"Der sächsische Arbeitsmarkt entwickelt sich aktuell positiv. Die Arbeitslosigkeit sinkt, die Beschäftigung steigt und die gemeldeten freien Stellen befinden sich auf hohem Niveau. Damit steigen die Bedarfe der sächsischen Arbeitgeber nach gut ausgebildeten Fachkräften. Demgegenüber steht die demographische Entwicklung. Wir werden ab 2014 in Sachsen voraussichtlich weniger Einsteiger in das Berufsleben verzeichnen, als Ältere aus diesem aussteigen", erklärt Jutta Cordt, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit.
Der demografische Wandel wird besonders in Sachsen das künftige Angebot an Arbeitskräften gravierend beeinflussen. Bis zum Jahr 2025 sinkt die Zahl des Erwerbspersonenpotenzials um fast 500.000 auf weniger als 2,2 Millionen.
"Deshalb kann es künftig zu Fachkräfteengpässen kommen, wenn nicht alle Arbeitsmarktakteure Strategien zur Fachkräftesicherung umsetzen. Denn es gibt Wege, um den Anteil der Fachkräfte in Sachsen zu erhöhen. Dabei denke ich an bereits vorhandene Potenziale", appelliert Cordt.
Dazu gehören ältere Arbeitnehmer, Geringqualifizierte, Langzeitarbeitslose, Schwerbehinderte, Alleinerziehende und Empfänger von Leistungen der Grundsicherung. Wie diese und andere Fachkräftepotenziale für den Arbeitsmarkt generiert werden können, zeigt die Broschüre Perspektive 2025 - Fachkräfte für Sachsen.
So muss es zum Beispiel gelingen, dass mehr Jugendliche ihre Ausbildung beenden, dass Teilzeitarbeitsverhältnisse aufgestockt werden, dass Ältere in größerem Umfang am Erwerbsleben teilnehmen. Auch gezielte Zuwanderung ist ein Hebel, in dem die Bundesagentur für Arbeit Möglichkeiten zur Gewinnung zusätzlicher Fachkräfte sieht. Insgesamt werden in der Broschüre zehn Handlungsfelder beschrieben, die zur Deckung des künftigen Fachkräftebedarfs beitragen können.
"Für die Unternehmen in Sachsen bestehen die Herausforderungen des demografischen Wandels vor allem darin, auch in Zukunft ihren Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern zu decken und damit die Wettbewerbsfähigkeit des eigenen Unternehmens zu sichern. Gleichzeitig müssen sie mit einer deutlich älter werdenden Belegschaft rechnen. Hierbei unterstützen wir in den Agenturen für Arbeit und gemeinsamen Jobcentern mit Vermittlung und Beratung - als Partner rund um das Thema Arbeit", versichert Cordt abschließend.
Im bundesweiten Vergleich wird für Sachsen der fünfhöchste Bevölkerungsverlust unter allen Bundesländern bis 2025 erwartet. Dabei hat der Direktionsbezirk Chemnitz in 20 Jahren voraussichtlich das höchste Durchschnittsalter der Bevölkerung aufweisen. Die Direktionsbezirke Leipzig und Dresden entwickeln sich im europäischen Vergleich nur geringfügig besser.
Hintergrundinformation:
Weltbevölkerungstag
Im Jahr 1989 wurde der 11. Juli zum Weltbevölkerungstag erklärt.
Hintergrund ist das ständige Bevölkerungswachstum in den Entwicklungsländern, während dagegen die Bevölkerungszahl in den Industrieländern relativ stabil bleibt.
Um auf die mit dem Bevölkerungsanstieg einhergehenden Herausforderungen aufmerksam zu machen wurde dieser Gedenktag eingeführt.
Statistiken und Informationsquellen
Herausforderungen des demografischen Wandels für den Arbeitsmarkt in Sachsen (IAB Sachsen) http://doku.iab.de/...
Perspektive 2025 – Fachkräfte für Sachsen
http://www.arbeitsagentur.de/...
Statistisches Bundesamt https://www.destatis.de/...
Statistisches Landesamt http://www.statistik.sachsen.de/...
www.weltbevölkerung.de