Insgesamt 20.393 Jungen und Mädchen waren bis Mai mit Hilfe der Berufsberatung auf der Suche nach einer Ausbildung. Davon haben bereits 8.724 Bewerber einen Ausbildungsvertrag in der Tasche oder eine andere Alternative zur betrieblichen Ausbildung gefunden. 11.669 Bewerber sind aktuell noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Dem gegenüber stehen 7.865 Ausbildungsplätze, die noch unbesetzt sind.
"Wie im vergangenen Jahr haben wir wieder die Situation, dass genau in den Berufen mit der meisten Nachfrage, wir die meisten Angebote haben.", so Cordula Hartrampf-Hirschberg, Vizechefin der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (BA).
Unter den TOP Ten rangieren zum Beispiel bei den Bewerbern und auch bei den Ausbildungsstellen die Berufe:
- Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel,
- Bürokaufmann/Bürokauffrau,
- Koch/Köchin,
- Mechatroniker/Mechatronikerin
"Aber problematisch ist, dass die schulischen Leistungen der Bewerber häufig nicht mit dem Anforderungsprofil der Arbeitgeber übereinstimmen. Sehr oft orientieren sich die Unternehmen vordergründig an der Art des Schulabschlusses. Dabei spielen Einsatzbereitschaft, Teamfähigkeit und praktische Auffassungsgabe eine ebenso wichtige Rolle bei der Stellenbesetzung", so Hartrampf-Hirschberg weiter.
Besondere Sorge bereiten Hartrampf-Hirschberg Bewerber, die bereits länger als ein Jahr auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind. Viele junge Menschen schaffen den Übergang von der Schule in den Beruf nicht direkt in dem Jahr, in dem sie die Schule verlassen. Um diesen jungen Menschen eine Chance auf Ausbildung und eine Perspektive auf dem Arbeitsmarkt zu bieten, zahlt die Arbeitsagentur einen Ausbildungsbonus. Das ist ein pauschaler Zuschuss in Höhe von 4.000 bis 6.000 Euro für Betriebe, die zusätzliche Ausbildungsplätze für förderungsbedürftige Jugendliche schaffen.
Der Anteil der Altbewerber an allen unversorgten Bewerbern lag im Mai bei über 40 Prozent (4.974). "Sollten bei der Ausbildung Defizite auftreten, können wir zusätzlich unterstützen. Mit ausbildungsbegleitenden Hilfen fördern wir auch Nachhilfeunterricht, so dass ein erfolgreicher Abschluss der Ausbildung möglich ist. Das ganze kostet den Betrieb keinen Cent", so Hartrampf-Hirschberg abschließend.
Ausführliche Beratung und Informationen rund um das Thema "Ausbildungsbonus" oder Unterstützung bei der Suche nach geeignetem Nachwuchs gibt es beim Arbeitgeberservice der örtlichen Arbeitsagentur (Hotline: +49 (180) 664466*).
* (Festnetzpreis 3,9 Ct/Min, Mobilfunkpreise abweichend)