bis Ende 2014 einen Anstieg der Gesamtbeschäftigung von 1,5 Prozent. Dieser Zuwachs wird sektor- und betriebsgrößenübergreifend registriert.
Entwicklung sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung
Nach den Daten der Bundesagentur für Arbeit hat sich in den letzten fünf Jahren die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in Hessen weiter nach oben entwickelt; von rund 2.116 Millionen im März 2007 auf 2.267 im März 2012. Hessen bleibt zwar beständig hinter den Entwicklungen des Bundes und der westdeutschen Bundesländern zurück, der Trend des weiteren Wachstums wird aber nach der gerade erst veröffentlichten Konjunkturprognose nicht gebremst. Für 2013 wird demnach mit einem Anstieg um weitere 20.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Hessen gerechnet.
"In Hessen bleibt das Verarbeitende Gewerbe die Branche mit den meisten Beschäftigten, auch wenn in den letzten fünf Jahren dort ein leichter Rückgang zu verzeichnen ist. Einen großen Anteil an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten haben ebenfalls der Groß- und Einzelhandel, die wirtschaftlichen Dienstleistungen und immer mehr auch der Bereich Gesundheits- und Sozialwesen", so Frank Martin, Leiter der Regionaldirektion Hessen.
Der Großteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist im Regierungsbezirk Darmstadt verortet; insgesamt 1,515 Millionen (Stand: 31.03.2012). Im Regierungsbezirk Gießen liegt die Zahl bei rund 330.170 und im Regierungsbezirk Kassel bei etwa 421.400. Den stärksten Anstieg in den letzten fünf Jahren hat mit 9,0 Prozent in Kassel stattgefunden, gefolgt von Gießen mit 7,7 und dem Regierungsbezirk Darmstadt mit 6,5 Prozent.
Hintergrundinformation
Gesamtzahl der Beschäftigten: Das IWAK befragt die Betriebe nach der Gesamtzahl der im Betrieb Beschäftigten - einschließlich tätige Inhaber, mithelfende Familienangehörige, Azubis und geringfügig Beschäftigte.
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (BA) umfassen alle Arbeitnehmer, die kranken-, renten-, pflegeversicherungspflichtig und/oder beitragspflichtig nach dem Recht der Arbeitsförderung sind oder für die Beitragsanteile zur gesetzlichen Rentenversicherung oder nach dem Recht der Arbeitsförderung zu zahlen sind. Dazu gehören auch insbesondere Auszubildende, Altersteilzeitbeschäftigte, Praktikanten, Werkstudenten und Personen, die aus einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis zur Ableistung von gesetzlichen Dienstpflichten (z. B. Wehrübung) einberufen werden.
Nicht zu den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zählen dagegen Beamte, Selbstständige, mithelfende Familienangehörige, Berufs- und Zeitsoldaten, sowie Wehr- und Zivildienstleistende.
Regionale Abgrenzung: Befragt wurden Betriebe in den Regierungsbezirken Darmstadt und Gießen sowie in den Städten Aschaffenburg, Mainz, Worms sowie in den Kreisen Aschaffenburg, Miltenberg, Alzey-Worms, Mainz-Bingen.